Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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e<strong>in</strong>er Trennung unbekannt bleibt. Aufnahmen <strong>in</strong> Zeugenschutzprogramme währen hier<br />
anzustreben.<br />
• Des weiteren s<strong>in</strong>d Voraussetzungen zu schaffen, dass Beratungs-, Betreuungs- und<br />
Schutzangebote sowie -e<strong>in</strong>richtungen für Frauen und Mädchen ausgebaut und speziell<br />
<strong>in</strong> Bezug auf die Opfer von Zwangsheiraten qualifiziert, vernetzt und verstärkt werden.<br />
Dabei sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:<br />
• niedrigschwellige Hilfe, absolute Anonymität und Vertrauenswürdigkeit<br />
• <strong>in</strong>terkulturelle Kompetenz und qualifizierte Sprachmittlung<br />
• Angebot e<strong>in</strong>er sicheren Lebensperspektive und e<strong>in</strong>es realistischen und die<br />
Bedürfnisse und Wünsche <strong>der</strong> Betroffenen berücksichtigenden Auswegs aus <strong>der</strong><br />
Zwangslage (unmittelbare Zufluchtsmöglichkeiten; Sicherung des Lebensunterhalts;<br />
Unterstützungsleistungen im Umgang mit Behörden, Polizei und Gerichten;<br />
Gewährleistung von Schulbesuch, Ausbildung o<strong>der</strong> Beruf usw.).<br />
• Die Beratungs- und Hilfsangebote werden als Anlaufstellen mehrsprachig bekannt<br />
gemacht, sowohl unter den potentiell Betroffenen als auch unter den MitarbeiterInnen<br />
<strong>in</strong> öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen und Behörden.<br />
• Zudem wird e<strong>in</strong>e bundesweite Telefonhotl<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gerichtet, die Opfern von<br />
Zwangsheirat und Menschenhandel anonym, kostenfrei und mehrsprachig Hilfe<br />
anbietet.<br />
Im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Prävention ist es notwendig über Zwangsheiraten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
aufzuklären. Dazu können folgende Mittel herangezogen werden:<br />
• Aufklärungskampagnen (Plakate, Internetangebote, Informationsbroschüren usw.)<br />
erfolgen <strong>in</strong> sachlicher und nicht ausgrenzen<strong>der</strong> Form.<br />
• MitarbeiterInnen von Schulen, Behörden, Beratungsstellen und Frauenhäusern,<br />
mediz<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>richtungen usw. werden beson<strong>der</strong>s sensibilisiert und fortgebildet.<br />
• Migrantenverbände und Vere<strong>in</strong>e werden, auch als ExpertInnen <strong>in</strong> eigener Sache, bei <strong>der</strong><br />
Aufklärungsarbeit e<strong>in</strong>bezogen, um die Mehrheitsgesellschaft über die beson<strong>der</strong>e Lage<br />
und Lebensweise von MigrantInnen <strong>in</strong> Deutschland aufklären können.<br />
• Zwangsverheiratungen und patriarchale Herrschafts- und Gewaltformen werden <strong>in</strong> den<br />
Schulen frühzeitig und offen thematisiert. Dabei werden tradierte<br />
geschlechtsspezifische Rollen- und Denkmuster <strong>in</strong> Frage gestellt. Männliche K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendliche werden dabei beson<strong>der</strong>s angesprochen. Eltern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> geeigneter Form<br />
e<strong>in</strong>zubeziehen (etwa über deutsche und muttersprachliche Elternbriefe, über<br />
Migrantenvere<strong>in</strong>e, durch Elternkurse, Elternbeauftragte, geme<strong>in</strong>same Projekte usw.).<br />
(Angenommen)<br />
Antrag S 22<br />
Kreisverband Leer<br />
(Bezirk Weser-Ems)