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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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den Anteil von Frauen im tertiären Bildungssektor geht. Zwar ist seit e<strong>in</strong>igen Jahren das<br />

Verhältnis <strong>der</strong> Studienanfänger<strong>in</strong>nen und -anfänger <strong>in</strong> etwa ausgeglichen und erzielen<br />

Frauen prozentual auch die besseren Studienabschlüsse, allerd<strong>in</strong>gs klafft die Geschlechter-<br />

Schere bei <strong>der</strong> Fächerwahl sowie <strong>der</strong> post-gradualen Hochschulkarriere noch immer weit<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

In den Fächern Sprach- und Kulturwissenschaften, Pädagogik (Lehramt), Mediz<strong>in</strong> und<br />

Kunst liegt <strong>der</strong> Frauenanteil bei über 70%, <strong>in</strong> den technischen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Teil <strong>der</strong><br />

naturwissenschaftlichen Fächer sowie an Fachhochschulen h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d Frauen stark<br />

unterrepräsentiert. Im Fach Elektrotechnik und Masch<strong>in</strong>enbau liegt <strong>der</strong> Frauenanteil nach<br />

wie vor unter 10%.<br />

Differenziert nach Fächern, liegen Frauen auch bei <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Promotionen und<br />

Habilitationen weit h<strong>in</strong>ter den Männern zurück: Zwar s<strong>in</strong>d auch hier Steigerungsraten von<br />

10% <strong>in</strong> den letzten zehn Jahren als erfreuliches Signal zu werten, allerd<strong>in</strong>gs liegt <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Promotionen von Frauen <strong>in</strong>sgesamt noch immer bei unter 40%, <strong>der</strong> Frauenanteil bei<br />

Habilitationen lag 2005 – bei gleichzeitig s<strong>in</strong>kenden absoluten Zahlen - wie 2004 bei nur<br />

23%.<br />

Die Berufswahl ist ke<strong>in</strong> punktuelles Ereignis am Ende <strong>der</strong> Schulzeit, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Prozess,<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit beg<strong>in</strong>nt und sich über die Lebensphase <strong>der</strong> Jugend <strong>bis</strong> <strong>in</strong>s frühe<br />

Erwachsenenalter h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> vollzieht.<br />

Um tradierte Rollenmuster von Frauen und Männern bei <strong>der</strong> Berufs- und Studienfachwahl<br />

endlich nachhaltig zu durchbrechen und Frauen zudem von struktureller Benachteiligung<br />

im Hochschulwesen und auf dem Arbeitsmarkt zu befreien, bedarf es e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Strategie von Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und allen gesellschaftlichen Ebenen und<br />

Gruppen, die Bildungs- und Erziehungsaufgaben wahrnehmen.<br />

For<strong>der</strong>ungen und Handlungsempfehlungen<br />

Der Bundesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t die sozialdemokratischen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bundesregierung auf, <strong>bis</strong>her Erreichtes – z. B. die bundesweite Koord<strong>in</strong>ierungsstelle für<br />

den Girls’ Day – nicht durch Kürzung bzw. Streichung <strong>der</strong> Mittel zu gefährden.<br />

Der Bundesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t deshalb Bund und Län<strong>der</strong> auf, sich <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit Schulen, Hochschulen und Berufsbildungse<strong>in</strong>richtungen o<strong>der</strong><br />

alternativ Berufsausbildungsstätten dieser Aufgabe umgehend zu stellen und<br />

bundesweite Lösungsansätze zu erarbeiten, um <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e den Anteil von Frauen <strong>in</strong><br />

den zukunftsorientierten, naturwissenschaftlichen und technischen Berufen deutlich zu<br />

erhöhen, das Bildungspotential von Frauen <strong>in</strong>sgesamt besser auszuschöpfen und zugleich<br />

familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen herzustellen, die dem<br />

doppelten Lebensentwurf von Frauen und Männern entsprechen. Weiterh<strong>in</strong> ist<br />

sicherzustellen, dass die „typischen Frauenberufe“ (Erzieher<strong>in</strong>nen, Pflegeberufe,<br />

Verkäufer<strong>in</strong>nen, Friseur<strong>in</strong>nen u. a.) nicht noch weiter abqualifiziert werden. Vielmehr<br />

müssen sie konsequent gleichgestellt und gleich bewertet werden zu „typischen<br />

Männerberufen“. Ohne e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same und bundese<strong>in</strong>heitliche Strategie wird die<br />

Fö<strong>der</strong>alismusreform e<strong>in</strong>e schnelle Umsetzung <strong>der</strong> notwendigen Maßnahmen erschweren.

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