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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

Ist auch der Ährensegen den Scheunen anvertraut<br />

Und wird im Keller sauer das eingemachte Kraut,<br />

Fast <strong>durch</strong> den ganzen Flecken lauft sie, von Haus zu Haus,<br />

Und schaut sich nach Gesellschaft und macht den Brechtag aus.<br />

Bald sind versammelt alle beim frühsten Morgenschein, Sie legen<br />

Holz und Kohlen ins Feuerloch hinein,<br />

Darüber kommen Stäbe, dann auf <strong>die</strong> Stäbe quer<br />

Sie legen ihre Schäube, <strong>die</strong> auf gebunden,her.<br />

Jetzt werden auch <strong>die</strong> Brechen, <strong>die</strong> hölzernen, gebracht<br />

Und aufgestellt im Freien, doch <strong>Ein</strong>e hat wohl acht<br />

Und hält im Zaum <strong>die</strong> Flamme bedächtiglich und wehrt<br />

dem Feuer, daß es züngelnd nicht an <strong>die</strong> Stäbe fährt.<br />

Denn wenn ein Fünklein steiget und haftet an dem Lein,<br />

Der oben liegt, nur eines, nicht ist der Schaden klein.<br />

Da wächst <strong>die</strong> Flamme plötzlich und steigt, einmal entfacht<br />

zur Lohe, furchtbar prasselnd, empor <strong>mit</strong> aller Macht.<br />

Da hilft kein rasches Handeln, kein Ruf, kein Wasserstrahl,<br />

Zur Asche brennt das Ganze zusammen ohne Wahl,<br />

Zu wehren solchem Schaden, ist drum <strong>die</strong> erste Pflicht,<br />

Nun an <strong>die</strong> Arbeit geht es und säumig sind sie nicht.<br />

Aufklappt und zu <strong>die</strong> Lade, man bricht und zieht im<br />

Zurück <strong>die</strong> röschen Stengel, scherzt wohl auch derb dazu.<br />

Das ist das Allererste. Tritt in ihr Recht <strong>die</strong> Nacht,<br />

Was sie gebrecht, gar freudig wird es nach Haus gebracht.<br />

<strong>Ein</strong> reiches Mahl dann labt sie, aufstehn sie froh davon,<br />

Die Arbeit weiter fördernd, gehts wieder an <strong>die</strong> Fron:<br />

<strong>Ein</strong> Messer wird geschwungen von Holze, daß im Saus<br />

Von den beständigen Schlägen <strong>die</strong> Achel fährt hinaus.<br />

Zuletzt in scharfer Hechel (wie vielfach wird er doch<br />

gequält!) wo nicht der Weber, <strong>die</strong> Hausfrau kämmt ihn noch,<br />

Wägt ihn und von der Waage, wenn sein Gewicht er hat,<br />

Sie bindet ihn in Docken und streicht ihn vollends glatt.<br />

Seite 55

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