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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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Vor allem <strong>der</strong> politische Aufbau durch demokratische Präsidentschafts- und<br />

Parlamentswahlen und e<strong>in</strong>e neue Verfassung hat dazu geführt, dass die Staatsorgane<br />

zunehmend ihre Funktionsfähigkeit ausbauen können. Dabei spielt das frei gewählte und<br />

selbstbewusste Parlament e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle, um Konflikte politisch auszutragen.<br />

Seit 2001 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Afghanistan 3.500 Schulen gebaut worden und die Zahl <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler hat sich auf über 6 Millionen mehr als verfünffacht. Hiervon profitieren vor<br />

allem Mädchen, denen Bildung unter den Taliban verwehrt wurde. Auch die<br />

Alphabetisierungsrate, e<strong>in</strong>e notwendige Bed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>en nachhaltigen Aufbau des<br />

Landes, steigt kont<strong>in</strong>uierlich. Mittlerweile haben drei Viertel <strong>der</strong> afghanischen<br />

Bevölkerung Zugang zu mediz<strong>in</strong>ischer Grundversorgung. Auch bei <strong>der</strong> M<strong>in</strong>enräumung<br />

konnten <strong>bis</strong>lang Erfolge erzielt werden.<br />

Ohne die effektive E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> afghanischen Nachbarn <strong>in</strong> den Friedensprozess und<br />

e<strong>in</strong>er regionalen Kooperation werden die Bemühungen nicht Erfolg br<strong>in</strong>gend se<strong>in</strong>. Vor<br />

allem Pakistan und dem Iran kommt hierbei e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle zu. Die <strong>SPD</strong> begrüßt die<br />

Initiativen, die <strong>der</strong> deutsche Außenm<strong>in</strong>ister Frank-Walter Ste<strong>in</strong>meier im Rahmen <strong>der</strong><br />

deutschen G8-Präsidentschaft unternommen hat, um beide Län<strong>der</strong>n <strong>in</strong> den<br />

Friedensprozess e<strong>in</strong>zubeziehen. Diese Bemühungen – auch unter E<strong>in</strong>schluss von<br />

Regionalorganisationen - müssen auch nach <strong>der</strong> deutschen Präsidentschaft von <strong>der</strong><br />

Bundesregierung fortgesetzt werden.<br />

Bei all diesen Maßnahmen ist Deutschland von Beg<strong>in</strong>n an e<strong>in</strong> verlässlicher Partner<br />

Afghanistans gewesen. Deutschland kann Stolz auf se<strong>in</strong> Engagement für Afghanistan se<strong>in</strong>,<br />

das bei <strong>der</strong> afghanischen Bevölkerung und unseren <strong>in</strong>ternationalen Partnern großen<br />

Respekt genießt.<br />

Die <strong>SPD</strong> dankt all jenen, die unter großem persönlichen E<strong>in</strong>satz ihren Friedensdienst <strong>in</strong><br />

Afghanistan leisten. Dieser Dank gilt den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern von<br />

Nichtregierungsorganisationen und an<strong>der</strong>en zivilen Helfern, den Polizist<strong>in</strong>nen und<br />

Polizisten und den Soldat<strong>in</strong>nen und Soldaten <strong>der</strong> Bundeswehr sowie den <strong>in</strong> Afghanistan<br />

tätigen Mitarbeitern und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Bundesregierung. Geme<strong>in</strong>sam mit den<br />

Angehörigen und Freunden beklagen wir diejenigen, die bei diesem E<strong>in</strong>satz ihr Leben<br />

verloren haben. Wir sprechen den Familien und Freunden unsere tief empfundenes Beileid<br />

und unsere Solidarität aus. Dies gilt auch für diejenigen, die verletzt o<strong>der</strong> verwundet<br />

worden s<strong>in</strong>d.<br />

Trotz <strong>der</strong> erreichten Fortschritte gibt es e<strong>in</strong>e Reihe von Defiziten, denen mit großem<br />

Nachdruck begegnet werden muss, wenn man den Gesamterfolg <strong>in</strong> Afghanistan nicht<br />

gefährden will. Es ist darauf zu achten, dass die Terrorbekämpfung nicht dazu führt, dass<br />

das Ziel <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft, <strong>der</strong> afghanischen Bevölkerung zu helfen,<br />

verloren geht. Es gilt kont<strong>in</strong>uierlich zu prüfen, ob die angewandten Strategien für die Ziele<br />

zum Aufbau Afghanistans angemessen s<strong>in</strong>d und sie bei Bedarf zu än<strong>der</strong>n. Die <strong>SPD</strong> wird<br />

sich weiterh<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e Strategiedebatte <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>setzen und auch dafür, dass<br />

diese mit <strong>der</strong> afghanischen Regierung und Gesellschaft und mit unseren <strong>in</strong>ternationalen<br />

Partnern geführt wird.<br />

Die Sicherheitslage <strong>in</strong> Afghanistan ist noch immer prekär. Die Gefahrenlage vor allem für

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