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PIANO MUSIC - Abeille Musique

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entschieden hat. Außerdem müssen verschiedene in<br />

verkürzter Notenschrift aufgezeichnete Passagen<br />

entschlüsselt und, ausnahmsweise, die letzten Takte der<br />

vorletzten Nummer ergänzt werden. Liszts klares ‘Laus<br />

Deo’ am Ende der letzten Nummer verdeutlicht, daß<br />

zumindest er selbst die Sammlung als vollständig und<br />

abgeschlossen betrachtete. Leider gingen die Herausgeber<br />

der Neuen Liszt-Ausgabe diesen Rätseln nicht auf den<br />

Grund, als ihr Band I/IX veröffentlicht wurde. Und sie<br />

entschlossen sich, nur jene Stücke vom Anfang des<br />

Skizzenbuches zu veröffentlichen, die keine Probleme<br />

darstellten: Élevez-vous, voix de mon âme (Invocation,<br />

erste Fassung), Hymne de la nuit und Hymne du matin.<br />

(Diese Stücke sind in Band 7 enthalten.) Es folgt Litanies<br />

de Marie (zweite Fassung), ein Stück, das oft als<br />

unvollendet bezeichnet wurde, das aber zweifellos als<br />

vollendet gelten wird, wenn man Liszts Kurzschrift<br />

entschlüsselt und das richtige Material aus Liszts zahlreichen<br />

Überarbeitungen und Alternativen ausgewählt hat.<br />

Wenn dann das Pariser Blatt richtig eingefügt wird, sind<br />

zwei weitere Nummern vollständig: Miserere (im Manuskript<br />

ohne Titel, aber mit dem lateinischen Text der<br />

Hymne unterlegt) und Pater noster, d’après la Psalmodie<br />

de l’Église. Trotz der vielen Abkürzungen in der Notenschrift<br />

ist die folgende Hymne de l’enfant à son réveil<br />

(zweite Fassung) auch vollständig. Das achte Stück besteht<br />

aus zwei Teilen, die das frühe einzelne Stück Harmonies<br />

poétiques et religieuses ersetzen (das später Pensée des<br />

morts werden sollte, aber hier keinen Titel trägt, obwohl<br />

eine frühere Skizze, die der ersten eingefügten Passage<br />

ähnlich ist, Prose de morts – De profundis angibt). Hier<br />

sind ernsthafte Nachforschungen erforderlich. Das neunte<br />

Stück, La lampe du temple (erste Fassung des Andante<br />

lagrimoso), ist vollständig, obwohl die Seiten ungeordnet<br />

und zerrissen sind. Das zehnte Stück ist ohne Titel (und<br />

ohne Tempobezeichnung), und sein Abschluß muß für<br />

12<br />

Liszt eindeutig gewesen sein, da er das nächste Stück auf<br />

der nächsten Seite begann und nur einige leere<br />

Liniensysteme für abschließende Ergänzungen freiließ<br />

(was sich leicht schlußfolgern läßt). Das elfte und letzte<br />

Stück trägt im Skizzenbuch ebenfalls keinen Titel, obwohl<br />

hier das Material bekannt ist: die Musik stammt von dem<br />

früheren Prélude und wird später in das Bénédiction de<br />

Dieu dans la solitude aufgenommen.<br />

Die dritte Gruppe besteht aus der bekannten<br />

veröffentlichten Gruppe von zehn Stücken.<br />

Die folgenden Stücke wurden veröffentlicht und sind<br />

bereits in Band 7 erschienen:<br />

S154 Harmonies poétiques et religieuses<br />

(einzelnes Stück von 1834)<br />

S172a/1 Élevez-vous, voix de mon âme (Invocation,<br />

erste Fassung) (vorher S173b)<br />

S172a/2 Hymne de la nuit (vorher S173a/1)<br />

S172a/3<br />

S173<br />

Hymne du matin (vorher S173a/2)<br />

Harmonies poétiques et religieuses (zehn<br />

Stücke von 1851)<br />

Liszts hatte von Anfang an die Dichtung und Prosa<br />

Lamartines zum Mittelpunkt für seine Musik erwählt, und<br />

viele der Stücke beziehen ihre Titel oder Einleitungen aus<br />

Lamartines Werk. Einige Wissenschaftler haben darauf<br />

hingewiesen, daß Liszts Beziehungen zur Gräfin d’Agoult<br />

und zur Fürstin zu Sayn-Wittgenstein einen bedeutenden<br />

Einfluß auf die Entwicklung des Projekts hatten.<br />

(Während Liszt die Serie von 1847 auf dem Anwesen der<br />

Fürstin beendete, äußerte er sich noch immer in Briefen<br />

an die Gräfin zu diesem Thema.) Sicher ist der Einfluß<br />

Lamartines in den Stücken von 1851 weniger deutlich zu<br />

erkennen. Es sind zwei Stücke darunter, die wohl<br />

Meisterwerke sein mögen, aber wenig mit dem Projekt zu<br />

tun haben: Funérailles und Cantique d’amour (das eine<br />

ein Klagelied über die Hinrichtung der ungarischen<br />

Regierung im Oktober 1849, das andere ein Liebeslied für

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