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PIANO MUSIC - Abeille Musique

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aufgeführt, und die Bearbeitung für Klavier und Gesang kam bei Novello in englischer Sprache<br />

heraus. Ob Liszt diese Bearbeitung benutzt hat oder ob er aus dem Gedächtnis gespielt bzw.<br />

improvisiert hat, ist nicht festzustellen, aber da er uns keine getrennte Klavierfassung hinterlassen<br />

hat und dies einer der reizvollsten Augenblicke des Oratoriums ist, erschien es uns nicht als<br />

Unrecht, die entsprechende Musik aus der Bearbeitung für Klavier und Gesang zu retten. Geht<br />

man wie Lizst bei der Duettfassung des Sturms vor, streicht einen Teil des Rezitativs und fügt wo<br />

nötig die Gesangslinie ein, kann man eine plausible Klavierfassung herstellen, die Note für Note<br />

von Liszt ist.<br />

Das Pariser Manuskript des Troisième Valse oubliée © möglicherweise die erste Fassung des<br />

Stücks, präsentiert einen völlig anderen Schluß als die Standardfassung (Teil 1) - vier zusätzliche<br />

Takte Musik erklingen in der Coda, die daraufhin weitere dreizehn Takte lang fortgesetzt wird,<br />

und während sich vom rätselhaften Ende der Standardfassung sagen ließe, es stehe in "Fes-Dur"<br />

(sie), wird diese Tonart im Pariser Schluß viel wirkungsvoller durchgesetzt - selbst wenn der<br />

betreffende Akkord in der Umkehrung erscheint.<br />

Die vereinfachte Version des Grand Galop chromatique (D 0 ist eine relativ unbedeutende<br />

Bagatelle, jedoch insofern amüsant, als sie im Galopp über eine Triopassage zu einer Variante des<br />

Schlußteils des Grande Valse di bravura gelangt. (Die endgültige Fassung des Grand Galop<br />

chromatique ist in Teil 28 zu finden; der Grande Valse di bravura wird in Teil 56 herauskommen,<br />

und die überarbeitete Fassung ist in Teil 1 zu hören.)<br />

Die erste Fassung des Huldigungsmarschs (2) [J] fehlt in den Verzeichnissen offenbar deshalb,<br />

weil Ferruccio Busoni das in der Bibliothèque Nationale in Paris befindliche Manuskript in<br />

einem seltenen Moment der Achtlosigkeit fälschlich als Entwurf für ein Orchesterwerk<br />

identifiziert hat - so ist es noch heute im Bibliothekskatalog aufgelistet. Dabei handelt es sich um<br />

ein voll ausgearbeitetes Klavierstück, wenn auch mit Notizen bezüglich einer geplanten<br />

Orchesterversion. (Liszt hat die zweite Version des Werks tatsächlich orchestriert. Seine<br />

Klavierfassungen solcher Stücke haben häufig zusätzliche Liniensysteme mit dem einen oder<br />

anderen Detail der Orchesterversion als Gedächtnisstütze, gehen dieser jedoch oft voraus.)<br />

Obwohl das Grundmaterial des Werks dem der Schlußfassung (Teil 28) ähnelt, sind Trio und<br />

Coda völlig verschieden und mit einer vorzüglichen Melodie ausgestattet, die nirgendwo sonst in<br />

Liszts Musik vorkommt - während die bearbeitete Fassung statt dessen das Thema des später<br />

entstandenen Weimarer Volkslieds verwendet.<br />

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