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PIANO MUSIC - Abeille Musique

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letztendlich die der zweiten für Klavier! Alle Versionen folgen mehr oder weniger denselben<br />

strukturellen Kompositionen, unterscheiden sich allerdings in der Vielfalt der Einzelheiten, die<br />

somit faszinierende Vergleiche ermöglichen. Nur die Fugenexposition selbst bleibt bestehen.<br />

Es muß mindestens vier komplette Bearbeitungen des Stückes Weihnachtsbaum gegeben haben,<br />

obwohl nur Teile einer zweiten Fassung überliefert sind. In dieser Serie wird der von Gutheil<br />

veröffentlichten dritten Fassung keine weitere Beachtung geschenkt, da sie kein Material enthält,<br />

das nicht in der in der endgültigen Fassung (aufgenommen in Volume 8) oder in der<br />

unveröffentlichten ersten – die sich heute in der Bibliothèque Nationale in Paris befindet –<br />

vorkommt. Die zwölf Stücke entsprechen im Großen und Ganzen allen vorhandenen Versionen,<br />

jede Revision dehnt die Sätze allerdings aus – oftmals, um die viertaktige Vorhersagbarkeit zu<br />

vermeiden (obwohl genau dieses bei Kindern das Üben besonders attraktiv macht). Im Falle des<br />

zweiten Stücks ist die ursprüngliche Fassung verglichen mit dem viel längeren Klavierstück und<br />

letztendlichem Chorwerk äußerst kurz. An den meisten Einführungen und Kodas wurden<br />

Änderungen und Erweiterungen vorgenommen, besonders bei Nrn. X und XII. Die ursprüngliche<br />

Fassung wurde leider niemals veröffentlicht (auch nicht ihr Arrangement für Klavierduett, das<br />

sich, an die Solofassung angegliedert, gleichermaßen in Paris befindet), da sie, wie in der<br />

endgültigen Fassung deutlich, gelegentliche Risiken hinsichtlich Langatmigkeit vermeidet –<br />

weshalb sie unter Umständen auch kaum in Konzerten gespielt wird.<br />

Das ursprüngliche unveröffentlichte Manuskript von À la chapelle Sixtine – Miserere d’Allegri<br />

et Ave verum de Mozart befindet sich im Goethe-Schiller Archiv in Weimar. Es weist viele<br />

Überarbeitungen und verworfene erste Gedanken auf; im Angesicht der schließlich<br />

veröffentlichten Bearbeitung (s. Volume 13) ist es aber interessant zu sehen, daß die lange<br />

Rekapitulation der Teile Allegris und Mozarts in der ursprünglichen Fassung in Betracht<br />

gezogen, daraufhin aber verworfen wurden und die Überlegungen im Koda Elemente beider<br />

Themen etwas gewissenhafter als in der Revision miteinander verknüpfen. Der allgemeine Ton<br />

des Stückes ist derselbe: ein Satz Variationen in der Eröffnung von Allegris Motette und einer<br />

mehr oder weniger vollständigen Transkription von Mozarts Motette. Die frühe Fassung übertrifft<br />

die spätere hinsichtlich des im Klimax der Miserere aufkommenden Terrors bevor das Trost<br />

spendende Ave verum das Stück wieder in Einklang bringt.<br />

Wie oft schon bemerkt wurde, ist es Liszts sogenannten vereinfachten Fassungen nie ganz<br />

gelungen, die Beschränkungen ihres Amateurliebhabers zu erfassen. Die drei Stücke Ungarische<br />

National-Melodien (Im leichten Style bearbeitet) unternehmen den Versuch, die ersten beiden<br />

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