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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

w a s s i e a n g e t r o f f e n , u n d i s t e s n o c h s o g e r i n g<br />

g e w e s e n , haben sie <strong>mit</strong>genommen, <strong>die</strong> Häuser und Scheunen ganz zu<br />

grund gerichtet und zerschlagen, daß sie schwerlich mehr zu<br />

bewohnen, <strong>die</strong> Früchte auf dem Feld abgeschnitten, den P f e r d e n<br />

g e g e b e n u n d w a s s i e s o n s t e n n i c h t v e r d e r b t ,<br />

m i t genommen, daher <strong>die</strong> Leute in ihren "Hüttlin" nicht mehr wohnen<br />

können, sondern hausen müssen übereinander in dem Städtlein<br />

Liebenzell <strong>mit</strong> Weib und Kind. Ferner seien <strong>die</strong> P a r t e i e n o b i g e r<br />

A r m e e t ä g l i c h , j a s t ü n d l i c h , s o n d e r l i c h aber <strong>die</strong><br />

Furagierer ins Land gefallen, haben Heu und Öhmd weggenommen, <strong>die</strong><br />

Fahrnis, Kraut, Rüben, Obst und dergleichen, alles <strong>mit</strong> Roß und Wagen<br />

weggeschafft.<br />

Aus <strong>die</strong>ser Zeit finden wir in den S c h ö m b e r g e r<br />

K i r c h e n b ü c h e r n <strong>die</strong> <strong>Ein</strong>träge, <strong>die</strong> deutlich zeigen, daß <strong>die</strong><br />

S o l d a t e s k a alles, auch Schömberg, unsicher machte. "1643,<br />

den 30. Juni, hatt Maria Hanß botten von Oberlengenhardt ein Kind todt<br />

zur Welt geboren, daran aber <strong>die</strong> Mutter noch <strong>die</strong> Hebamme schuldig,<br />

sondern so <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Soldaten also erschreckt worden, daß sie etlich tag<br />

das Kind nicht mehr im Mutterleib empfunden, welches <strong>die</strong> Schultheißen<br />

daselbsten wie auch <strong>die</strong> Walther vnd Gustmanns Weiber bezeugen."<br />

"1645, 13. Aprilis, hat Maria Hanß Burkhardts eheliche Hausfrawen,<br />

Müllerin ein Kind zu Kapfenhardt Todt zur Welt geboren, daran weder<br />

<strong>die</strong> Mutter noch <strong>die</strong> Hebamme schuldig gewesen, sondern ihrem Vorgeben<br />

soll sie von den Soldaten, <strong>die</strong> das Städtlein - gemeint ist Liebenzell -<br />

damals geplündert, also schröckht worden sein, alsbalden zur Kindwehe<br />

worden-und das Kind nicht mehr empfunden haben.<br />

In <strong>die</strong>ser Zeit der Drangsale und Wirrnisse des Krieges wurden auch<br />

viele K i r c h e n g e p l ü n d e r t und <strong>die</strong> Gebäude zerstört oder<br />

doch hart <strong>mit</strong>genommen, sodaß gegen Ende des Krieges zahlreiche<br />

Bittgesuche nach Stuttgart abgehen.<br />

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