Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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Unvere<strong>in</strong>barkeit mit rechtsextremistischen Burschenschaften<br />
Rechtes Gedankengut hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialdemokratie ke<strong>in</strong>en Platz. Die Mitgliedschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>SPD</strong> ist aus unserem klaren Selbstverständnis heraus unvere<strong>in</strong>bar mit <strong>der</strong> Mitgliedschaft<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rechtsextremistischen Gruppe o<strong>der</strong> Organisationen. Gemäß <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung des<br />
<strong>Parteitag</strong>s 2005 haben Parteivorstand und Parteirat im März 2006 e<strong>in</strong>en Beschluss gefasst,<br />
<strong>der</strong> die Mitgliedschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Burschenschaftlichen Geme<strong>in</strong>schaft grundsätzlich als<br />
unvere<strong>in</strong>bar mit <strong>der</strong> Mitgliedschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> erklärt. Bereits zuvor hatte <strong>der</strong><br />
Parteivorstand mit se<strong>in</strong>em Abgrenzungsbeschluss zur Deutschen Burschenschaft (DB) e<strong>in</strong><br />
wichtiges Signal gegen Rechtsextremismus gesetzt.<br />
Die <strong>SPD</strong> wird weiter dafür e<strong>in</strong>stehen, rechtsextremen und nationalistischen Tendenzen an<br />
den Hochschulen und darüber h<strong>in</strong>aus den Nährboden zu entziehen. Freiheit, Gleichheit<br />
und Solidarität s<strong>in</strong>d unsere Grundwerte gerade auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit<br />
rechten Ideologien, die wir offensiv führen werden.<br />
4. Kapitel: Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> zum Umgang mit dem Rechtsextremismus<br />
Präsidium, Parteivorstand und Parteirat haben im März 2005 Leitl<strong>in</strong>ien verabschiedet, die<br />
über den Tag h<strong>in</strong>aus gelten und <strong>in</strong> die Gesellschaft ausstrahlen. Der Bundesparteitag<br />
macht sich die folgenden 23Punkte zueigen:<br />
1. Menschenrechte, Demokratie und Solidarität för<strong>der</strong>n: Aufklärung und Information über<br />
die Menschenfe<strong>in</strong>dlichkeit <strong>der</strong> Rechtsextremen<br />
Wer gegen dumpfe Parolen wirken will, muss selber Bescheid wissen: über die Ideologie<br />
und die verfassungsfe<strong>in</strong>dlichen Ziele <strong>der</strong> Rechtsextremen sowie ihre Organisationen. Die<br />
demokratischen Kräfte müssen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, die heutigen Rechtsextremen als das<br />
darzustellen, was sie s<strong>in</strong>d: Verächter <strong>der</strong> universellen Menschenrechte, Anhänger des<br />
Nationalsozialismus o<strong>der</strong> ebenso menschenverachten<strong>der</strong> „mo<strong>der</strong>ner“ rechtsextremer<br />
Ideologien, ohne Konzepte für die politischen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gegenwart.<br />
2. Bekämpfen statt verschweigen<br />
Sechzig Jahre nach Auschwitz haben wir es <strong>in</strong> Deutschland – wie auch all die Jahre und<br />
Jahrzehnte davor – mit Neonazis und Rechtsextremismus zu tun. Diese gesellschaftliche<br />
Wirklichkeit än<strong>der</strong>t sich nicht, wenn sie verschwiegen wird. Deshalb ist es umso wichtiger,<br />
e<strong>in</strong>e breite gesellschaftspolitische Offensive gegen den Rechtsextremismus zu starten und<br />
Ross und Reiter beim Namen zu nennen. Der Rechtsextremismus muss mit allen zur<br />
Verfügung stehenden rechtsstaatlichen und demokratischen Mitteln bekämpft werden.<br />
3. Verharmlosung <strong>der</strong> NS-Verbrechen nicht zulassen<br />
Die Verbrechen des Nationalsozialismus dürfen nirgendwo verharmlost o<strong>der</strong> geleugnet<br />
werden. Das Er<strong>in</strong>nern an die Verbrechen des Nationalsozialismus ist e<strong>in</strong>e bleibende<br />
Verpflichtung. Denn nur wer sich er<strong>in</strong>nert, auch wenn er ke<strong>in</strong>e Schuld auf sich geladen hat,<br />
kann verantwortungsbewusst mit <strong>der</strong> Geschichte umgehen. Auch wenn Er<strong>in</strong>nerung<br />
anstrengt, dürfen wir <strong>der</strong> Versuchung zum Vergessen o<strong>der</strong> zum Verdrängen nicht<br />
nachgeben. Vergangenheit können wir we<strong>der</strong> ungeschehen machen noch „bewältigen“.<br />
Aber aus <strong>der</strong> Geschichte lernen können wir: In Deutschland dürfen Antisemitismus,<br />
Rassismus und Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit ke<strong>in</strong>e Chance haben.