Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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<strong>in</strong>tegrative, niedrigschwellige Angebote wie präventive Besucherdienste für<br />
Alle<strong>in</strong>lebende, für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche sowie für ältere Menschen. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />
steht neben <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Prävention und Versorgung die psychosoziale Begleitung.<br />
Gesundheit bedarf viel mehr des menschlichen Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s und braucht auch mehr als<br />
das Ausstellen von Rezepten. Familiengesundheitszentren bieten auch die Infrastruktur<br />
für die Aktivierung und Nutzung bürgerschaftlichen Engagements <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesundheitlichen<br />
und pflegerischen Versorgung.<br />
Solidarität braucht Geme<strong>in</strong>schaft.<br />
Unser Solidarsystem muss sowohl auf benachteiligte Familien als auch auf alle<strong>in</strong> lebende<br />
Menschen <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>en Bedarfslagen, etwa im hohen Alter, gezielt fortentwickelt<br />
werden. Die Schutzplanken staatlich organisierter f<strong>in</strong>anzieller Absicherung bei<br />
Gesundheits- und Pflegerisiko müssen ergänzt werden um Investitionen <strong>in</strong> den Aufbau<br />
<strong>in</strong>formeller Netzwerke, wie etwa nachbarschaftliches und bürgerschaftliches<br />
Engagement. Dabei ist uns klar: Nicht e<strong>in</strong>e privilegierte M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit braucht den<br />
beson<strong>der</strong>en staatlichen Schutz, son<strong>der</strong>n gerade Menschen aus sozial benachteiligten<br />
Schichten. Damit diese wenigstens die bereits vorhandenen Dienste und Maßnahmen<br />
nutzen können, müssen Lotsensysteme mehr als <strong>bis</strong>her durch den Dschungel <strong>der</strong><br />
vielfältigen und häufig unvernetzten Angebote helfen und auch den Zugang zu<br />
Leistungen sichern.<br />
Prävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung stärken.<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention hilft den Menschen gesund zu bleiben und<br />
Krankheiten zu vermeiden o<strong>der</strong> zu bewältigen. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund muss ihnen<br />
Vorrang e<strong>in</strong>geräumt werden. Gesundheitsschädliche Lebensbed<strong>in</strong>gungen vieler Menschen<br />
<strong>in</strong> ihrem alltäglichen Wohnen und <strong>in</strong> ihrem lärm, staub- und giftbelasteten Wohnumfeld<br />
sowie die vielfältigen Krankheitsursachen, die <strong>in</strong> Betrieben und Arbeitsstätten lauern,<br />
wirken auf den Gesundheitszustand aller, ganz beson<strong>der</strong>s auf benachteiligte Menschen,<br />
die wenig eigene Ressourcen des Gegensteuerns haben. Der Beseitigung dieser krank<br />
machenden Verhältnisse muss <strong>in</strong> allen Politikbereichen zukünftig Priorität e<strong>in</strong>geräumt<br />
werden.<br />
In bestehenden o<strong>der</strong> zu schaffenden Netzwerken für Prävention sowie <strong>in</strong><br />
Gesundheitskonferenzen soll Transparenz über bestehende krank machende Verhältnisse<br />
aber auch bezüglich präventiver Gesundheitsangebote hergestellt werden. Dabei sollen<br />
Potentiale und Synergien aufgezeigt, genutzt und Innovationen geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Instrumente <strong>der</strong> betrieblichen, lokalen, regionalen und bundesweiten<br />
Gesundheitsberichterstattung müssen gestärkt werden. Qualitätsstandards, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung mit Benachteiligten, müssen entwickelt und offensiv<br />
vorangetrieben werden.<br />
Risikofamilien beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>n<br />
Vorsorgeuntersuchungen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche müssen verb<strong>in</strong>dlich werden. Hier<br />
muss das staatliche „Wächteramt“ das mediz<strong>in</strong>ische Versorgungsangebot ergänzen.<br />
Bisher werden diese Vorsorgeuntersuchungen je nach Alter und sozialem H<strong>in</strong>tergrund nur<br />
sehr e<strong>in</strong>geschränkt wahrgenommen. Wir wollen <strong>in</strong>novative Anreize setzen, um die<br />
Teilnahmequote zu erhöhen. Klar ist auch: Programme und Strategien können nicht den<br />
Beteiligten übergestülpt werden. Vielmehr müssen Maßnahmen geme<strong>in</strong>sam mit örtlichen<br />
Akteuren entwickelt und am jeweiligen Sozialraum orientiert werden.