Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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soziales Deutschland“ beschriebenen Maßnahmen zu berücksichtigen.<br />
(Angenommen)<br />
Antrag S 18<br />
Bezirksverband Unterfranken<br />
(Landesverband Bayern)<br />
Ke<strong>in</strong>e Leistungsverschlechterungen zu Lasten <strong>der</strong> Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherung.<br />
Die Bundeslän<strong>der</strong>, vorneweg die unionsregierten und an <strong>der</strong>en Spitze CSU-Vertreter, sowie<br />
die Bundesregierung wollen die gesetzliche Unfallversicherung reformieren.<br />
Nach den vorliegenden Plänen drohen den Versicherten, den Beschäftigten, damit massive<br />
E<strong>in</strong>bußen im Leistungsrecht, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite würden die Arbeitgeber über ger<strong>in</strong>gere<br />
Berufsgenossenschaftsbeiträge mit Milliarden Euro Beträgen entlastet.<br />
So ist u. a. vorgesehen E<strong>in</strong>kommense<strong>in</strong>bußen durch Verletzungen nicht mehr zu<br />
entschädigen, wenn sie 10 Prozent nicht übersteigen. Berufskrankheiten, <strong>der</strong>en Ursachen<br />
länger als 10 Jahre zurückliegen, sollen nicht mehr berücksichtigt werden.<br />
Gesundheitsschäden, die die Erwerbsfähigkeit um 20 Prozent m<strong>in</strong><strong>der</strong>n, wie <strong>der</strong> Verlust<br />
e<strong>in</strong>es Daumens o<strong>der</strong> Lärmschwerhörigkeit, sollen nur noch mit Pauschalen beglichen<br />
werden.<br />
Der Bundesparteitag begrüßt die im Arbeitsentwurf des BWAS vorgesehene<br />
Verfahrensvere<strong>in</strong>fachung. Die beabsichtigte, längst überfällige, Besserstellung von<br />
Schwerstverletzten ist positiv zu bewerten. Allerd<strong>in</strong>gs sollte diese im alten Leistungsrecht<br />
erfolgen.<br />
Die Gesetzliche Unfallversicherung hat <strong>bis</strong>her die Unfallrente auch nach E<strong>in</strong>tritt <strong>der</strong><br />
Ruhestandsphase zu leisten. Der BDA spricht hier von „Überversorgung“. Der<br />
Bundesparteitag lehnt dies ab. Der Wegfall <strong>der</strong> Unfallrente bei E<strong>in</strong>setzen <strong>der</strong> Gesetzlichen<br />
Altersrente begünstigt die Gesetzliche Unfallversicherung und belastet die<br />
Rentenversicherung.<br />
Die For<strong>der</strong>ungen von Arbeitgeberpräsident Hundt und se<strong>in</strong>er Bundesvere<strong>in</strong>igung <strong>der</strong><br />
Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) stellen e<strong>in</strong> seit über 120 Jahren ausgebautes und<br />
bewährtes System <strong>der</strong> Absicherung bei Arbeitsunfällen radikal <strong>in</strong> Frage. 1884 war die<br />
Gesetzliche Unfallversicherung als staatliche Pflichtversicherung für alle Betriebe<br />
gegründet worden, um die <strong>in</strong>dividuelle, privatrechtliche Haftung des Unternehmers<br />
gegenüber se<strong>in</strong>en Beschäftigten abzulösen. Seitdem haben die Berufsgenossenschaften<br />
für Verdienstausfall, Krankenbehandlungskosten, Entschädigungen und gegebenenfalls<br />
Renten aufzukommen. Ihre Leistungspflicht besteht unabhängig davon, wer den Unfall<br />
verursacht hat. Schadenersatz wird also auch dann gewährt, wenn e<strong>in</strong> Verschulden des