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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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Arbeitgebers nicht nachweisbar o<strong>der</strong> Fahrlässigkeit des Beschäftigten anzunehmen ist.<br />

Diese <strong>bis</strong>herige Praxis mag großzügig ersche<strong>in</strong>en, lag aber <strong>bis</strong>her offenbar auch im<br />

Interesse <strong>der</strong> Unternehmer, die sich dadurch langwierige, teure Prozesse ersparten. Jetzt<br />

aber wollen Hundt und se<strong>in</strong>e BDA zu den Laisser-faire-Regeln des Frühkapitalismus<br />

zurückkehren – ohne staatliche Reglementierungen.<br />

Der Bundesparteitag lehnt erneute Leistungse<strong>in</strong>grenzungen und Verschlechterungen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherung zu Lasten <strong>der</strong> Versicherten mit Entschiedenheit ab.<br />

Der Bundesparteitag for<strong>der</strong>t die Bundestagsfraktion auf, den vorgesehenen<br />

E<strong>in</strong>schränkungen im Leistungsrecht die Zustimmung zu verweigern.<br />

Der Bundesparteitag for<strong>der</strong>t die -Bundestagsfraktion auf, nachfolgende For<strong>der</strong>ungen im<br />

Gesetzgebungsverfahren e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

• Das Pr<strong>in</strong>zip, e<strong>in</strong>en Schaden abstrakt zu bemessen, sollte erhalten bleiben. Gesundheits-<br />

und Erwerbsschäden dürfen nicht getrennt betrachtet werden.<br />

Würde <strong>der</strong> erlittene Gesundheitsschaden pauschal entschädigt werden, unabhängig<br />

davon wie <strong>der</strong> <strong>bis</strong>herige Beruf und Verdienst war, gäbe es zum Beispiel e<strong>in</strong> monatliches<br />

Schmerzensgeld für e<strong>in</strong>en Teilverlust vom Zeigef<strong>in</strong>ger von 50 Euro. Dazu käme<br />

zukünftig e<strong>in</strong>e Rente, die den Erwerbsschaden ausgleicht nach den tatsächlich<br />

erlittenen Lohne<strong>in</strong>bußen. Die Ermittlung <strong>der</strong> tatsächlichen erlittenen Lohne<strong>in</strong>bußen,<br />

dürfte wohl die Verwaltungskosten <strong>in</strong> die Höhe treiben und im Pr<strong>in</strong>zip noch mehr<br />

Kosten verursachen, was so nicht im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Unternehmen se<strong>in</strong> kann.<br />

• Die berufliche Rehabilitation sollte weiter gestärkt und ausgebaut werden und<br />

absoluten Vorrang erhalten.<br />

• Wegeunfälle müssen wie <strong>bis</strong>her une<strong>in</strong>geschränkt weiter versichert werden und im<br />

<strong>bis</strong>herigen Umfang entschädigt werden. Würden die so genannten "Wegeunfälle" aus<br />

<strong>der</strong> Unfallversicherung herausgenommen, verr<strong>in</strong>gerten sich zwar die jährlichen<br />

Ausgaben <strong>der</strong> Unfallversicherung deutlich (sie könnten nach Berechnungen <strong>der</strong><br />

Arbeitgebervere<strong>in</strong>igung BDA von neun auf sieben Mrd. Euro pro Jahr s<strong>in</strong>ken), würden<br />

jedoch künftig auf das Konto <strong>der</strong> Krankenversicherungen gehen und würden dort<br />

Mehrkosten verursachen. Dies würde zwar die Arbeitgeber e<strong>in</strong>erseits über die<br />

Unfallversicherung f<strong>in</strong>anziell entlasten, weil die Arbeitnehmer über die<br />

Krankenversicherung anteilig an den Unfallkosten beteiligt würden, an<strong>der</strong>erseits über<br />

Lohnnebenkosten anteilig wie<strong>der</strong> belastet werden. Zurzeit kostet die<br />

Unfallversicherung die Arbeitgeber im Schnitt 1,31 Prozent <strong>der</strong> Lohnsumme. Dies<br />

variiert je nach Gefährlichkeit <strong>der</strong> Berufe. Dachdeckerfirmen müssen beispielsweise<br />

über zehn Prozent <strong>der</strong> Lohnsumme zahlen.<br />

• Bei <strong>der</strong> Anerkennung von Berufskrankheiten müssen die zunehmend aufgebauten<br />

Hürden für die Anerkennung abgesenkt werden. Gegenwärtig werden<br />

Unfallgeschädigte, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Schwerverletzte, z. T. würdelosen Verfahrens- und<br />

Gutachterstreitigkeiten unterworfen, deshalb wird die For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Umkehr <strong>der</strong><br />

Beweislast, seitens <strong>der</strong> DGB-Gewerkschaften bekräftigt und unterstützt.<br />

(Überwiesen an Bundestagsfraktion)

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