Parteitag der SPD in Hamburg . bis . Oktober Beschlüsse
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Antrag I 3<br />
Bezirk Hessen-Süd<br />
Sicherheit gewährleisten – Bürgerrechte wirksam schützen<br />
Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion, die sozialdemokratischen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Bundesregierung und alle <strong>SPD</strong>-Landespolitiker werden aufgefor<strong>der</strong>t, sich<br />
unverhältnismäßigen For<strong>der</strong>ungen von Unionspolitikern auf Bundes- und Landesebene<br />
nach – <strong>in</strong> ihrer Wirksamkeit zur Terrorbekämpfung zum Teil obendre<strong>in</strong> fragwürdigen –<br />
Verschärfungen <strong>der</strong> Sicherheitsgesetze entgegenzustellen.<br />
Dies bedeutet <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen politischen Diskussion:<br />
• Es ist e<strong>in</strong> Irrweg, die militärische Logik, die schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> äußeren Sicherheit <strong>bis</strong>her<br />
wenig erfolgreich war, auch auf die <strong>in</strong>nere Sicherheit zu übertragen.<br />
Es ist falsch, die Terrorgefahr zu e<strong>in</strong>em Krieg zu überhöhen und ihre Bekämpfung auch<br />
dem Militär überlassen zu wollen.<br />
Beim Kampf gegen den Terror geht es nicht um Krieg, son<strong>der</strong>n um<br />
Verbrechensbekämpfung. Dies ist Aufgabe von Polizei, Justiz und Geheimdiensten.<br />
E<strong>in</strong>e Militarisierung <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Sicherheit durch den bewaffneten E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong><br />
Bundeswehr im Inneren lehnen wir daher entschieden ab.<br />
• Wir verwahren uns dagegen, unser Grundgesetz durch Verfassungsän<strong>der</strong>ungen so<br />
„zurechtzimmern“ zu wollen, dass verfassungsrechtliche Bedenken z. B. beim Großen<br />
Lauschangriff und beim Luftsicherheitsgesetz ausgehebelt werden könnten.<br />
• Wir lehnen die Speicherung von F<strong>in</strong>gerabdrücken bei den Passbehörden ab. Nach <strong>der</strong><br />
Aushändigung des Passes ist e<strong>in</strong>e weitere Speicherung <strong>der</strong> im Pass zur Identifikation<br />
se<strong>in</strong>es Inhabers gespeicherten F<strong>in</strong>gerabdrücke nicht erfor<strong>der</strong>lich und damit auch<br />
unzulässig.<br />
• Wir sprechen uns gegen e<strong>in</strong>e von Bundes<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>ister Dr. Wolfgang Schäuble<br />
beabsichtigte Speicherung von F<strong>in</strong>gerabdrücken <strong>in</strong> Personalausweisen aus. Die<br />
Aufnahme von F<strong>in</strong>gerabdrücken <strong>in</strong> Personalausweisen ist europarechtlich nicht<br />
geboten und aus unserer Sicht auch nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
• Die zunehmende Präsenz von Informationstechnologien, <strong>der</strong>en Charakteristikum ja<br />
gerade im Sammeln schier unendlicher Datenmengen liegt, gehört längst zu unserem<br />
Alltag. Diese technologische Entwicklung e<strong>in</strong>erseits und <strong>der</strong> Druck durch die<br />
Überwachung und Vernetzung bessere Informationen gew<strong>in</strong>nen zu können<br />
an<strong>der</strong>erseits drohen das Trennungsgebot zwischen Polizei und den Diensten<br />
auszuhebeln. Schon alle<strong>in</strong> deswegen brauchen wir e<strong>in</strong>e stärkere und effektivere<br />
Kontrolle <strong>der</strong> Dienste. Der Kontrollausschuss o<strong>der</strong> das G 10-Verfahren reichen dazu<br />
nicht aus und wir müssen die Rechte des Datenschutzbeauftragten und des