Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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Deutschland ungeklärt.<br />
Der ordentliche Rechtsweg für das Verfahren „Schacht Konrad“ ist ausgeschöpft und für<br />
e<strong>in</strong> Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle liegt e<strong>in</strong>e rechtskräftige Genehmigung<br />
vor. Das verfassungsgerichtliche Verfahren bleibt abzuwarten, wird jedoch für die<br />
eigentlichen Grundsatzfragen ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Erkenntnisse br<strong>in</strong>gen. Die Genehmigung<br />
für Konrad ist lediglich weiterer Ausdruck <strong>der</strong> verfehlten Entsorgungspolitik vergangener<br />
Jahrzehnte. Behauptungen, wonach Deutschland jetzt über e<strong>in</strong> genehmigtes Endlager für<br />
atomare Abfälle verfügt, s<strong>in</strong>d falsch. Vielmehr müsste Konrad <strong>in</strong> den kommenden 5 <strong>bis</strong> 7<br />
Jahren mit e<strong>in</strong>em erheblichen Kostenaufwand (<strong>bis</strong> zu 900 Mio. Euro) ausgebaut werden.<br />
Diese Mittel wären dabei – im Gegensatz zur Endlagerung hochaktiver Abfälle –<br />
überwiegend aus Steuermitteln, also von <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>heit aufzubr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong>e solche<br />
Investition ist vor dem H<strong>in</strong>tergrund des nach wie geltenden E<strong>in</strong>-Endlager-Konzeptes<br />
unverantwortbar.<br />
Die <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t die konsequente Umsetzung des E<strong>in</strong>-Endlager-Konzeptes für alle Arten<br />
atomarer Abfälle.<br />
Alle <strong>bis</strong>herigen Erfahrungen mit <strong>der</strong> Endlagerung atomarer Abfälle zeugen von e<strong>in</strong>em<br />
Scheitern <strong>der</strong> <strong>bis</strong>herigen Konzepte. Das Endlager <strong>der</strong> ehemaligen DDR <strong>in</strong> Morsleben droht<br />
e<strong>in</strong>zustürzen und muss mit erheblichen öffentlichen Mitteln verschlossen werden. Das so<br />
genannte Versuchsendlager Asse <strong>in</strong> Reml<strong>in</strong>gen zeigt auf e<strong>in</strong>drückliche Weise auf, dass die<br />
Endlagerung <strong>in</strong> Salz zum<strong>in</strong>dest dort gescheitert ist. Nicht erklärbare Laugenzuflüsse<br />
führen zu e<strong>in</strong>er Instabilität des Bergwerkes, es säuft regelrecht ab.<br />
Beide Bergwerke verb<strong>in</strong>det die Tatsache, dass dort nahezu alle <strong>bis</strong> <strong>in</strong> die neunziger Jahre<br />
angefallenen schwach- und mittelradioaktiven Abfälle <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />
versenkt worden s<strong>in</strong>d. Die Asse ist damit e<strong>in</strong> faktisches Endlager ohne dass dort <strong>bis</strong>her e<strong>in</strong><br />
atomrechtliches Genehmigungsverfahren stattgefunden hat.<br />
Die <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t die Def<strong>in</strong>ition von Kriterien für die Endlagerung atomarer Abfälle, die<br />
heutigen <strong>in</strong>ternationalen Anfor<strong>der</strong>ungen standhält und dabei ke<strong>in</strong>e Festlegung auf e<strong>in</strong><br />
bestimmtes Endlagermedium vornimmt. Für das Bergwerk Asse ist e<strong>in</strong> atomrechtliches<br />
Genehmigungsverfahren durchzuführen.<br />
Der Bundesumweltm<strong>in</strong>ister hat im September 2006 unter dem Titel „Verantwortung<br />
übernehmen: Den Endlagerkonsens realisieren“ se<strong>in</strong>e Vorstellungen für die Suche nach<br />
e<strong>in</strong>em Endlager für atomare Abfälle <strong>in</strong> Deutschland vorgelegt. Dar<strong>in</strong> beschreibt er unter<br />
an<strong>der</strong>em wie nach Auffassung des BMU e<strong>in</strong> gesellschaftlich akzeptiertes Verfahren zur<br />
Endlagersuche aussehen könnte. Gorleben solle sich dabei – quasi im „Wettbewerb“ –<br />
e<strong>in</strong>em Auswahlverfahren stellen, das mögliche Endlagerstandorte an fixierten<br />
Sicherheitsstandards, die dem <strong>in</strong>ternationalen Stand von Wissenschaft und Technik<br />
entsprechen, messen will. Die weitergehende Untersuchung von an<strong>der</strong>en möglichen<br />
Standorten solle nur dann erfolgen, wenn sie „Aussicht auf e<strong>in</strong>e höhere Sicherheit<br />
versprechen als <strong>der</strong> Salzstock <strong>in</strong> Gorleben“. Nach diesem Papier soll e<strong>in</strong> entsprechendes<br />
Gesetzgebungsverfahren e<strong>in</strong>schließlich des Erlasses notwendiger Rechtsverordnungen zur<br />
Festlegung <strong>der</strong> Standortauswahlkriterien im Jahr 2007 abgeschlossen se<strong>in</strong>.<br />
Nach <strong>bis</strong>herigem Kenntnisstand blockieren die konservativen Koalitionspartner <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
die Vorschläge des Bundesumweltm<strong>in</strong>isters und for<strong>der</strong>n stattdessen e<strong>in</strong>e sofortige<br />
Weitererkundung <strong>in</strong> Gorleben. Gleiches gilt für die Nie<strong>der</strong>sächsische Landesregierung, die