Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
Sanitätsrat Dr. Erwin D O R N
Am 3o. Juni 1952 hat Sanitätsrat Dr. Erwin Dorn sein 65. Lebensjahr beendet,
zugleich begeht er in diesem Jahr sein 40jähriges DoktorJubiläum. Wer ihn
kennt, glaubt nicht, daß er dieses Alter bereits erreicht hat. Mit
besonderer Spannkraft, Vitalität und Schaffensfreude leitet er vier
Heilstätten und gibt diesen das ihnen eigene Gepräge. Dr. Dorn war selbst
als junger Arzt lungen-krank. Während seiner Kurzeit 1912 und 1913 in Davos
reift in ihm der Entschluß, sich zeitlebens der Behandlung der Lungenkranken
zu widmen. 1920 übernahm er die Leitung der Volksheilstätte Charlottenhöhe
bei Schömberg, in der damals 90 Kranke Aufnahme finden konnten. Seiner
Tatkraft ist es zu verdanken, daß das Haus erweitert wurde und jetzt ständig
mit 150 Patienten belegt ist. Vor 25 Jahren hat er unter größten
Schwierigkeiten einen Kinderbau entstehen lassen, indem zusätzlich 50 kranke
Kinder ihre Heilung suchen. Obwohl die Charlottenhöhe als Gründung der
Königin Charlotte von Württemberg 1906 vornehmlich für Kranke aus dem
Schwabenland gedacht war, ist sie durch Dr. Dorn's Wirken weithin über die
Grenzen der Heimat bekannt geworden. Seiner Persönlichkeit ist es zu
verdanken, daß Ärzte aus ganz Deutschland ihre Patienten in so großer Zahl zu
ihm schicken.. Seine sichere Urteilskraft, das umfassende Wissen und sein
menschliches Empfinden geben dem Patienten das Gefühl des Vertrauens und des
Geborgenseins.
Viele seiner ehemaligen Assistenten sind heute selbst Chefärzte von
Heilstätten und lehren von ihrer "Schulzeit", die sie bei ihrem Lehrer und
Meister haben durften.
Von jeher hat Dr. Dorn sich dem Schicksal der Chronisch-Kranken besonders
gewidmet. Durch ihre Ansteckungsfähigkeit, den reduzierten Kräftezustand
und ihre geminderte Leistungsfähigkeit ist es ihnen oft für längere Zeit
versagt, in das Alltagsleben zurückzukehren. Um ihrem langen Krankendasein
einen Inhalt zu geben, ihnen die Lebensfreude zu erhalten, hat er in den
Arbeits-
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