Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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unternehmerischen Erfolg absichern.<br />
Lei<strong>der</strong> ist die Kultur- und Kreativwirtschaft empirisch immer noch schlecht erfasst. E<strong>in</strong>e<br />
ernste Schwierigkeit besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> bundesweit nicht e<strong>in</strong>heitlichen statistischen Erfassung<br />
und Abgrenzung des heterogenen und größtenteils kle<strong>in</strong>teiligen Branchenkomplexes<br />
Kultur- und Kreativwirtschaft auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Das erschwert e<strong>in</strong><br />
gezieltes politisches Handeln auf <strong>der</strong> Grundlage gesicherter Daten erheblich. Wir for<strong>der</strong>n<br />
deshalb e<strong>in</strong>en mit den Län<strong>der</strong>n abgestimmten Bericht <strong>der</strong> Bundesregierung zur Kultur-<br />
und Kreativwirtschaft, um <strong>der</strong>en Potenziale, die Chancen und Trends besser als <strong>bis</strong>her<br />
e<strong>in</strong>schätzen zu können und auf dieser Grundlage e<strong>in</strong> zwischen Kommunen, Län<strong>der</strong>n und<br />
Bund abgestimmtes, koord<strong>in</strong>iertes und wirksames Handeln zu ermöglichen.<br />
Während es beispielsweise <strong>in</strong> Großbritannien bereits e<strong>in</strong>en „creative <strong>in</strong>dustries M<strong>in</strong>ister“<br />
und <strong>in</strong> Frankreich e<strong>in</strong> spezielles Rahmenprogramm gibt und sich <strong>in</strong>ternationale<br />
Organisationen wie OECD, Weltbank, ILO, UNESCO und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch die EU immer<br />
<strong>in</strong>tensiver mit <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Kultur- und Kreativwirtschaft beschäftigen und politisch aktiv<br />
werden, gibt es <strong>in</strong> Deutschland noch ke<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich geschlossenes politisches<br />
Gesamtkonzept, um diesen Branchenkomplex zu e<strong>in</strong>er stabilen, ökonomisch<br />
dynamischen, technologisch hoch <strong>in</strong>novativen Wachstumsbranche ausbauen und<br />
stabilisieren zu helfen. Sollte es dabei bleiben, verspielt Deutschland auch mit Blick auf<br />
<strong>in</strong>ternationale Entwicklungen enorme Chancen. Deshalb setzten wir uns für e<strong>in</strong>e<br />
entsprechend hoch angesiedelte politische Verankerung dieses Bereiches <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />
Landesregierungen und <strong>der</strong> Bundesregierung e<strong>in</strong>.<br />
Urheberrecht<br />
Die digitale Revolution bietet viele neue Chancen für die Kreativen. Im<br />
Informationszeitalter kann sich <strong>der</strong> unschätzbare Selbstwert des Kulturellen zur<br />
Entwicklung des E<strong>in</strong>zelnen, zur Vielfalt und Selbstverständigung <strong>der</strong> Gesellschaft auch<br />
deshalb besser entfalten, weil sich gleichzeitig Innovation, Kreativität und Talent - auf <strong>der</strong><br />
Basis künstlerischer und kultureller Ressourcen – als Motoren des Wachstums erweisen.<br />
Digitalisierung und Internet schaffen aber auch neue Probleme für den Schutz des<br />
geistigen Eigentums. Wir müssen uns verstärkt <strong>der</strong> Realität stellen, dass durch die digitale<br />
Revolution wissensbasierte Produkte bei <strong>der</strong> Digitalisierung und dem Vertrieb über das<br />
Internet zunehmend Schutzprobleme bekommen - allerorten gibt es<br />
Urheberrechtsverletzungen und Produktpiraterie. Die Kreativen selbst nutzen die neuen<br />
technischen Möglichkeiten <strong>der</strong> Vermarktung und Verbreitung kreativer Leistungen - diese<br />
müssen <strong>in</strong> neue Formen und Modelle <strong>der</strong> Vergütung e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Für die Politik ergibt sich daraus immer wie<strong>der</strong> die Herausfor<strong>der</strong>ung, angesichts neuer<br />
global zugänglicher Vertriebsmedien dafür zu sorgen, dass die Stellung <strong>der</strong> Urheber nicht<br />
geschwächt wird. Es bedarf <strong>der</strong> Anerkennung des Wertes <strong>der</strong> kreativen Leistung, wozu e<strong>in</strong><br />
gewisser Schutz gehört, damit sich diese frei entfalten kann und entsprechend entlohnt<br />
und damit angemessen gewürdigt wird. In Zeiten immer schneller fortschreiten<strong>der</strong><br />
technischer Entwicklungen, muss es e<strong>in</strong>e politische Aufgabe se<strong>in</strong>, fortwährend den fairen,<br />
funktionsfähigen Ausgleich zwischen Kreativen, Produzenten und Vertriebspartnern zu<br />
f<strong>in</strong>den und durchzusetzen. Die Bundesregierung steht dazu im Dialog mit Kreativen,<br />
Verwertern, Geräte<strong>in</strong>dustrie und Verbrauchern.