Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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alle<strong>in</strong> wird aber nicht ausreichen.<br />
Wir müssen auch Dump<strong>in</strong>glöhne verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Deshalb wollen wir e<strong>in</strong>en gesetzlichen<br />
M<strong>in</strong>destlohn. Der M<strong>in</strong>destlohn muss bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung m<strong>in</strong>destens 7,50 Euro pro Stunde<br />
betragen, auch um bestehende Standards wie die Pfändungsgrenze o<strong>der</strong> die Höhe<br />
bestehen<strong>der</strong> M<strong>in</strong>destlöhne <strong>in</strong> wirtschaftlich vergleichbaren EU-Län<strong>der</strong>n nicht deutlich zu<br />
unterschreiten.<br />
Mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>destlohngesetz wird die untere Lohnhöhe – eventuell differenziert –<br />
festgelegt. Dazu kann e<strong>in</strong>e Lohnf<strong>in</strong>dungs-Kommission e<strong>in</strong>gerichtet werden, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die<br />
Tarifparteien vertreten s<strong>in</strong>d. Damit ist <strong>der</strong>en Beteiligung an <strong>der</strong> Festlegung von<br />
M<strong>in</strong>destlöhnen gewährleistet. Auch bei M<strong>in</strong>i-Jobs wollen wir faire Löhne. Deshalb wollen<br />
wir die wöchentliche Arbeitszeitbegrenzung von 15 Stunden wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>führen.<br />
Nicht nur die Erwerbsquote <strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong> Deutschland ist im europäischen Vergleich völlig<br />
unzureichend, auch die E<strong>in</strong>kommensschere zwischen Männern und Frauen muss<br />
geschlossen werden. Erwerbstätigkeiten, die Frauen auf den Status <strong>der</strong> H<strong>in</strong>zuverdiener<strong>in</strong><br />
festlegen, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wesentlicher Grund für K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Altersarmut. Frauen muss <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> Existenz sichernde E<strong>in</strong>kommen erleichtert werden – mit staatlicher<br />
Unterstützung, aber auch durch die Unternehmen: Dabei geht es uns vor allem um die<br />
Schaffung von sozialversicherungspflichtiger (Vollzeit-)Beschäftigung. Und es geht darum,<br />
unser E<strong>in</strong>kommenssteuerrecht geschlechtergerecht auszugestalten, damit sich auch für<br />
verheiratete Frauen die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lohnt.<br />
3. Gute Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
Gute Arbeit bedeutet familien- und mitarbeitergerechte Arbeitszeitgestaltung.<br />
Arbeitszeitpolitik gestaltet den Wandel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschafts- und Arbeitswelt und<br />
berücksichtigt Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft. E<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne und <strong>in</strong>novative<br />
Arbeitszeitpolitik trägt zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf bei, schafft notwendige<br />
Zeiträume für Qualifizierung und ermöglicht e<strong>in</strong>e flexible Integration <strong>der</strong><br />
Erwerbsarbeitsphase <strong>in</strong> die <strong>in</strong>dividuellen Lebensentwürfe. Wir wollen daher die<br />
wöchentliche Arbeitszeit auf max. 45 Stunden begrenzen und die darüber h<strong>in</strong>aus<br />
geleistete Arbeit auf Zeitkonten erfassen, die f<strong>in</strong>anziell o<strong>der</strong> mit Freizeit ausgeglichen<br />
werden. Damit Zeitwertkonten <strong>in</strong> nennenswerten Umfang <strong>in</strong> Anspruch genommen<br />
werden, müssen sie so gestaltet se<strong>in</strong>, dass sie den unterschiedlichen Möglichkeiten und<br />
die Interessen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeitergruppen gerecht werden (Sabbatical,<br />
Projektarbeiten, …). Die Verbesserung <strong>der</strong> gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong><br />
Arbeitszeitgestaltung muss mit <strong>der</strong> Insolvenzsicherung von Arbeitszeitkonten<br />
e<strong>in</strong>hergehen.<br />
Wir wollen grundsätzlich unbefristete Vollzeitarbeit, aus <strong>der</strong> Ansprüche aus <strong>der</strong><br />
Sozialversicherung bei Arbeitslosigkeit, im Krankheitsfall und im Rentenalter erworben<br />
werden. Reguläre Arbeitsverhältnisse s<strong>in</strong>d unverzichtbar, weil sie den Menschen<br />
Sicherheit geben, die Grundlage <strong>der</strong> sozialen Sicherungssysteme bilden und nachhaltig die<br />
Wettbewerbsfähigkeit stärken. Neue Beschäftigungsformen s<strong>in</strong>d als flexible Reaktion auf<br />
wirtschaftliche Bed<strong>in</strong>gungen unerlässlich. Und sie s<strong>in</strong>d sowohl im Interesse von<br />
Unternehmen als auch im Interesse <strong>der</strong> Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />
gerechtfertigt. Es kommt aber darauf an, Flexibilität und Sicherheit s<strong>in</strong>nvoll mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>