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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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labile jüngere Menschen seelisch beschädigen. Die Wirksamkeit dieser und an<strong>der</strong>er<br />

Gattungen ist <strong>in</strong>sofern empirisch zweifelsfrei belegt, als es Schulmassaker erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Film-<br />

Fiktion und erst danach <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulrealität gab. Verbotsfor<strong>der</strong>ungen alle<strong>in</strong> können dieser<br />

neuen Problematik des spielerischen Umgangs mit Grausamkeit und Totschlag allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht abhelfen, es bedarf umfassen<strong>der</strong> medienpädagogischer Maßnahmen und <strong>der</strong><br />

gezielten Stärkung <strong>der</strong> Persönlichkeit von Jugendlichen (Ich-Stärke), die diese dann nicht<br />

mehr nach fiktionalen und realen Praktiken <strong>der</strong> Entwürdigung An<strong>der</strong>er, Schwächerer<br />

suchen lässt. K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche kommen mittlerweile viel zu leicht an nicht<br />

altersgemäße Computerspiel-Angebote. Auch s<strong>in</strong>d gerade bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n die hierfür<br />

verwendeten Zeitbudgets als viel zu hoch e<strong>in</strong>zuschätzen. Nachdr<strong>in</strong>glich gefor<strong>der</strong>t wird von<br />

uns Sozialdemokraten die tatsächliche Anwendung <strong>der</strong> bereits bestehenden Regelungen<br />

für e<strong>in</strong>en wirkungsvollen Jugendmedienschutz, e<strong>in</strong>e deutliche Verbesserung <strong>der</strong><br />

Medienkompetenz <strong>in</strong> Elternhaus, K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten und Schule sowie die gezielte För<strong>der</strong>ung<br />

von Computerspielen mit ungefährlichen und wertvollen Inhalten. Computerspiele s<strong>in</strong>d<br />

nicht nur Bestandteil <strong>der</strong> Alltagskultur von Jugendlichen und Erwachsenen son<strong>der</strong>n auch<br />

des zunehmend wichtigen und höchst <strong>in</strong>novativen Sektors <strong>der</strong> Kultur- und<br />

Kreativ<strong>in</strong>dustrie.<br />

Authentische Kulturerlebnisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den vergangenen Jahren auch <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> medialen<br />

Entwicklung wichtiger geworden, Konzert- und Theaterbesuche, eigene Kunstpraxis ist<br />

unverzichtbar für die Bildung von starken und sensiblen Persönlichkeiten. Es wird e<strong>in</strong>e<br />

wichtige zivilisatorische Aufgabe werden, kulturell wertvolle Inhalte im Internet zu<br />

för<strong>der</strong>n und zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass es zu e<strong>in</strong>em amoralischen Freiraum des Egoismus und <strong>der</strong><br />

Menschenverachtung wird.<br />

Medienerziehung<br />

Die Medien entwickeln sich zu e<strong>in</strong>em wichtigen Bereich <strong>der</strong> kulturellen Bildung. Die<br />

Medien führen nicht nur zu e<strong>in</strong>er tief greifenden und schnellen Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> unserer<br />

Gesellschaft, die Konvergenz <strong>der</strong> Medien selbst lässt die Grenzen zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Medien verschw<strong>in</strong>den. Deshalb s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Umgang und die s<strong>in</strong>nvolle Nutzung <strong>der</strong> Medien<br />

e<strong>in</strong>e unverzichtbare Schlüsselkompetenz. Da Medien alle Lebens- und Lernbereiche<br />

durchdr<strong>in</strong>gt, muss die Medienkompetenz zu e<strong>in</strong>er kulturellen und beruflichen<br />

Basisqualifikation entwickelt werden.<br />

5.7. Auswärtige und Europäische Kultur- und Bildungspolitik<br />

Im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t werden sich <strong>in</strong>ternationale Konflikte, Bürgerkriege o<strong>der</strong> terroristische<br />

Bedrohungen immer häufiger kultureller Begründungen bedienen o<strong>der</strong> haben kulturelle<br />

Ursprünge. Ihnen ist damit präventiv weitaus stärker als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit auf <strong>der</strong><br />

Ebene des kulturellen Dialogs zu begegnen. Im Zuge dieses Wandels steigen auch die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an das Engagement Deutschlands <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auswärtigen Kultur- und<br />

Bildungspolitik. H<strong>in</strong>zu kommt, dass mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung von immer mehr Län<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Dritten Welt zu Ankerlän<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Anspruch an e<strong>in</strong>e differenzierte und<br />

weiterentwickelte Entwicklungspolitik steigt. Hier bieten kulturelle und bildungspolitische<br />

Maßnahmen beson<strong>der</strong>s große Chancen, s<strong>in</strong>nvolle und nachhaltige Hilfe zu leisten.<br />

Auswärtige Kulturpolitik<br />

Die von Willy Brandt als „Dritte Säule“ <strong>der</strong> Außenpolitik geprägte Auswärtige Kultur- und

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