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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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Neben bewährte Instrumente des Arbeitsmarktes treten <strong>in</strong> Kürze zwei neue:<br />

• Der Qualifizierungs-Kombi für solche junge Menschen, die – teils ohne Schulabschluss<br />

und ohne Ausbildung – länger arbeitslos s<strong>in</strong>d und ohne För<strong>der</strong>ung ke<strong>in</strong>e Perspektive<br />

hätten. Der Arbeitgeber, <strong>der</strong> sie e<strong>in</strong>stellt und möglichst auch qualifiziert, erhält dafür<br />

e<strong>in</strong>en Zuschuss von 35 <strong>bis</strong> 50% <strong>der</strong> Lohnkosten.<br />

• Der Soziale Arbeitsmarkt (Beschäftigungszuschuss) für rund 100.000 Arbeitslose. Hier<br />

sollen die geför<strong>der</strong>t werden, die erkennbar dauerhaft sonst ke<strong>in</strong>e Aussicht auf<br />

Beschäftigung am Arbeitsmarkt haben, die also starke Vermittlungshemmnisse haben.<br />

Wir wollen, dass auch die Schwächeren nicht aussortiert, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong><br />

sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse <strong>in</strong>tegriert werden. Kommunen,<br />

Organisationen, Integrationsbetriebe, aber auch Unternehmen des gesamten<br />

Arbeitsmarktes sollen für diese Gruppe zusätzliche Arbeitsplätze def<strong>in</strong>ieren - ohne<br />

bestehende Beschäftigung zu verdrängen. Daher ist <strong>der</strong> Konsens aller lokalen<br />

Arbeitsmarktakteure für die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> neuen Tätigkeitsfel<strong>der</strong> notwendig.<br />

2. Faire Löhne<br />

Die Tarifautonomie ist e<strong>in</strong> hohes Gut. Sie bleibt unangetastet. Arbeitgeber und<br />

Arbeitnehmer entscheiden <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> eigener Zuständigkeit über die Lohnhöhe,<br />

wie auch über viele an<strong>der</strong>e Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs müssen wir feststellen, dass immer weniger Unternehmen <strong>in</strong> tariffähigen<br />

Arbeitgeberverbänden, immer weniger Arbeitnehmer <strong>in</strong> Gewerkschaften organisiert s<strong>in</strong>d.<br />

Immer mehr Bereiche und Arbeitsverhältnisse s<strong>in</strong>d tariffrei.<br />

Auch auf Grund dieser Entwicklung hat sich e<strong>in</strong>e starke Lohnspreizung entwickelt. Der<br />

Niedriglohnbereich hat sich verbreitert und immer mehr Löhne liegen zum Teil weit<br />

unterhalb des Existenzm<strong>in</strong>imums. Davon s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s Frauen betroffen. Das wollen wir<br />

än<strong>der</strong>n. Wer voll arbeitet, muss von se<strong>in</strong>em Arbeitse<strong>in</strong>kommen leben können. Dass mit<br />

Familientransfers und Wohngeld zusätzliche staatliche Hilfen bereitstehen, bleibt davon<br />

unberührt.<br />

M<strong>in</strong>destlöhne s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Würde und M<strong>in</strong>destlöhne entsprechen den Pr<strong>in</strong>zipien<br />

<strong>der</strong> Sozialen Marktwirtschaft. Sie s<strong>in</strong>d Existenz sichernd und garantieren, dass diejenigen,<br />

die arbeiten, davon e<strong>in</strong>en Vorteil haben.<br />

Unser Ziel ist es, Dump<strong>in</strong>glöhne und Lohndump<strong>in</strong>g zu beseitigen. Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>beziehung<br />

möglichst aller Branchen, die die Voraussetzungen erfüllen, <strong>in</strong>s Arbeitnehmer-<br />

Entsendegesetz stellen wir sicher, dass tariflich vere<strong>in</strong>barte M<strong>in</strong>destlöhne durch<br />

Regierungsverordnung für allgeme<strong>in</strong>verb<strong>in</strong>dlich erklärt werden. Das schützt auch<br />

diejenigen Unternehmen vor Lohndump<strong>in</strong>g, die sonst von Billiglohn-Konkurrenten<br />

unterlaufen werden. Die Dienstleistungsrichtl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> 2009 und die<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit 2009 o<strong>der</strong> spätestens 2011 br<strong>in</strong>gen ansonsten das Problem des<br />

Lohndump<strong>in</strong>gs für deutsche Unternehmen mit sich. Für die Branchen, <strong>der</strong>en Tarifb<strong>in</strong>dung<br />

ger<strong>in</strong>ger als 50 Prozent ist, wird das aktualisierte M<strong>in</strong>destarbeitsbed<strong>in</strong>gungengesetz von<br />

1952 angewendet. Damit werden M<strong>in</strong>destlöhne auch <strong>in</strong> diesen Bereichen möglich. Das

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