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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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Antrag St 13<br />

Bezirk Hessen-Süd<br />

Politik für Wachstum und Beschäftigung<br />

1. Wachstum ist ke<strong>in</strong> Wert an sich, doch e<strong>in</strong>e pragmatische sozialdemokratische<br />

Strategie mittlerer Reichweite muss endlich angepackt und umgesetzt werden und: sie<br />

kann gel<strong>in</strong>gen. Jedes Prozent Wachstum oberhalb <strong>der</strong> Produktivitätssteigerung schafft<br />

<strong>in</strong> Deutschland ungefähr 400 000 Arbeitsplätze bei sonst gleichen Bed<strong>in</strong>gungen. Der<br />

gesellschaftliche Strukturwandel, <strong>der</strong> dazu führen soll, dass z.B. die Alterung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung endlich auch als die Chance für e<strong>in</strong> langes Leben positiv begriffen wird,<br />

wird bei stärkerem Wachstum leichter gestaltbar. Zum Schlechtreden gehört(e) eben<br />

auch, zu verschweigen, dass <strong>in</strong>ternational mit gewissen Zeitverzögerungen alle<br />

Gesellschaften wesentlich altern werden (und nicht nur Deutschland). So wird <strong>der</strong> Blick<br />

davon abgelenkt, dass es darauf ankommt und möglich ist, mit Wohlstand für alle<br />

diesen Prozess auszugestalten. – Der Weg aus dem Verschuldungsstaat führt nicht<br />

übers Sparen, son<strong>der</strong>n über mehr Wachstum. Dazu gehört aktives staatliches Handeln.<br />

Aus hohen Staatsschulden kann man – bei aller gebotenen Sparsamkeit - nur<br />

herauswachsen. – Deshalb ist <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> Bundesregierung grundsätzlich richtig,<br />

die Wirtschaft anzukurbeln und nicht den beg<strong>in</strong>nenden Aufschwung durch neue<br />

Sparrunden abzuwürgen.<br />

2. Gerade angesichts steigen<strong>der</strong> Steuere<strong>in</strong>nahmen (aktuelle Prognose: 6,5 Mrd. € <strong>in</strong> 2006<br />

und 21,9 Mrd. € <strong>in</strong> 2007) gilt es die Investitionskraft <strong>der</strong> Kommunen zu erhöhen. Sie<br />

tragen den wesentlichen Teil <strong>der</strong> staatlichen Investitionen, von ihnen geht die<br />

Anschubwirkung aus. Der Nachholbedarf bei den Infrastrukturen und <strong>der</strong><br />

Energiee<strong>in</strong>sparung ist sehr hoch – e<strong>in</strong> breiter Korridor an „s<strong>in</strong>nvollen Investitionen“<br />

also vorhanden.<br />

3. Der EU-Kompromiss zur Dienstleistungsrichtl<strong>in</strong>ie weist – nach vielen Initiativen– <strong>in</strong> die<br />

richtige Richtung mit <strong>der</strong> Ablehnung des Herkunftslandpr<strong>in</strong>zips und <strong>der</strong> Durchsetzung<br />

des E<strong>in</strong>satzortspr<strong>in</strong>zips. Es gelten die Löhne und Rechtsbeziehungen des jeweiligen<br />

Landes, <strong>in</strong> dem sich die Baustelle bef<strong>in</strong>det o<strong>der</strong> <strong>in</strong> dem das jeweilige betriebliche<br />

Projekt umgesetzt wird. – Es gilt, die nächste EU-För<strong>der</strong>periode von 2007 – 2013 zu<br />

nutzen, um Investitionen und Regionalentwicklung voran zu br<strong>in</strong>gen. Dazu soll die EU<br />

weniger <strong>in</strong> Zuschussprogrammen und mehr <strong>in</strong> Darlehensprogrammen <strong>in</strong>vestieren, um<br />

die Zielgenauigkeit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung, die kaum <strong>in</strong> Brüssel zentral kontrolliert werden<br />

kann, zu erhöhen.<br />

4. Die Entlastung des Faktors Arbeit muss Vorfahrt vor <strong>der</strong> Entlastung des Faktors Kapital<br />

– wie neoliberal geschehen – erhalten. Die steuerf<strong>in</strong>anzierten Anteile des<br />

Sozialsystems s<strong>in</strong>d schrittweise auszubauen. Der beschäftigungspolitisch gewollten<br />

Entlastung bei den Lohnnebenkosten und Sozialabgaben stehen dann<br />

(verteilungspolitisch gerecht anzulegende) Steuererhöhungen o<strong>der</strong> Abbau von<br />

Schwarzarbeit und Steuerh<strong>in</strong>terziehungen gegenüber. Damit wird <strong>der</strong> fatale<br />

wirtschaftliche Fehler <strong>der</strong> Kohlschen Politik <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igung korrigiert, bei <strong>der</strong> die

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