Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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Gesundheitspolitik<br />
Antrag G 2<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>der</strong> Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und Sozialdemokraten im<br />
Gesundheitswesen (ASG)<br />
Gesundheit ist e<strong>in</strong> öffentliches Gut<br />
Gesundheit ist nicht nur das bloße Fehlen von Krankheit, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Zustand<br />
umfassenden körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbef<strong>in</strong>dens. Im umfassenden<br />
S<strong>in</strong>ne ist die Erhaltung von Gesundheit nicht nur Aufgabe <strong>der</strong> Gesundheitspolitik und des<br />
Gesundheitswesens son<strong>der</strong>n auch solcher wichtiger Politikfel<strong>der</strong> wie z. B. Familien,-<br />
Umwelt,- und Bildungspolitik. Das Gesundheitswesen soll den Menschen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Ganzheit/Komplexität sehen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
<strong>in</strong> allen Bereichen <strong>der</strong> Gesundheitspolitik die Qualität <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> Patienten<br />
Vorrang vor den ökonomischen Erwägungen <strong>der</strong> Anbieter hat.<br />
Mediz<strong>in</strong>ische und Pflegerische Versorgung s<strong>in</strong>d Dase<strong>in</strong>svorsorge. Für Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen<br />
und Sozialdemokraten bleibt die Sicherstellung <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung e<strong>in</strong>e<br />
öffentliche Aufgabe, weil nur so e<strong>in</strong>e umfassende, vollständige und gerechte Versorgung<br />
für alle garantiert werden kann. Wir wollen dauerhaft die Autonomie <strong>der</strong><br />
Selbstverwaltung <strong>in</strong> ambulanter und stationärer Versorgung erhalten, aber <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
die öffentliche Mitverantwortung und Aufsicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten und stationären<br />
Versorgungssicherstellung stärken.<br />
Die mit dem Kompromiss von Lahnste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geleitete Stärkung <strong>der</strong> wettbewerblichen<br />
Steuerung im Gesundheitswesen hat wesentlich zur Stabilität <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung unseres<br />
Gesundheitswesens beigetragen. Auch <strong>in</strong> Zukunft werden wir auf diese Instrumente nicht<br />
verzichten wollen und können. Allerd<strong>in</strong>gs haben diese Instrumente enge Grenzen:<br />
Krankheit und Gesundheit betreffen den Menschen elementar. Patienten, die Angst und<br />
Schmerzen haben, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Verhandlungspartner, son<strong>der</strong>n hilfebedürftig. Ökonomische<br />
Interessen <strong>der</strong> Anbieter s<strong>in</strong>d nicht immer identisch mit optimaler mediz<strong>in</strong>ischer<br />
Versorgung. Kapitaleigner von privatisierten Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />
vorrangig am Kapitalertrag <strong>in</strong>teressiert. Patienten mit schweren Erkrankungen, hohem<br />
pflegerischen und mediz<strong>in</strong>ischem Versorgungsaufwand m<strong>in</strong><strong>der</strong>n die Rendite <strong>der</strong><br />
Anteilseigner. Ihre Versorgung steht deshalb nicht im Fokus renditeorientierter Anbieter.<br />
Für Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und Sozialdemokraten steht das Wohl <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen und<br />
Patienten une<strong>in</strong>geschränkt im Vor<strong>der</strong>grund. Deshalb lehnen wir e<strong>in</strong>e weitere<br />
Privatisierung von Versorgungsstrukturen zu primär ertragsorientierten Unternehmungen<br />
ab.<br />
Wir for<strong>der</strong>n deshalb alle sozialdemokratischen Mandatsträger auf,