Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
DER FLUSSPAT VON GRUNBACH
Zur Geschichte dieses Bergbaues sei folgendes gesagt:
Die Abbaustelle liegt an der Straße nach Unterreichenbach, 300 m vom
Ort entfernt. Nach dem ersten Weltkrieg erschien ein Fachmann mit
Namen Burger. Er hatte Kenntnis bekommen von dem Gestein. Es
wurde aus privater Hand Wald aufgekauft und auch bald mit dem
oberflächlichen Abbau begonnen. Nebenbei erfaßte die Einwohnerschaft
ein Schwerspatfieber, überall wurde geschürft. Burger aber
drang an einer Stelle auch in die Tiefe, er grub an verschiedenen
Stellen, auch unten an der Nagold, aber es wurden dort nur Stollen in
den Berg hineingetrieben. Riesige Mengen Fluß- und Schwerspat
wurden abgefahren. Man sagt, Burger sei schwerreich geworden, er
habe sozusagen den Rahm abgeschöpft. Er hat möglichst wenig
hineingesteckt und viel herausgeholt. Hygienische Maßnahmen fehlten.
Der Betrieb hörte dann wieder auf. Alles schien in Vergessenheit
geraten zu sein, nur der Förderturm und das -Loch- erinnerten an das
einstige Werk.
Vor ca. 2 Jahren, also im Jahr 1952, erschien eine Firma
Döppenschmidt aus Pforzheim, welche im Würmtal ebenfalls
Schwerspat und Flußspat fördert. Der Betriebsführer selbst erklärte, er
habe mit dieser Firma noch nie etwas zu tun gehabt, seine Firma sei
I.G. Farben, welche seit ca. 1 Jahr als sog. Monopol den ganzen Abbau
im Schwarzwald übernommen habe. Ins Grunbacher Werk seien nunmehr
100 000 Mark gesteckt worden und der Betrieb werde wirtschaftlich und
hygienisch einwandfrei arbeiten. Der Name bürgt ja für Qualität. Eine
größere Tiefe wurde erreicht und im Boden offenbar auch große Lager
gefunden. Ein Lastwagen fährt andauernd ab und zu. In erster Linie sei
der Flußspat vorhanden, der ausgiebigste und beste im Schwarzwald.
Das Werk beschäftigt ca. 10 Mann.
Auf alle Fälle steht fest, daß I.G. Farben die Hand darauf hat und die Sache nunmehr
äußerst rentabel ist.
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