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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

Nun reichten aber <strong>die</strong>se Emporen für <strong>die</strong> Männer, <strong>die</strong> in der Zahl von<br />

400 - 500 als <strong>die</strong> Kirche besuchend angegeben wurden, nicht aus. Und<br />

zu den Frauen wollten <strong>die</strong> Männer nicht herunter sitzen, das würde<br />

gegen <strong>die</strong> Sitte anstößig sein und könnte leicht zu Unordnungen und<br />

Störungen führen, wie es in der <strong>Ein</strong>gabe des Ortsvorstehers heißt.<br />

Deshalb wurde <strong>die</strong> Bitte vorgetragen, es möge <strong>die</strong> für spätere Zeiten<br />

vorgesehene Emporbühne gleich jetzt errichtet werden. Das Gesuch<br />

wurde abgew i e s e n , i m g a n z e n g i n g e n f ü n f B i t t s c h r i ft e n<br />

ab. Sc h l i e ß l i c h versicherte der König <strong>die</strong> Schömberger seiner<br />

a l l e r h ö c h s t e n U n g n a d e und verbot, <strong>die</strong> unstatthafte<br />

Bitte zu wiederholen. Als Gründe für <strong>die</strong> Ablehnung wurden angegeben,<br />

daß <strong>die</strong> Kirche für eine Bevölkerung von 1563 Seelen, wovon 60 % als<br />

Kirchenbesucher zu rechnen seien, genügend P l a t z b i e t e , d a ß m a n<br />

n i c h t s A n s t ö ß i g e s d a r a n f i n d e n k ö n n e , wenn dem<br />

männlichen Geschlecht auf der einen, dem weiblichen Geschlecht auf der<br />

anderen Seite des <strong>mit</strong>ten <strong>durch</strong> das Schiff sich hinziehenden Ganges,<br />

den ledigen Mannspersonen aber auf den g e g e n w ä r t i g<br />

v o r h a n d e n e n E m p o r b ü h n e n i h r e P l ä t z e s o l a n g e angewiesen<br />

werden, bis dereinst <strong>die</strong> gestiegene Bevölkerung <strong>die</strong> Errichtung weiterer<br />

Emporbühnen erheischen werde; endlich, daß der allgemeine Baufond<br />

kaum für <strong>die</strong> unvermeidlichen Bauten a u s r e i c h e . D i e ä s t h e t i s c h e n<br />

G r ü n d e u n d d i e a k k u s t i s c h e n G r ü n de des Pfarrers, daß ihm<br />

ohne <strong>die</strong>se Empore das Predigen schwer falle, w u r d e n i c h t<br />

b e r ü c k s i c h t i g t , a u c h d a s K o n s i s t o r i u m h a t sich nicht für<br />

<strong>die</strong> Sache verwendet. Weitere schwierige Verh a n d l u n g e n b i l d e t e n<br />

a u c h d i e N a c h f o r d e r u n g e n d e r H a n d w e r k s leute, <strong>die</strong> bei<br />

dem Kirchenbau sämtlich zu Schaden kamen <strong>mit</strong> Ausnahme der<br />

Zimmerleute. Daß <strong>die</strong> Zimmerleute auf ihre Rech-nung kamen, rührt wohl<br />

daher, daß sie das Holz zu Revierpreisen bekamen und ihnen, auch <strong>die</strong><br />

Vergünstigung zuteil wurde, daß sie das Holz in der nächsten Umgebung<br />

von Schömberg schlagen konnten. Alle anderen Handwerksleute, auch<br />

<strong>die</strong> Fuhrleute, hatten, große Verluste. Der Maurer und Steinhauer<br />

Medinger von D e c k e n p f r o n b e r e c h n e t e s e i n e n S c h a d e n a u f<br />

2 0 0 0 G u l d e n bei e i n e r<br />

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