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PIANO MUSIC - Abeille Musique

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LISZT Musik für Klavier und Orchester - 2<br />

G<br />

24<br />

RENZT MAN BEARBEITUNGEN der Werke anderer<br />

Komponisten aus, so besteht Liszts erhaltenes<br />

Oeuvre für Klavier und Orchester aus rund fünfzehn<br />

Stücken; die erste Version des Totentanzes ist von<br />

der Endfassung so verschieden, daß wir die Gesamtzahl<br />

auf sechzehn erhöhen müssen—auf siebzehn, wenn<br />

Liszts Beitrag zu den Ungarischen Zigeunerweisen<br />

(Konzert im ungarischen Styl) als erwiesen gelten soll.<br />

Es gibt noch andere Lisztsche Werke für Klavier und<br />

Orchester, die wahrscheinlich existiert haben bzw. von<br />

denen wir wissen, daß er sie gespielt hat, die uns jedoch<br />

nicht überliefert sind: Zwei Konzerte, die er als Jugendlicher<br />

komponiert hat, sind verschollen, und Konzertfassungen<br />

von fünf seiner bedeutendsten Solostücke<br />

werden in Briefen oder von Verlegern erwähnt (Clochette-<br />

Fantasie, Puritani-Fantasie, Niobe-Fantasie, El Contrabandista<br />

und Heroischer Marsch im ungarischen Styl),<br />

bleiben jedoch, so ärgerlich das sein mag, weiterhin<br />

unentdeckt. Von den Stücken, die uns vorliegen, hat<br />

Liszt selbst kaum eines öffentlich aufgeführt—genau<br />

genommen waren es drei—und nur einige wenige<br />

persönlich in Druck gegeben.<br />

Man kann sich den jugendlichen Liszt leicht vorstellen,<br />

wie er im Zuge seiner frühen Eroberung der Musikwelt<br />

aufgefordert wird, eigene Werke zur Aufführung mit<br />

Orchester zu verfassen, und wir wissen, daß tatsächlich<br />

schnell etwas zustande kam, denn es gibt viele zeitgenössische<br />

Schilderungen, wonach Liszt nicht weiter benannte,<br />

selbst komponierte Konzerte gespielt haben soll. Die<br />

ersten erhaltenen Konzertstücke wurden jedoch erst in<br />

den 1830er Jahren fertiggestellt, als Liszts reifer Stil längst<br />

vollständig ausgebildet war. Eine unstrittige Chronologie<br />

der Kompositionen ist schwer festzulegen, aber Mitte der<br />

1830er Jahre muß Liszt das sogenannte Malédiction-<br />

Konzert und die Lélio-Fantasie skizziert haben, und wahrscheinlich<br />

auch eine frühe Fassung des Ersten Konzerts.<br />

Nur eines dieser Werke wurde gleich damals von Liszt<br />

aufgeführt, und ausgerechnet das wurde nie zur<br />

Veröffentlichung aufbereitet: die Lélio-Fantasie, die Liszt<br />

1834 unter Berlioz’ Leitung aufgeführt hat und die sich als<br />

wesentlich erfolgreicher erwies als das außerordentliche<br />

Werk von Berlioz, dem Liszt ihre Themen entnommen<br />

hatte. Im selben Jahr schuf Liszt sein umfangreichstes<br />

Konzertstück—den Instrumentalpsalm De Profundis.<br />

Liszt selbst hat ihn nie aufgeführt und zeit seines Lebens<br />

nicht herausgegeben, jedoch in späteren Jahren darauf<br />

zurückgegriffen, um Material für andere Werke zu<br />

gewinnen. Gegen Ende des Jahrzehnts hatte Liszt seine<br />

Orchesterfassung der bekannten Hexaméron-Variationen<br />

mehrmals aufgeführt, doch auch sie blieb in dieser<br />

Fassung unveröffentlicht.<br />

Ende der 1830er Jahre arbeitete Liszt an drei<br />

Konzerten. Zwei davon mußten zwanzig oder noch mehr<br />

Jahre darauf warten, ihre endgültige, gedruckte Form<br />

anzunehmen, während das schmächtigste der drei in<br />

einem recht unbefriedigenden halbfertigen Zustand<br />

beiseitegelegt und erst hundert Jahre nach Liszts Tod<br />

publiziert wurde. Ein anderes Werk, bei dem die Suche<br />

nach der endgültigen Form ein Jahrzehnt in Anspruch<br />

nehmen sollte, war der Totentanz, dessen Anfänge auf das<br />

Jahr 1849 zurückgehen und dessen erste vollständige<br />

Fassung Material enthält, das aus De Profundis abgeleitet<br />

ist, ohne je identisch zu sein. In den 1850er Jahren, als<br />

Liszt sich darauf konzentrierte, frühere Werke instandzusetzen<br />

und in die seiner Meinung nach definitive Fassung<br />

zu bringen, bearbeitete er sein Capriccio alla turca, fügte<br />

den einleitenden Marsch hinzu und gab das 1852 fertiggestellte<br />

Werk als Fantasie über Motive aus Beethovens<br />

Ruinen von Athen heraus. Um die gleiche Zeit schuf er<br />

eine Orchesterbearbeitung seines Grand Solo de concert,

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