Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
geistvollen Ideen. Mag sein, die Zeit wirds lehren, ob das
ein Schaden ist." Wie wehmütig sich das liest nach 58
Jahren im jetzigen Schömberg.
Das zweite Schriftchen führt uns nach Igelsloch. " D e r Unnutz" war ein
entfernter Vetter des Bäckers in Igelsloch. Der hatte ihn aus Barmherzigkeit
aufgenommen, als seine Eltern, die Totengräbersleute, in zwei Jahren
nacheinander gestorben waren. Man konnte den Christoph, das war sein
eigentlicher Name, zu nichts anderem gebrauchen, als zum Brotaustragen.
Einmal aber war er doch zu etwas nutz, damals, als er beim Brand der
Stutzmühle die Hilda, das zarte feine Stadtkind, dem sicheren Flammentod
entrissen hatte. Ob er noch lebt, der Unnutz? Zuletzt war er in einem
großen schönen freundlichen Haus in einer Stadt. Die Geschichte schließt wie
folgt: "Da haben allerlei Menschenkinder eine Heimat gefunden, die sonst
nicht so recht in das Getriebe der Welt paßten. Sie haben mancherlei
Schwächen und es ist nicht immer leicht sie zu leiten. Unnutz ist
keines von ihnen. Jedes hat sein Tagewerk in den Werkstätten des
Hauses oder auch in Feld und Garten. Und jedes hat sein unbestrittenes
Plätzchen am Tisch und zur Ruhestatt, es kann ihnen wohl sein. Der
Unnutz von Igelsloch ist unter ihnen. Seinen rechten Namen hat er nicht
mehr vergessen, aber wenn man ihn nach dem fragen will, was da hinten
liegt, schüttelt er den Kopf und lacht. Und es gäbe vielleicht Leute, die
ihn darum beneiden."
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