Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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• sucht e<strong>in</strong>en fairen Interessenausgleich zwischen Ökonomie, Soziales und Ökologie. Sie<br />
ist von daher das Gegenteil des heutigen Dom<strong>in</strong>anzstrebens <strong>der</strong> Ökonomie, dem sich<br />
alles unterordnen soll;<br />
• setzt auf Vielfalt und Dezentralität. sie grenzt sich daher ab von dem E<strong>in</strong>heits-denken<br />
des Neoliberalismus, <strong>der</strong> nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Weltbild kennt;<br />
• stärkt die Demokratie, weil sie den Gestaltungsspielraum <strong>der</strong> Politik erweitert und<br />
mehr Demokratie und Partizipation möglich macht, statt zu ihrer Entmachtung<br />
beizutragen.<br />
Wir verfolgen die Idee <strong>der</strong> solidarischen Gesellschaft. Das ist das Profil <strong>der</strong> Sozialdemokratie<br />
bei <strong>der</strong> ökologischen Mo<strong>der</strong>nisierung, das uns von allen an<strong>der</strong>en Parteien unterscheidet.<br />
Mit ihr wird es möglich, mehr Umweltschutz, Wettbewerbskraft, neue Arbeitsplätze<br />
und soziale Sicherheit mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu verb<strong>in</strong>den. Und nur so gibt es e<strong>in</strong>en<br />
qualitativen Fortschritt, <strong>der</strong> alle Menschen weiterbr<strong>in</strong>gt.<br />
2. Die ökologisch-ökonomische Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
Die Welt ist im Umbruch. Wir erleben gegenwärtig e<strong>in</strong>en erneuten großen Wachstums-<br />
und Industrialisierungsschub <strong>der</strong> Weltwirtschaft. Aber es ist noch nicht entschieden, ob<br />
sich die Hoffnung auf Wohlstand und Entwicklung für alle mit dem 21. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
verb<strong>in</strong>den wird o<strong>der</strong> dieser Schub die Erde an die Grenzen bzw. jenseits <strong>der</strong> Grenzen ihrer<br />
ökologischen Belastbarkeit katapultiert und globale Verteilungskonflikte ebenso wie <strong>der</strong><br />
Krieg um Rohstoffe das neue Jahrhun<strong>der</strong>t prägen werden. Um auch <strong>in</strong> Zukunft gut und<br />
besser leben, arbeiten und wirtschaften zu können, brauchen wir Wachstum, wir<br />
brauchen aber vor allem e<strong>in</strong>e ökologisch-<strong>in</strong>dustrielle Revolution.<br />
Fünf übergreifende globale Trends s<strong>in</strong>d mit dieser Herausfor<strong>der</strong>ung eng verknüpft und<br />
markieren wichtige Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> neuen Weltwirtschaft:<br />
• Bevölkerungswachstum und Urbanisierung werden zunehmen. Die Vere<strong>in</strong>ten<br />
Nationen gehen davon aus, dass im Jahr 2025 knapp 8 Milliarden und im Jahr 2050<br />
bereits rund 9,2 Milliarden Menschen auf <strong>der</strong> Erde leben.<br />
• Der Mobilitäts- und Transportbedarf wird weiter erheblich wachsen. Der Verkehr<br />
zwischen den Regionen wird sich im Rahmen <strong>der</strong> neuen <strong>in</strong>ternationalen Arbeitsteilung<br />
<strong>in</strong>tensivieren.<br />
• Die Energienachfrage steigt weiter. Prognosen gehen davon aus,<br />
• dass bereits <strong>bis</strong> zum Jahr 2020 <strong>der</strong> Energiebedarf um 50 Prozent steigen wird.<br />
• Der Ressourcenverbrauch wird zunehmen.<br />
• Jährlich wird e<strong>in</strong>e Waldfläche von 13 Millionen Hektar zerstört.<br />
Dreh- und Angelpunkt e<strong>in</strong>es Modells nachhaltiger Entwicklung muss e<strong>in</strong>e „dritte<br />
<strong>in</strong>dustrielle Revolution“ werden, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Zentrum die Energie- und Ressourceneffizienz<br />
und – möglichst schnell - <strong>der</strong> Ressourcenwechsel stehen. Statt Ökonomie und Ökologie<br />
gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auszuspielen, muss endlich verstanden werden, welche ökonomischen<br />
Potenziale e<strong>in</strong> notwendiger ökologischer Strukturwandel hat: Neues Wachstum, neue<br />
Wertschöpfung, neue Produkte und Verfahren und neue Beschäftigung s<strong>in</strong>d möglich.<br />
Dafür brauchen wir e<strong>in</strong>e Ökologische Industriepolitik.