Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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kulturelle Maßnahmen s<strong>in</strong>d deshalb e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrierter Bestandteil unserer Sicherheitspolitik.<br />
Auch den Kampf gegen den islamistischen Terrorismus werden wir nicht alle<strong>in</strong> mit<br />
polizeilichen und repressiven Mitteln gew<strong>in</strong>nen. Wir lehnen e<strong>in</strong>e Stigmatisierung<br />
bestimmter Bevölkerungsgruppen ab. Niemand darf unter e<strong>in</strong>en pauschalen Verdacht<br />
gestellt werden. Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten wollen wir <strong>in</strong> die Mitte unserer Gesellschaft<br />
holen, <strong>in</strong>dem wir ihre Integrationschancen verbessern, uns weiter für e<strong>in</strong> mo<strong>der</strong>nes<br />
Staatsangehörigkeitsrecht und e<strong>in</strong> humanes Auslän<strong>der</strong>recht e<strong>in</strong>setzen. Wir suchen den<br />
dauerhaften Dialog mit muslimischen Geme<strong>in</strong>den. Mit politisch und religiös begründetem<br />
Extremismus werden wir uns auch weiterh<strong>in</strong> geistig ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen. Der Terrorismus<br />
beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> den Köpfen. Diese Köpfe müssen wir gew<strong>in</strong>nen - für e<strong>in</strong>e freiheitliche Form des<br />
Zusammenlebens, mit klaren Regeln und gerechten und fairen Chancen.<br />
Die <strong>SPD</strong> ist die Partei <strong>der</strong> Bürgerrechte und <strong>der</strong> rechtsstaatlichen Terrorbekämpfung<br />
Der Schutz von Sicherheit und Freiheit ist die Basis e<strong>in</strong>er freiheitlich verfassten<br />
Gesellschaft. Würde die Drohung des Terrorismus uns dazu verleiten, <strong>der</strong> Sicherheit<br />
e<strong>in</strong>seitigen Vorrang vor <strong>der</strong> Freiheit e<strong>in</strong>zuräumen, hätte <strong>der</strong> Terror mit unserer eigenen<br />
Hilfe e<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er Ziele – nämlich die Zerstörung unserer freiheitlichen Ordnung - erreicht.<br />
Wir br<strong>in</strong>gen Freiheit vor dem Staat und durch den Staat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e vernünftige Balance,<br />
<strong>in</strong>dem wir unbeirrt an unseren freiheitlich-demokratischen Pr<strong>in</strong>zipien festhalten. Sie<br />
bezeichnen e<strong>in</strong>e klare „rote L<strong>in</strong>ie“, die staatliches Handeln nicht überschreiten darf. Das ist<br />
das erste Gebot <strong>der</strong> geistigen Abwehr von Extremismus.<br />
Die Grundrechte und die grundlegenden Pr<strong>in</strong>zipien des Rechtsstaates bilden die<br />
Grundlage unseres Geme<strong>in</strong>wesens. Sie bilden ke<strong>in</strong>e Verfügungsmasse, über die nach<br />
Belieben verfügt werden kann. Nicht <strong>der</strong>jenige muss sich rechtfertigen, <strong>der</strong> Bürger- und<br />
Freiheitsrechte verteidigt, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> sie e<strong>in</strong>schränken will!<br />
Maßnahmen und Instrumente, die die <strong>in</strong>nere Sicherheit erhöhen sollen, müssen zu<br />
allererst praktisch geeignet und tauglich für den Schutz <strong>der</strong> genannten Rechtsgüter se<strong>in</strong>.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs darf nicht jede For<strong>der</strong>ung nach neuen Befugnissen <strong>der</strong> Sicherheitsbehörden und<br />
nach entsprechend schärferen Gesetzen alle<strong>in</strong> am Maßstab e<strong>in</strong>es behaupteten<br />
Sicherheitsgew<strong>in</strong>ns gemessen werden. Neue Maßnahmen müssen mit den Grundwerten<br />
und Pr<strong>in</strong>zipien unserer Verfassung vere<strong>in</strong>bar se<strong>in</strong>. Das Rechtsgut <strong>der</strong> Freiheit darf niemals<br />
durch die am Effektivsten ersche<strong>in</strong>enden Schutzmaßnahmen unverhältnismäßig<br />
e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />
Wir treten allen For<strong>der</strong>ungen entschieden entgegen, die mit unseren Grundwerten<br />
unvere<strong>in</strong>bar s<strong>in</strong>d: Die Aufgabe <strong>der</strong> Unschuldsvermutung im Strafrecht, die gezielte Tötung<br />
von Verdächtigen, die Internierung von "Gefähr<strong>der</strong>n", die Anwendung von Folter, die<br />
E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Strafrechts, das die bloße Ges<strong>in</strong>nung bestraft, Gedankenspiele über den<br />
E<strong>in</strong>tritt des <strong>in</strong>neren Notstands sowie <strong>der</strong> angekündigte Befehl zum Abschuss e<strong>in</strong>es<br />
Passagierflugzeugs richten sich gegen unsere Verfassung, durchbrechen unsere<br />
Rechtsordnung und gefährden den Bestand unserer freiheitlichen Gesellschaft.<br />
Wir wenden uns ebenso gegen die überzogenen For<strong>der</strong>ungen nach weiteren Befugnissen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> präventiven Bekämpfung des Terrorismus, die <strong>in</strong> den Kernbereich <strong>der</strong> privaten<br />
Lebensgestaltung <strong>der</strong> Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger e<strong>in</strong>greifen und das Recht auf<br />
<strong>in</strong>formationelle Selbstbestimmung beschneiden.