Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
H itze beinahe habe nicht aushalten können. In der
S chale reichte aber schon der P l a t z g ar n i c h t z u ,
v ollends bei Hochzeiten and Leichenpredigten, sodaß oft die
Hälfte der Gekommenen vor dem Schulhause in Wind und Regen stehen
mußt. Die K onfirmation 1833 wurde schon in der
u nf e r t i g e n K i r c h e g e halten. A u ch erzählt uns er e
älteste, 9 5;jährige Mitbürger i n , F r a u Anna Marie
S c h r ö t e r , daß ihre Mutter mit ihrem ersten M anne als erstes
B r a u t paar in der neuen noch nicht ganz fertigen
K ir c h e e ingesegnet wor den sei.
Auch mit der F i n a n z i e r u n g hatte es seine Schwierigkeiten bis es
mit dem Neubau der dritten Kirche soweit war. Die Behörden mahnen and
setzen sich Termine. Am 18. Dezember 1830, nachdem wieder verschiedene
Mahnungen ergangen sind, kann die Finanzkamrner Riß and Überschlag
dem Finanzministerium vorlegen. Der G e s a m t k o s t e n a -
u f w a n d ist mit Rücksicht auf die von dem Kirchspiel zu leistenden
Fuhr- and Handfronen auf 20.462 Gulden, 49 Kreuzer veranschlagt, am 22.
Mai 1832 wurde der Grundstein gelegt, nachdem K ö n i g W i l h e l m I.
von Württemberg am 2. Mai die allerhöchste Genehmigung dazu erteilt
hatte. Bei der Einsicht des Berichtes vom 26. April 1831 hat seine
Königliche Majestät die Bemerkung gemacht, daß die schon im Oktober
1828 geforderte Berichterstattung etwas lange angestanden habe. Der
Kirchenbau, dessen Voranschlag 16 300 Gulden betrug, wurde auf
Rechnung des allgemeinen Baufonds ausgeführt, das Dach der Kirche wurde
am 2. September 1832 aufgeschlagen, die E i n w e i h u n g fand am 15.
September 1833 statt, 5 Jahre nachdem die erste Bittschrift abgegangen war.
Ebenso langwierig waren auch die Verhandlungen, die während und nach
der Erbauung der neuen Kirche einsetzten. Es war vor allem das
Verlangen der Kirchspielgenossen nach Erbauung einer zweiten E m p o r e ,
das viel Staub aufwirbelte. An und für sich wäre die Kirche geräumig genug
gewesen. Sie faßte 1.007 Personen, unten 816 und auf den Emporen der
Schmalseite 191.
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