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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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<strong>in</strong> <strong>der</strong> Außenwirtschaftsför<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>e entwicklungspolitische Verantwortung.<br />

Ohne h<strong>in</strong>reichende private Investitionen ist e<strong>in</strong>e Umsetzung <strong>der</strong><br />

Millenniumsentwicklungsziele <strong>in</strong> den Entwicklungslän<strong>der</strong>n nicht denkbar. Es ist daher<br />

unsere Aufgabe, unsere Partner im Süden bei <strong>der</strong> Stärkung von Strukturen sozialer<br />

Marktwirtschaft, bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung privater Investitionen und bei ihrer Teilhabe am<br />

Weltmarkt zu unterstützen.<br />

Das <strong>in</strong>ternational operierende Kapital darf sich nicht se<strong>in</strong>er sozialen und ökologischen<br />

Verantwortung sowie se<strong>in</strong>er Steuerpflicht entziehen. Wir for<strong>der</strong>n wirksame Regeln für die<br />

F<strong>in</strong>anz-, Rohstoff- und Warenmärkte. Insbeson<strong>der</strong>e muss es abgestimmte Regeln,<br />

Transparenz und klare Volumenbeschränkungen für <strong>in</strong>ternational operierende Hedge<br />

Fonds geben. Der F<strong>in</strong>anzfreihandel darf nicht Vorrang vor den Lebens<strong>in</strong>teressen <strong>der</strong><br />

Menschen haben, son<strong>der</strong>n muss <strong>in</strong> ihrem Dienste stehen. Gerade das <strong>in</strong>ternationale<br />

F<strong>in</strong>anzwesen muss an die Maßstäbe <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Entwicklungsziele angebunden<br />

werden.<br />

Um den Entwicklungs- und Schwellenlän<strong>der</strong>n gerechte Chancen auf den Märkten zu<br />

eröffnen, for<strong>der</strong>n wir, dass die Industrielän<strong>der</strong> ihre Märkte öffnen, die Subventionierung<br />

ihrer Agrarexporte und <strong>in</strong>ternen Agrarsubventionen Schritt für Schritt reduzieren und<br />

schließlich beenden. Das bedeutet aber auch, dass die am weitesten entwickelten<br />

Schwellenlän<strong>der</strong> wie Ch<strong>in</strong>a und Indien ihrer globalen Verantwortung gemäß handeln.<br />

Auch diese Län<strong>der</strong> müssen aktiv zur Verbreitung und Implementierung von Sozial- und<br />

Umweltstandards, Marktöffnung, Schutz geistigen Eigentums, Klimaschutz sowie<br />

Unterstützung guter Regierungsführung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Afrika beitragen. Die<br />

Industrielän<strong>der</strong> müssen den am weitesten entwickelten Schwellenlän<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e faire<br />

Partnerschaft anbieten und sie <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationale Entscheidungsstrukturen e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Es<br />

muss aber auch sichergestellt werden, dass die am weitesten entwickelten<br />

Schwellenlän<strong>der</strong> ihre Marktmacht durch ihre enorm wachsenden Produktionskapazitäten<br />

nicht durch Preisdump<strong>in</strong>g (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch menschenunwürdige Löhne und<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen) dazu benutzen, Entwicklungslän<strong>der</strong>, aber auch Industrielän<strong>der</strong><br />

ökonomisch zu gefährden. Daher brauchen wir e<strong>in</strong>klagbare Regeln, um e<strong>in</strong>er<br />

zerstörerischen Standortkonkurrenz entgegenzuwirken.<br />

Auf e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en, täglichen Ebene ist es jedem von uns <strong>in</strong> die Hand gegeben, als<br />

Konsument konkret zu handeln: durch den Kauf von Produkten, die unter Beachtung<br />

<strong>in</strong>ternationaler Arbeitsschutzregeln und durch ökologisch nachhaltige Fertigung<br />

produziert wurden. Wir for<strong>der</strong>n weitere Bemühungen, um die Verbraucher weiter zu<br />

<strong>in</strong>formieren und Kampagnen zur Durchsetzung und Verbreitung von Gütesiegel zu<br />

unterstützen. Verschiedene Kommunen haben <strong>in</strong> Deutschland erfolgreich ihr<br />

Beschaffungswesen entsprechend orientiert. Wir wollen uns dafür e<strong>in</strong>setzen, diese<br />

Erfahrungen für e<strong>in</strong>e deutliche Stärkung und Ausweitung zu nutzen.<br />

2. Globalisierung sozial steuern: Arbeit und Leistungen <strong>der</strong> Menschen weltweit schützen<br />

Um e<strong>in</strong>e faire Globalisierung zu erreichen, darf die Standortkonkurrenz zwischen den<br />

Wirtschaftsräumen nicht zum weltweiten Druck auf Löhne, zu schlechteren<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, Sozialleistungen und Umweltnormen führen. Um die Rechte <strong>der</strong><br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer <strong>in</strong> <strong>der</strong> globalisierten Weltwirtschaft auch

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