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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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Zusammen mit <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft hat Deutschland Verantwortung für<br />

Afghanistan übernommen. Auf den <strong>in</strong>ternationalen Afghanistan-Konferenzen auf dem<br />

Petersberg bei Bonn und <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2001, 2002 und 2004 wurden die maßgeblichen<br />

<strong>Beschlüsse</strong> für den politischen und wirtschaftlichen Wie<strong>der</strong>aufbau Afghanistans gefasst.<br />

Im Januar 2006 hat sich die afghanische Regierung zusammen mit 60 Staaten auf e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames Aufbaukonzept (Afghanistan-Compact) verständigt, das <strong>bis</strong> 2011 umgesetzt<br />

werden soll. Die <strong>SPD</strong> bekennt sich zu den e<strong>in</strong>gegangenen Verpflichtungen aus dem<br />

Afghanistan-Compact, <strong>der</strong> demokratische Regierungsführung und den Schutz <strong>der</strong><br />

Menschenrechte als Eckpfeiler e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklung <strong>in</strong> Afghanistan benennt.<br />

Unser Engagement ist e<strong>in</strong> zivil-militärisches, mit dem Ziel, die Eigenverantwortung<br />

Afghanistans zu stärken. Dabei s<strong>in</strong>d wir von dem Bewusstse<strong>in</strong> geleitet, dass Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

und Entwicklung ohne Sicherheit nicht möglich s<strong>in</strong>d, es aber gleichzeitig ohne<br />

Wie<strong>der</strong>aufbau ke<strong>in</strong>e dauerhafte Sicherheit geben wird. Hauptaufgabe <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

militärischen Präsenz ist es daher, die afghanischen Institutionen zu unterstützen, um<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für den Wie<strong>der</strong>aufbau zu schaffen und die afghanische Armee,<br />

Polizei und Justiz <strong>in</strong> die Lage zu versetzen, Sicherheit und Ordnung im Lande zu<br />

gewährleisten. In diesem S<strong>in</strong>ne arbeiten die Bundeswehr und die zivilen Aufbauhelfer.<br />

Die <strong>SPD</strong> begrüßt es, dass nicht zuletzt auf Druck von Außenm<strong>in</strong>ister Frank-Walter<br />

Ste<strong>in</strong>meier die NATO auf ihrem Gipfel <strong>in</strong> Riga im November 2006 e<strong>in</strong>en Strategiewechsel<br />

beschlossen hat, <strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>e Verstärkung des zivilen Wie<strong>der</strong>aufbaus setzt. Dieser<br />

Strategiewechsel muss entschlossen umgesetzt und für die afghanische Bevölkerung<br />

sichtbar gemacht werden. Entscheidend ist es, dass im Zusammenspiel auch mit <strong>der</strong><br />

lokalen Bevölkerung e<strong>in</strong> partnerschaftliches Verhältnis entwickelt wird und Projekte<br />

geme<strong>in</strong>sam beraten werden. In dem von <strong>der</strong> afghanischen Regierung und <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft vere<strong>in</strong>barten Afghanistan-Compact von 2006 heißt es<br />

hierzu: „Sicherheit lässt sich nicht alle<strong>in</strong> mit militärischen Mitteln herstellen. Sie erfor<strong>der</strong>t<br />

gute Regierungsführung, Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit, gestärkt durch<br />

Wie<strong>der</strong>aufbau und Entwicklung.“<br />

Seit 2002 wurden von Deutschland <strong>in</strong>sgesamt 550 Millionen Euro für den zivilen Aufbau<br />

zur Verfügung gestellt. Bis 2010 s<strong>in</strong>d weitere 400 Millionen Euro zugesagt. Deutschland ist<br />

damit nach den USA, <strong>der</strong> EU, Großbritannien und Japan <strong>der</strong> fünftgrößte Geber <strong>in</strong><br />

Afghanistan. Die <strong>SPD</strong> begrüßt es, dass die Mittel für den zivilen Wie<strong>der</strong>aufbau und den<br />

Stabilitätspakt Afghanistan <strong>in</strong> 2007 von <strong>der</strong> Bundesregierung von 80 auf 100 Millionen<br />

angehoben wurden. Für 2008 ist e<strong>in</strong>e weitere Erhöhung <strong>der</strong> Mittel auf 125 Millionen<br />

geplant. Wo immer es nötig ist, müssen die Mittel für den zivilen Aufbau weiter erhöht<br />

werden und die <strong>in</strong>ternationalen Partner müssen ihre Maßnahmen noch enger abstimmen,<br />

auch im H<strong>in</strong>blick auf kulturelle Sensibilitäten im Lande.<br />

Der Aufbau e<strong>in</strong>er effektiven afghanischen Polizei ist von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. Mit<br />

deutscher Hilfe haben bereits ca. 19.000 Polizisten e<strong>in</strong>e Aus- und Fortbildung absolvieren<br />

können. Entgegen ursprünglicher Annahme erweist sich <strong>der</strong> Polizeiaufbau nach<br />

jahrzehntelangen Krieg im Land nicht als Wie<strong>der</strong>aufbau, son<strong>der</strong>n als Neuaufbau. Beim<br />

Polizeiaufbau hat die <strong>in</strong>ternationale Geme<strong>in</strong>schaft <strong>bis</strong>lang ihr Ziel deutlich nicht erreicht<br />

und auch Deutschlands Engagement ist h<strong>in</strong>ter den Erwartungen zurückgeblieben. Aus<br />

diesem Grund müssen für die jetzt tätige EU-Polizeimission noch mehr Mittel und

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