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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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Gedächtnisorte e<strong>in</strong> wesentlicher Teil unserer Kulturgeschichte. Sie leisten wertvolle<br />

Archivierungsarbeit und bewahren kulturelles Erbe und s<strong>in</strong>d als Orte des freien Zugangs<br />

zu Wissen, Lernen und Forschen unersetzliche Bildungse<strong>in</strong>richtungen. In Bibliotheken und<br />

Mediatheken werden Lesefreude und Lesebegeisterung geweckt und entwickelt sowie<br />

Medienkompetenz gestärkt. Durch ihre Computerisierung eröffnen Bibliotheken und<br />

Mediatheken zunehmend nicht mehr nur durch das Buch, son<strong>der</strong>n auch über die neuen<br />

Medien Teilhabe am Wissen. Sie können beson<strong>der</strong>s für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche, für<br />

Erwachsene sowie Migranten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationsflut Orientierung bieten. Sie ermöglichen<br />

den freien und kostengünstigen Zugang zu Büchern, Zeitschriften, elektronischen Medien<br />

und digitalen Ressourcen und können so <strong>der</strong> digitalen Spaltung <strong>der</strong> Gesellschaft entgegen<br />

wirken. Diesen Zugang gilt es zu erhalten.<br />

Bei urheberrechtlichen Zielkonflikten bei <strong>der</strong> Digitalisierung von Mediene<strong>in</strong>heiten,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei wissenschaftlichen Bibliotheken, s<strong>in</strong>d gerechte Ausgleiche zu f<strong>in</strong>den.<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Bibliotheken und Mediatheken ist die gedruckte o<strong>der</strong> elektronische<br />

Bereitstellung von Medien, wobei die Rechte<strong>in</strong>haber, d.h. die Urheber und Verlage für die<br />

Nutzung dieser Werke Anspruch auf e<strong>in</strong>e angemessene Vergütung haben.<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Vielfalt kultureller Ausdrucksformen<br />

Das „UNESCO-Übere<strong>in</strong>kommen vom 20. <strong>Oktober</strong> 2005 über den Schutz und die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Vielfalt kultureller Ausdrucksformen" stellt e<strong>in</strong>en wichtigen Völkerrechtsvertrag zur<br />

Internationalen Kulturpolitik dar, weil dort die „Doppelnatur" von Kulturgütern und –<br />

Dienstleistungen anerkannt wurde, d. h. nicht nur „Handelsware" zu se<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n auch<br />

Gegenstand e<strong>in</strong>er eigenständigen nationalen Kulturpolitik mit allen dazu erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Steuerungs<strong>in</strong>strumenten (beispielsweise die staatliche För<strong>der</strong>ung von<br />

Kulture<strong>in</strong>richtungen, die Filmför<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> das System des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks). Enthalten ist auch die Anerkennung <strong>der</strong> <strong>in</strong> den Menschenrechtserklärungen<br />

enthaltenen Bestimmungen zur kulturellen Selbstbestimmung des E<strong>in</strong>zelnen und sozialer<br />

Gruppen.<br />

Mit <strong>der</strong> Schaffung dieses <strong>in</strong>ternationalen Instruments ist es möglich, kulturpolitische Ziele<br />

mit <strong>in</strong>ternationalen Handelsabkommen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen. Die Vielfalt kultureller<br />

Inhalte und künstlerischer Ausdrucksweisen können nur dann wirksam geschützt werden,<br />

wenn es e<strong>in</strong>e öffentliche Verantwortung dafür gibt. Das die kulturelle Vielfalt als e<strong>in</strong><br />

hohes Gut zu betrachten ist, wird im europäischen Integrationsprozess deutlich, <strong>der</strong> durch<br />

E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vielfalt gekennzeichnet ist.<br />

Da Kultur und Medien ke<strong>in</strong>e Wirtschaftsgüter im herkömmlichen S<strong>in</strong>ne, eben mehr als<br />

bloße Waren s<strong>in</strong>d, setzen wir uns dafür e<strong>in</strong>, dass sie nicht als Dienstleistungen im S<strong>in</strong>ne<br />

des Übere<strong>in</strong>kommens über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) im Rahmen des<br />

Welthandelsabkommens GATT (General Agreement on Tarifs and Trade) betrachtet<br />

werden dürfen und die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kultur nicht mit Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung gleichgesetzt<br />

werden darf. Kultur hat e<strong>in</strong>en Eigenwert und muss deswegen aus Wirtschaftsabkommen<br />

ausgenommen werden.<br />

5.3. Er<strong>in</strong>nerungskultur<br />

Wir brauchen e<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerungskultur, die sich auf das wi<strong>der</strong>sprüchliche Ganze deutscher<br />

und europäischer Geschichte beziehen muss und die demokratischen Werte vermitteln

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