Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
Friedrich Kostenbader, auch die Geduld a u s . Er geht zu
energischer Verteidigung über und erstattet über des Pfarrers
Beerstecher zu Schömberg B e s c h w e r u n g s m e m o r a l ,
den gnädigst abgeforderten unterthänigsten Bericht. "Auf Ewer
Herzoglichen Durchlaucht hier unterthänigst zurückfolgendes gnädigste
Dekret vom 30. Oktober habe ich über des Pfarrers Beerstechers in
Schömberg Beschwerungs Memorial unterthänigsten Bericht zu erstatten:
Die Hauptklage gedachten Pfarrers ist, daß das Tach nicht recht
v e r s p a t z t - und er nicht trucken in seinem Hauß seye.
Dieses Verspatzen wurde durch den Maurer nach der Angabe des
Baumeisters Goezen so vorgenommen, wie bei ändern Tächern auch
gebräuchlich ist, aber in Schömberg nicht zureichend, ein Gebäude vor
Schnee und Regen hinlänglich zu sichern.
Der Ort Schömberg selber ligt zimlich hoch. Das neuarbaute Pfarrhaus
steht auf allen Seiten frei an einer Anhöhe, und da es bey
Sturmwinden im Schnee und Regen unvermeidlich, daß nicht durch die an
ein Dach sich hie und da eraignen könnende Rize und Sprünge, Nässe in
das Haus kommen sollte, besonders wann der Besitzer, wie er es im
üblen gebrauch hat, die Dachläden gar nie zumacht.
So wüßte ich keinen ändern Rath, das Inwendige des Haußes vor Näße zu
sichern, als wann die Ziegel heruntergethan - und das Hauß mit
Schindlen oder Stroh gedeckt würde. Es ist aber solches Ewer
Durchlaucht Feuerordnung entgegen, und ich bin überzeugt, daß der
Pfarrer Beerstecher in wenigen Jahren als ein unruhiger Baugeist
wieder ein Ziegeldach verlangen würde. Das wirkliche
P f a r r d a c h wäre in einem anderen Ort ohne Tadel, daß es aber
auf der Schömberger Höhe wegen dem heftigen Wind nicht sein kann,
dieß muß ein Besitzer eben der besonderen Lage zuschreiben, mit
Zumachen der Tachläden fleissig sein, den eintringenden Schnee
ausschaufeln, und sich sichern so viel möglich ist.
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