Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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Wir for<strong>der</strong>n die Län<strong>der</strong> auf, dafür zu sorgen, dass die Zahl <strong>der</strong> jungen Menschen, die ohne<br />
Abschluss aus den Schulen kommen, deutlich reduziert wird.<br />
Qualifizierte Arbeitsplätze s<strong>in</strong>d sicherere Arbeitsplätze. In vielen Bereichen beklagen<br />
Unternehmer heute, dass nicht genügend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen.<br />
Sie kritisieren damit e<strong>in</strong>en Zustand, den sie <strong>in</strong> den vergangenen Jahren durch eigene<br />
Nachlässigkeit selber verantworten. Gleichzeitig nehmen For<strong>der</strong>ungen zu, die Grenzen für<br />
den Zuzug qualifizierter Fachkräfte aus aller Welt zu öffnen.<br />
Für die Innovationskraft <strong>der</strong> Gesellschaft und die Beschäftigungsfähigkeit des E<strong>in</strong>zelnen<br />
ist e<strong>in</strong>e Weiterbildungsoffensive unverzichtbar. Wir wollen ke<strong>in</strong>en Weg gehen, bei dem<br />
die Bildung und Weiterbildung hier im Land vernachlässigt wird, das allgeme<strong>in</strong>e<br />
Qualifikationsniveau s<strong>in</strong>kt und dann gleichzeitig die Bedarfe an Fachkräften durch<br />
Zuwan<strong>der</strong>ung gedeckt werden. Priorität hat für uns die Qualifizierung aller Menschen, die<br />
legal <strong>in</strong> unserem Land leben.<br />
Für Qualifizierung und Weiterbildung ist man nie zu alt. Lei<strong>der</strong> ist es aber so, dass vor<br />
allem Menschen ohne Berufsabschluss, Frauen mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Migranten,<br />
Teilzeitbeschäftigte und Beschäftigte <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>betrieben weitgehend von Weiterbildung<br />
ausgeschlossen s<strong>in</strong>d.<br />
Wir haben <strong>in</strong> den vergangenen Jahren den Weiterbildungsbereich neu geordnet und für<br />
mehr Qualität Sorge getragen. Mit <strong>der</strong> Initiative 50 plus wurde das Anbot zur För<strong>der</strong>ung<br />
von Weiterbildung deutlich verbessert. Beschäftigte <strong>in</strong> Betrieben mit <strong>bis</strong> zu 250<br />
Beschäftigten, die 45 Jahre o<strong>der</strong> älter s<strong>in</strong>d, haben e<strong>in</strong>en Anspruch auf För<strong>der</strong>ung ihrer<br />
Weiterbildung. Wir wollen, dass auch Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen und Arbeitslose, die ke<strong>in</strong>e<br />
Geldleistungen erhalten, durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen und an<strong>der</strong>e<br />
arbeitsmarktpolitischen Instrumente bessere Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />
erhalten.<br />
Viele europäische Nachbarlän<strong>der</strong> haben durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives Zusammenwirken von<br />
Politik, Gewerkschaften und Arbeitgebern Erfolge erzielt.<br />
Auch wir müssen jetzt entscheidend vorankommen.<br />
Wir wollen:<br />
1. die Beschäftigten im Bereich <strong>der</strong> Weiterbildung durch die Aufnahme <strong>der</strong> Branche<br />
<strong>in</strong>s Arbeitnehmerentsendegesetz vor Lohndump<strong>in</strong>g schützen. Der abgeschlossene<br />
Branchentarifvertrag soll rasch für allgeme<strong>in</strong>verb<strong>in</strong>dlich erklärt werden.<br />
2. klar stellen, dass bei <strong>der</strong> Ausschreibung von Weiterbildungsmaßnahmen seitens<br />
<strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit die Qualität <strong>der</strong> Leistung e<strong>in</strong>en höheren Stellenwert<br />
als <strong>der</strong> Preis erhält.<br />
3. die Schaffung e<strong>in</strong>es Nationalen Weiterbildungsfonds prüfen, <strong>der</strong> die Tarifpolitik<br />
for<strong>der</strong>t, Weiterbildungsmaßnahmen stärker zu berücksichtigen. Aus dem Fond<br />
können tarifliche Vere<strong>in</strong>barungen – bei Vorliegen klarer Kriterien – mitf<strong>in</strong>anziert<br />
werden.