Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
Schrecken, gerne nimmt man selbst das Gespräche ab - den Schrecken
aufzufangen, den Eindruck abzuschwächen. "Dringende Depesche aus
Schömberg", hieß es: Sterbender Soldat wünscht die Sakramente. Man
schrieb das Jahr 1915. Wohl war man damals schon Manches gewöhnt,
hatte gelernt, sich der Kriegszeit anzugewöhnen, wie in anderen
Dingen, so in der Versorgung von entlegenen Filialen. Die
Benützung eines Wagens gehörte zu den Dingen, die einmal waren. Man
verließ sich lieber auf seine langen Beine und guten Schuhe. Aber
wer versteht nicht den Wunsch, in jener Nacht den 2 1/2 stündigen
Weg bei 300 Meter Steigung mit Wagen oder Auto zu machen? Doch
vergebens waren die Bemühungen, etwas Fahrbares zu erhäschen. Die
einen wollten nicht, die andern konnten nicht. Ein Zug nach der
wegkürzenden Bahnstation Höfen ging nicht mehr! So machte ich mich
auf den Weg, bergfest und wasserdicht gestiefelt und bekleidet,
gefolgt von meinem Begleiter auf so vielen Waldstreifen bei Tag und
Nacht, dem treuen Ajax, seines Wesens ein Hund. Er war durchaus
nicht so rasend, wie er hieß und aussah, dafür umso treuer, - seine
Begleitung, eine Beruhigung für ängstliche Gemüter daheim.
Fürbaß schritt ich in die Silvesternacht hinein, die schöne
Talstraße entlang, der jugendkräftigen Enz nach. Seit Urzeiten
rauscht sie ihr gleiches Lied, unbekümmert um alles Weltgeschehen,
in Krieg und Frieden, in Freude und Leid, gehegt von den Bergen,
gespeist von den Wäldern.
Rauschend und schäumend, gurgelnd und murmelnd, springend und
spritzend rollen die Wasser durch
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