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PIANO MUSIC - Abeille Musique

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Die anderen hier aufgenommenen frühen Entwürfe von Stücken aus dem Umfeld der den Années<br />

de pèlerinage sind: Le lac de Wallenstadt (D Qo] in einer Fassung, die nach der des Album d'un<br />

voyageur (Teil 20) und vor der geschaffen wurde, die uns aus dem Première année (Teil 39)<br />

vertraut ist - die Unterschiede zwischen den Texten sind offen gestanden recht geringfügig;<br />

Unter den Cypressen der Villa d'Esté © [12] in einer undatierten Version, die eindeutig später<br />

entstanden ist als das unvollendete Manuskript aus der Kongreßbibliothek in Washington, aus<br />

dem Liszt wesentliche Teile herausgestrichen hat, und die allem Anschein nach die Stichvorlage<br />

für die endgültige Ausgabe darstellt, auch wenn wahrscheinlich kurz vor dem Andruck noch<br />

zahlreiche Änderungen angebracht wurden (die Schlußfassung ist in Teil 12 zu hören); und ein<br />

unbetiteltes Manuskript, das offenkundig ein Vorläufer von Sunt lacrymae rerum (2) [3] ist und<br />

gegenüber der späteren Fassung (Teil 12) erstaunliche Unterschiede aufweist, mit Passagen von<br />

einer Eindringlichkeit, die schrecklicher ist als alles, was bloße Tränen hervorzurufen vermögen.<br />

Die frühen oder alternativen Fassungen von Tänzen und Märschen beginnen mit der ersten<br />

Version des Petite valse favorite © [3], die von der Form her wesentlich schlichter ist als die<br />

späte Fassung (Teil 28), die außerdem im Valse-Impromptu zur Blüte gelangen sollte. Aus<br />

unbekannten Gründen hat Liszt alle Spuren der zarten Arabesken entfernt, mit denen die erste<br />

Fassung des Valse mélancolique © [4] anfängt, als er Jahre später dazu kam, ihn zu revidieren<br />

(die endgültige, wesentlich bedächtigere Fassung ist in Teil 1 zu hören). Wie es scheint, hatte er<br />

eine frühere Bearbeitung vorgehabt - in der Kongreßbibliothek wird eine Korrekturseite<br />

aufbewahrt, die eine Reihe von Änderungen auflistet. Die letzte dieser Änderungen beginnt auf<br />

der Seite, wird aber nicht zu Ende geführt, und was schon dasteht, ist ausgestrichen. Durch einen<br />

überaus glücklichen Zufall ist es mir gelungen, ein anderes Blatt ausfindig zu machen, das die<br />

fehlende Korrektur - die Schlußtakte der Zwischenfassung © [9] - enthält: Liszt hat es mit der<br />

Rückseite nach oben in das Manuskript der Dante-Sonate eingeklebt, um dort eine Passage zu<br />

überarbeiten. Zum Studium dieses Manuskripts hatte das Goethe-Schiller Archiv in Weimar das<br />

aufgeklebte Blatt entfernen lassen, um das Voranschreiten der verschiedenen Versionen der<br />

Dante-Sonate untersuchen zu können, die alle in einem einzigen hochkomplizierten Manuskript<br />

enthalten sind (siehe Teil 51). Dabei wurde nicht registriert, was auf der anderen Seite des<br />

aufgeklebten Blatts stand. Die Musik entspricht exakt dem Incipit, das auf dem Manuskript in der<br />

Kongreßbibliothek durchgestrichen ist, geht jedoch dann unvermindert bis zum neuen Schluß<br />

desStücks. Auch wenn Liszt sich wohl gegen eine Veröffentlichung dieser Version entschieden<br />

hat, weil er die gründlichere Revision vornehmen wollte, die wir von der Druckfassung her<br />

kennen ist die Musik einfach zu schön, um sie unbeachtet zu lassen.<br />

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