26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

• die erste größere vertikale Integration von Programmanbieter und Kabelnetzbetreiber<br />

durch Unity und Arena sowie die beabsichtigte Kooperation mit Premiere<br />

• die Vorstellungen von IP-TV, wie sie sich <strong>in</strong> dem VDSL-Projekt <strong>der</strong> Deutschen Telekom<br />

AG (<strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Kooperation mit Microsoft) darstellen<br />

• die Verbreitung des TV-Signals über DSL<br />

• die Bestrebungen von Telefonanbietern, Fernsehen über Mobiltelefone anzubieten(<br />

DMB, DVB-H, UMTS)<br />

• die Neu- und Fortentwicklung nicht-l<strong>in</strong>earer Dienste.<br />

Geme<strong>in</strong>sam ist diesen Projekten, dass sie an die Grenzen geltenden Medienrechts stoßen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d zwar teilweise über Experimentierklauseln o<strong>der</strong> über die Verabredung von<br />

e<strong>in</strong>heitlichen Standards möglich (wie bei DMB), stehen dadurch aber <strong>in</strong> ökonomischer<br />

H<strong>in</strong>sicht unter e<strong>in</strong>em Investitionen bremsenden Vorbehalt.<br />

Auch die Digitalisierung hat e<strong>in</strong>en Bezug: Artikel 5 GG<br />

Trotz <strong>der</strong> Öffnung des Medienhorizonts durch Globalisierung und Digitalisierung: Nach<br />

wie vor gilt das <strong>in</strong> unserer Verfassung formulierte Grundrecht <strong>der</strong> Presse-, Me<strong>in</strong>ungs- und<br />

Informationsfreiheit: „Je<strong>der</strong> hat das Recht, se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> Wort, Schrift und Bild frei zu<br />

äußern und zu verbreiten und sich aus allgeme<strong>in</strong> zugänglichen Quellen ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t zu<br />

unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit <strong>der</strong> Berichterstattung durch Rundfunk und<br />

Film werden gewährleistet. E<strong>in</strong>e Zensur f<strong>in</strong>det nicht statt.“ (Art. 5 GG, Abs. 1).<br />

Auch e<strong>in</strong>e revolutionäre neue Technologie än<strong>der</strong>t nichts an den gesellschaftlichen Zielen,<br />

die die Richtschnur sozialdemokratischer Medienpolitik <strong>in</strong> <strong>der</strong> analogen Welt waren. Es<br />

muss also nach wie vor gefragt werden: Wie können Informations- und Me<strong>in</strong>ungsfreiheit,<br />

Vielfalt und Zugang bei diesen neuen Entwicklungen gesichert werden? Wie kann die<br />

Me<strong>in</strong>ungsmacht, die sich bei den neuen Akteuren bildet, so kontrolliert werden, dass sie<br />

nicht vorherrschend wird? Daher bleiben gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> digitalen Welt neben<br />

wirtschaftlichen und kartellrechtlichen Regelungen sektorspezifische medienrechtliche<br />

Regelungen unverzichtbar. Das gilt für die europäische ebenso wie für die nationale<br />

Ebene.<br />

Das Angebot wird größer<br />

E<strong>in</strong> entscheidendes Merkmal <strong>der</strong> digitalen Welt ist die Konvergenz. Darauf reagieren<br />

Medien-, Informations- und Kommunikationsunternehmen: Zeitungsverlage s<strong>in</strong>d längst<br />

vielfältig aufgestellte Medienunternehmen, ehemals neutrale Plattformbetreiber und<br />

Mobilfunkunternehmen s<strong>in</strong>d Inhalteanbieter. Spezifische Medienmärkte gehören <strong>der</strong><br />

Vergangenheit an. Deshalb wirkt nicht mehr e<strong>in</strong> spezifischer Medienmarkt auf den<br />

Mediennutzer, son<strong>der</strong>n stärker als <strong>bis</strong>her <strong>der</strong> Medienmarkt auf den Mediennutzer. Darauf<br />

wird das neue Medienrecht e<strong>in</strong>e Antwort f<strong>in</strong>den müssen.<br />

Mit <strong>der</strong> Konvergenz kommen neue Akteure <strong>in</strong> den Medienmarkt - diesen Akteuren geht es<br />

um Investments, nicht um Inhalte<br />

Parallel zu diesen durch die Digitalisierung ermöglichten Entwicklungen vollzieht sich<br />

auch e<strong>in</strong> Paradigmenwechsel auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Ökonomie <strong>der</strong> Kommunikationssysteme.<br />

Immer stärker bestimmen F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestoren und <strong>der</strong>en Kriterien. Diese Kriterien<br />

berücksichtigen <strong>bis</strong>lang gültige Kriterien wie Vielfaltsicherung o<strong>der</strong> diskrim<strong>in</strong>ierungsfreien<br />

Zugang nicht. In diesen Fällen geht es vielmehr um Investments und nicht um Inhalte. Die<br />

zunehmende crossmediale Konzentrationsentwicklung stellt erhöhte Ansprüche an die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!