Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
So frage bey 3.H.D. hiemit unterthänigst an, ob ich gedachtem
Pfarrer Beerstecher auf künfftige Fälle das Flachsbrechen in seinem
mit großen Kosten neu erbauten Hauß gestatten solle?
Kostenbader
Am Schlusse erhält Pfarrer B e e r s t e c h e r dann schließlich eine
milde Z u r e c h t w e i s u n g über alle seine Verfehlungen, die in
copia des herzoglichen Consistorialrestrikts an den Spezial in Calw
d.d. 4. Februar 1772 enthalten ist und einen neunjährigen Streit, der
von 1765 bis 1774 währte, wenigstens äußerlich ein Ende bereitete.
Auch mit seiner B e s o l d u n g ist Pfarrer Beerstecher gleich u Beginn
seiner Schömberger Amtszeit unzufrieden. Sie bestand aus 60 Gulden Geld,
10 Scheffel, 6 Simri Roggen, den Scheffel zu 6 Gulden, 8 Scheffel H a b e r ,
2 Eimer W e i n , den Eimer nach a 16 Gulden, weil solcher wegen seiner
schlechten Qualität nicht höher untergebracht werden konnte. Dazu hin
kommt noch der kleine Zehnte, der in dem Schömberger ganzen
Kirchspiel sich berechnetermaßen beläuft:
Geld 119 fl 22 x
135 Pfund Flachs a 24 x 54 fl
20 „ " " 15 x 5 fl
22 " Hanf " 12 x 4 fl 24 x
16 Simri Leinsamen a 1 fl 8 x 101 fl 16 x
5 " Hanfsamen a 48 x 4 fl
526 " Grundbirnen a 10 x 87 fl 40 x
130 " Rüben a 17 x 8 fl 40 x
35 Pfund Abwerg a 5 x 2 fl 55 x
1766 klagt der Pfarrer, daß die U n k o s t e n der Rüben, Grundbirnen,
Flachs und Hanf Heraustun, Heimführen letzter Sorten zu Reffen, Rösten,
Aufzuheben, Brechen, Schwingen, Hechlen mit ausbezahlendem Lohn auf
die Taglöhne sehr hoch seyen.
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