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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

Nach 12 Jahren scheint das Problem noch nicht gelöst zu sein, denn es<br />

heißt “so hat der allhiesige Forstmeister in Kraft eines gnädigen<br />

fürstlichen Rescripts de novo gar ernstlich verbotten, Kein Hund<br />

ohngebenglet weder Tag und Nacht laufen zu lassen; da<strong>durch</strong> aber werden<br />

<strong>die</strong> armen Bauersleuth <strong>die</strong>ses Amtlins in ohngeschätzbaren Schaden<br />

eingeführt, indeme sie das ganz Hürden weis auf ihren Feldern laufende<br />

rot und schwarze Wildbrett nicht abtreiben, noch <strong>die</strong> Hund selbiges wegen<br />

anhangenden Bengeln verfolgen können; dahero geschiehet, daß <strong>die</strong> armen<br />

Leuthe von ihren erbauenden vorhin wenig Früchten, welche <strong>die</strong>ser Orten<br />

gar spärlich zeitig werden, nicht <strong>die</strong> helffte davonbringen mögen.<br />

(Entnommen einer Beschwerde der Ortsvorsteher des Amtes Liebenzell an den<br />

Landtag am 30. September 1698)<br />

Obgleich <strong>die</strong> harten Winter 1731 und 32 im Herzogtum Württemberg volle 20<br />

000 Stück Schwarz- und Rotwild aufgerieben hatten, wurden doch 1737/38<br />

in den württembergischen Forsten 11.790 Stück Edelwild und 8.097 Sauen<br />

erlegt. Auch <strong>die</strong> Waldorte um Schömberg klagen im Jahre 1733, “daß<br />

schwarz und rote Wildbrett <strong>die</strong>ses Waldreviers unbeschreiblich großen<br />

Schaden tut, so daß auf manche Äcker zum öffteren <strong>die</strong> Saatfrüchte nimmer<br />

erlanget werden können, indem solche sich bekanntermaßen tags und nachts<br />

aus denen Fruchtfeldern nicht vertreiben läßt, sondern rechte Lagerstatt<br />

drinnen machet und dasjenige, was etwa gepirschet und ausgehauen wirdt,<br />

in einem hohen Preiß von dem Bürgers- und Bauersmann angenommen werden<br />

muß”<br />

Auch unter Herzog Karl Eugen von Württemberg (1733 - 1793) wurde das<br />

Wild noch lange geschont, gehegt und gepflegt. Er war es, der 1782<br />

<strong>durch</strong>setzte, daß zu einer Festlichkeit, <strong>die</strong> Hunderttausende von Gulden<br />

verschlang, auf der Solitude 6.000 Hirsche zusammengetrieben wurden,<br />

darunter waren auch <strong>die</strong> 15 Hirsche, <strong>die</strong> der Herzog in seinem Beisein bei<br />

einem großen Hirschjagen bei Igelsloch zusammen <strong>mit</strong> 20 Tier und 20 Rehen<br />

fangen, in Kästen tun und auf <strong>die</strong> Solitude bringen ließ.<br />

Endlich 1790 wurde ein allgemeiner Abschuß des Wildes<br />

angeordnet. Da wurden dann in zwei Jahren über 11.000<br />

Stück erlegt. Daraufhin verstummen derartige<br />

Bittgesuche vom Schwarzwald her.<br />

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