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Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober  Beschlüsse

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die die vom Staat getragen werden, <strong>in</strong> dem Atomstrompreis e<strong>in</strong>gerechnet werden, müsste<br />

dieser pro Kilowattstunde bei mehr als 1,30 Euro liegen und wäre nicht mehr<br />

wettbewerbsfähig.<br />

II. Atomkraft – unendlich verfügbar?<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Atomenergie an <strong>der</strong> weltweiten Energieerzeugung beträgt weniger als 3<br />

Prozent. Sie wird lediglich <strong>in</strong> 15 Staaten zur Stromerzeugung e<strong>in</strong>gesetzt. Der Wirkungsgrad<br />

von AKW beträgt regelmäßig weniger als 35 Prozent. Insgesamt s<strong>in</strong>d 443 AKW weltweit <strong>in</strong><br />

Betrieb. Die Reichweite <strong>der</strong> atomaren Rohstoffe – ohne Wie<strong>der</strong>aufarbeitungstechnologie –<br />

beträgt je nach Expertenme<strong>in</strong>ung lediglich 40 <strong>bis</strong> 60 Jahre. Würde e<strong>in</strong> drastischer Ausbau<br />

<strong>der</strong> Nutzung von AKW zur Stromerzeugung erfolgen, wäre die Reichweite <strong>der</strong><br />

Uranvorkommen entsprechend ger<strong>in</strong>ger ohne dass <strong>der</strong> Anteil an <strong>der</strong> weltweiten<br />

Erzeugung von Energie signifikant ansteigt.<br />

Vertreter <strong>der</strong> Atomwirtschaft behaupten sehr viel längere Reichweiten und verweisen<br />

darauf, dass bei entsprechend steigenden Rohstoffpreisen die Erschließung von <strong>bis</strong>her<br />

unrentablen Uranvorkommen „lohnend“ werden würde. Aussagen über die ökologischen<br />

Auswirkungen und die ökonomischen Folgekosten e<strong>in</strong>er solchen Erschließung fehlen<br />

dabei regelmäßig.<br />

Gleichzeitig erfährt auch die Wie<strong>der</strong>aufarbeitung zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e theoretische<br />

Renaissance, manche Lobbyisten br<strong>in</strong>gen die Plutonium-gestützte Brütertechnologie<br />

wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>s Gespräch.<br />

III. Atomkraft – Lösung <strong>der</strong> weltweiten Energiefrage?<br />

Die Atomtechnologie ist die kapital<strong>in</strong>tensivste Form <strong>der</strong> Energieerzeugung. Schon heute<br />

müssen staatliche Subventionen, wie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anfangszeit <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Nutzung <strong>der</strong> Atomkraft, gezahlt werden, damit EVU überhaupt den Bau neuer Anlagen<br />

erwägen. So geschieht dies <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland und <strong>in</strong> Frankreich. Für Län<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dritten Welt<br />

o<strong>der</strong> auch Schwellenlän<strong>der</strong> scheidet <strong>der</strong> Bau von AKW aus, weil sie we<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d<br />

die Anlagen zu bezahlen noch die nötigen Subventionen aufzubr<strong>in</strong>gen. Wenn, an<strong>der</strong>s als<br />

<strong>bis</strong>her <strong>in</strong> Deutschland, womöglich die gesamten Folgekosten dem aus AKW erzeugten<br />

Strom zugeordnet werden würden, wäre dieser nicht mehr wettbewerbsfähig. Gleiches<br />

gilt im Übrigen auch für Europa.<br />

Die Atomwirtschaft missbraucht die Klimadiskussion für ihre Zwecke. Auch wenn <strong>der</strong> CO2-<br />

Ausstoß e<strong>in</strong>es AKW im Vergleich z.B. zu e<strong>in</strong>em Kohle- o<strong>der</strong> Gaskraftwerk ger<strong>in</strong>ger ist,<br />

bedeutet dies ke<strong>in</strong>en erheblichen positiven Beitrag zur Erreichung <strong>der</strong> Klimaschutzziele.<br />

Auf Atomtechnologie zu setzen bedeutet, den Weg für die tatsächlich notwendigen<br />

Schritte e<strong>in</strong>er zukunftsorientierten Energiepolitik zu blockieren. Laufzeitverlängerungen<br />

für die auf e<strong>in</strong>er veralteten Grundtechnologie basierenden Atomkraftwerke auf 60 o<strong>der</strong><br />

mehr Jahre würden den Druck auf die Energiewirtschaft verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n, sich mit mo<strong>der</strong>nen<br />

Technologien auszustatten. Sie würden auch dazu führen, dass das Oligopol <strong>der</strong> 4 AKWbetreibenden<br />

Energieversorgungsunternehmen verstetigt wird und damit e<strong>in</strong>e weitere<br />

E<strong>in</strong>schränkung des Energiemarktes e<strong>in</strong>hergehen würde.<br />

IV. Atomkraft verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t Wachstum und Beschäftigung!<br />

Diese Zukunftsorientierung muss ihre Schwerpunkte unter an<strong>der</strong>em auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

Energieeffizienz, <strong>der</strong> technologischen Weiterentwicklung erneuerbarer Energien, <strong>der</strong><br />

Forschung neuer Speichertechnologien und <strong>der</strong> Entwicklung von effektiven Methoden zur<br />

Energiee<strong>in</strong>sparung haben. Sie schafft neben e<strong>in</strong>em wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz

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