Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
Diesen Kontrast zwischen der ursprünglichen
Freiheit des Waldes, nach der die Allmend allen
Marktgenossen zur Benützung offen stand und den
vielen Beschränkungen durch die heutigen
Porstgesetze schildert eine schwäbische Ballade von
Karl Do11 in vollendeter Weise.
W A L D M Y T H E
(Aus Schwäbische Balladen von Karl Doll, Seite 190)
Was wollt ihr von uns? Was schnaubt ihr uns an?
Was haben wir euch zu leid getan?
Man schreibt uns auf und will uns strafen,
Weil dürre Reiser im Walde wir trafen,
Weil wir sie von der Erde lasen,
Weil einen Halm wir gerauft vom Rasen!
Wes ist der Wald, wes war er denn,
Eh man die Schreiberlist ersann?
Glaubt ihr, er war der Herrschaft? Nein.
Uns hat er gehört, der ganzen Gemein!
Zum bauen holten wir immerdar,
zum feuern Holz das ganze Jahr.
Uns lief im Walde spät und früh
Gehörnt und ungehörntes Vieh.
Da kamen die Herren mit süßen Mienen,
Als wollten sie demutvoll uns dienen,
Hier wars ein Pfäfflein glatt und rund,
Dort wars ein Amtmann ränkekund.
Sie wollten nichts, beileibe, nein
Als Ordnung schaffen ganz allein,
Um Gottes Willen und unseretwegen
Den Wald, den wüchsigen, hegen und pflegen.
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