19.11.2013 Views

PIANO MUSIC - Abeille Musique

PIANO MUSIC - Abeille Musique

PIANO MUSIC - Abeille Musique

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Klavier bis auf eine Glissando-Unterbrechung schweigen<br />

läßt (dem kuriosen Programm zufolge, dessen Anfügung<br />

an das Werk Weber erlaubt hat, löst sich der Geliebte der<br />

Schloßherrin hier aus dem fernen Zug der Kreuzritter).<br />

Liszt erlaubt es dem Klavier, hier distanziert und im hohen<br />

Register über dem Orchester zu spielen. Im Schlußteil bl<br />

macht Liszt wiederum viele praktische Vorschläge für<br />

einen wirkungsvolleren Text, ohne Webers Werk jemals<br />

musikalische Gewalt anzutun.<br />

Der Besitzer des in einer Privatsammlung befindlichen<br />

Manuskripts mit der ersten Fassung des Totentanzes hat<br />

dem Autor dieser Anmerkungen die Einsichtnahme<br />

verweigert, so daß wir gezwungen sind, die von Busoni<br />

geleistete Arbeit bei der Vorbereitung des Stücks für die<br />

Veröffentlichung 1919 auf Treu und Glauben anzunehmen.<br />

Es ist daher ungeklärt, ob die besagte Fassung,<br />

wie Busoni behauptet, 1849 fertiggestellt wurde, oder ob<br />

die Änderungen, die aus dem Manuskript ersichtlich sind,<br />

nach dem er gearbeitet hat, aus dem Jahr 1853 stammen,<br />

als Liszt bekanntlich eine Zwischenbearbeitung des Stücks<br />

vorgenommen hat. Es bestehen zahlreiche Unterschiede<br />

zwischen diesem Totentanz und der gewöhnlich gespielten<br />

Fassung (siehe Teil 53a), von denen die meisten unmittelbar<br />

herauszuhören sind: Auf die einleitenden Gongschläge<br />

muß nicht gesondert aufmerksam gemacht werden, doch<br />

die übrige Einleitung ist im Großen und Ganzen die<br />

gleiche wie die der Schlußfassung—abgesehen von einer<br />

Reihe rhythmischer Abweichungen, der leichteren Besetzung<br />

und einem emporeilenden Lauf chromatischer<br />

Akkorde, die später zu blinden Oktaven wurden bm. Die<br />

Variationen 1–3 entsprechen mit geringfügigen Unterschieden<br />

den Variationen I–III der Schlußfassung. Die<br />

IV. Variation der späteren Fassung ist hier nicht zu finden,<br />

und die Variazione fugata bq stimmt mit der späteren<br />

V. Variation überein, auch wenn die Besetzung wesentlich<br />

karger ist und eine von chromatischem Grollen im Baß<br />

32<br />

begleitete Kadenzpassage später durch den im gleichen<br />

Tempo über Sechzehntelakkorde des Klaviers gelegten Vortrag<br />

der einleitenden Phrase durch die Posaunen ersetzt<br />

wird. Es folgt weder eine Kadenz noch die Orchesterdarbietung<br />

des zweiten Themas mit seinen Hörnern. Anstelle<br />

dessen, was Liszt später als VI. Variation bezeichnet hat<br />

(eigentlich ein eigenes Thema mit sechs Variationen),<br />

haben wir ein Alternativo br vorliegen, das der ersten der<br />

späteren Miniaturvariationen entspricht, sowie die<br />

Variationen 4, 5, 6 und 7 (letztere wurde mit der Nr. bs<br />

versehen, um sie mit der früheren Version vergleichen zu<br />

können, die Busoni als Anhang zu seiner Ausgabe anbietet<br />

und die hier als Nr. cm zu finden ist); diese Variationen<br />

stimmen mit der zweiten, dritten, vierten und sechsten<br />

der späteren Miniaturvariationen überein. Die fünfte der<br />

späteren Variationen ist dagegen neu.<br />

Die nachfolgende Kadenz ist in der früheren Fassung<br />

ganz anders und geht in einen Blechbläserchoral in<br />

B-Dur—„De Profundis“ bt—über, eine Variante eben<br />

jenes Themas, aus dem große Teile des Psaume instrumental<br />

hervorgegangen sind. Der Choral wird von Flöten<br />

und Klarinetten wiederholt, ehe das Klavier die Musik nach<br />

h-Moll führt (den gleichen Wechsel hatte es im Psaume<br />

vollbracht, wo die Musik von F-Dur nach fis-Moll übergeht),<br />

dann mit einem gehörigen Anteil von Fantasie<br />

verarbeitet und durch eine Anzahl entfernt verwandter<br />

Harmonien treibt, bis wir wieder an der Schwelle zum<br />

d-Moll im Hauptteil des Werks stehen. Die Coda der<br />

späteren Fassung ist eindeutig aus dem Allegro hergeleitet,<br />

das hier bu folgt, und die Kadenz gleicht der letzten Kadenz<br />

in der späteren Version, aber darüber hinaus gibt es in<br />

dieser Version keine Musik mehr, die in die endgültige<br />

Fassung übernommen wurde. Statt dessen wird uns eine<br />

zusätzlich Variation über das zweite Thema geboten, wenn<br />

auch in wesentlich höherem Tempo. Das Dies irae stellt<br />

sich wieder ein und führt zu einer letzten Kadenz, ehe das

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!