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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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<strong>der</strong> unterschiedlichen Alltagserfahrungen, ist deshalb dr<strong>in</strong>gend geboten.<br />

Demokratische Kultur des Gedenkens<br />

Die Fortschreibung des Gedenkstättenkonzeptes des Bundes muss sowohl die<br />

Gedenkstätten des Nationalsozialismus wie die <strong>der</strong> SED-Diktatur angemessen<br />

berücksichtigen. Auch für Sozialdemokraten ist die Er<strong>in</strong>nerung an „Flucht und<br />

Vertreibung“ wichtig. So richtig es ist, auch die Opfer des deutschen Volks und an<strong>der</strong>er<br />

europäischer Völker im Zusammenhang mit den schmerzvollen Ereignissen des 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts zu benennen, so falsch wäre es, diese Tatsache aus dem<br />

Erklärungszusammenhang <strong>der</strong> Ursachen des Nationalsozialismus herauszulösen. Ohne<br />

den verheerenden Angriffs <strong>der</strong> Nationalsozialisten <strong>in</strong> ganz Europa hätte es <strong>der</strong> Reaktionen<br />

<strong>der</strong> Alliierten nicht bedurft.<br />

E<strong>in</strong>e Relativierung des Holocausts und se<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>gulären Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte kann und<br />

darf sich Politik gerade <strong>in</strong> Zeiten e<strong>in</strong>er Großen Koalition nicht leisten. Den Neonazis, den<br />

lei<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> häufiger auftretenden NPDlern, ihren Kampfgruppen und „freien<br />

Kameradschaften“, darf solche Schützen- und Argumentationshilfe nicht geleistet<br />

werden.<br />

Die Bürgergesellschaft <strong>in</strong> Deutschland hat sich <strong>der</strong> Untaten des Dritten Reiches gestellt.<br />

E<strong>in</strong>e vielfältige Gedenkstättenarbeit ist <strong>in</strong> den Regionen und Län<strong>der</strong>n fest verankert.<br />

Zudem sorgte die sozialdemokratisch geführte Bundesregierung nach 1998 endlich für<br />

e<strong>in</strong>en angemessenen Umgang mit den NS-Verbrechen – von <strong>der</strong> Entschädigung von<br />

Zwangsarbeitern, über geschichtspolitische Aktionen und Initiativen „gegen rechts“ <strong>bis</strong><br />

h<strong>in</strong> zum Bau des Jüdischen Museums und des Holocaust-Mahnmals <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Unsere Gesellschaft hat die ihr nach <strong>der</strong> Befreiung vom Nationalsozialismus gewährte<br />

Chance wahrgenommen, e<strong>in</strong>e demokratische Gesellschaft aufzubauen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die<br />

Menschenrechte gewahrt und e<strong>in</strong> friedliches Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>der</strong> Generationen und Kulturen<br />

gelebt werden kann. Auch künftig müssen wir diese Leistungen <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland aus den vorangegangenen bald 60 Jahren an die nachwachsenden<br />

Generationen weitergeben und dafür sorgen, dass diese Erfolgsgeschichte nicht von<br />

Rechtsextremisten torpediert wird. Auch gilt es vor Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit, Rassismus und<br />

Antisemitismus aus <strong>der</strong> Mitte unserer Gesellschaft wachsam zu se<strong>in</strong>.<br />

5.4. Kulturför<strong>der</strong>ung und soziale Verantwortung<br />

Kulturför<strong>der</strong>ung<br />

Obwohl an <strong>der</strong> Spitze auf dem <strong>in</strong>ternationalen Kunstmarkt <strong>der</strong>zeit soviel Geld umgesetzt<br />

wird wie noch nie, s<strong>in</strong>d gleichzeitig die öffentlichen Kulturausgaben <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

oft zurückgegangen. Dies betrifft die meisten Län<strong>der</strong> und Geme<strong>in</strong>den, traf <strong>bis</strong> vor kurzem<br />

auch für die Auswärtige Kulturpolitik des Bundes zu. Kulturför<strong>der</strong>ung ist <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Sache <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und Geme<strong>in</strong>den, während<br />

<strong>der</strong> Bund nur rund zwölf Prozent <strong>der</strong> öffentlichen Kulturausgaben trägt.<br />

Diesen Abwärtstrend wollen wir auf allen Ebenen umkehren. Wenn auch an weiteren<br />

strukturellen Än<strong>der</strong>ungen von Institutionen und För<strong>der</strong>ungen - nicht zuletzt angesichts<br />

<strong>der</strong> demographischen Entwicklung – ke<strong>in</strong> Weg vorbeiführen wird, so dürfen E<strong>in</strong>sparungen

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