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PIANO MUSIC - Abeille Musique

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Bestandteile aus der vierzehnten Ungarischen Rhapsodie stammten), während das Thema des „Allegro<br />

vivace“ dem zweiten Thema des Rákóczi-Marsches sehr ähnelt. Nr. 11 beginnt mit dem zutiefst<br />

wehmütigen Material, das später den Grundstock für die dritte Ungarische Rhapsodie bildete, und<br />

schließt mit demselben moto-perpetuo-Thema ab, das den dritten Abschnitt der Ungarischen<br />

Nationalmelodien und den letzten der sechsten Rhapsodie abgab.<br />

Die Nrn. 12–17 der Magyar Rapszódiák wurden bis 1847 in sechs Bänden publiziert, und sind viel<br />

umfangreichere Werke als die voraufgehenden Nummern. Es ist sonderbar, daß die spätere, geradlinige<br />

fünfte Ungarische Rhapsodie ein Nachfahre der wundervoll verzierten Nr. 12 dieser Reihe ist, denn die<br />

strukturellen Unterschiede sind so groß. Nr. 13 ist eine von den sieben erhalten gebliebenen kompletten<br />

Klavierfassungen des Rákóczi-Marsches, und wurde später zur weniger reich ausgeschmückten<br />

fünfzehnten Rhapsodie verwässert. Die Verzierungen fielen der Bearbeitung von Nr. 14 zur elften<br />

Rhapsodie zuallererst zum Opfer, und die spätere Version macht zudem einen unerwarteten Abstecher in<br />

eine „leichtere“ Tonart, um eine rasendere Koda zu ermöglichen als es die schnellen gebrochenen<br />

Dezimen in A-Dur erlaubt hätten. Auf ähnliche Weise wurde Nr. 15 zur siebten Ungarischen Rhapsodie<br />

umgeschrieben, aber wurde während dieses Vorgangs stark gekürzt und ihres ausgezeichneten<br />

Zwischenspiels in B-Dur gegen Schluß beraubt. Nr. 16 ist gleichermaßen eine fürchterlich schwierige<br />

Lesart dessen, was zur zehnten Rhapsodie werden sollte, und Nr. 17 ist die Urfassung der<br />

vielbewunderten dreizehnten Ungarischen Rhapsodie, obwohl hier der langsame Teil eine zusätzliche<br />

Variation mit vielen Tremolo-Effekten zur Schau trägt, und der langsame Teil ein Thema im<br />

Gegenrhythmus (von 3+3+2 Sechzehntelnoten über einer stetigen Begleitung im Viervierteltakt) enthält,<br />

das im späteren Stück nicht verwandt wurde.<br />

Was wir getrost als die Nrn. 18–21 der Magyar Rapszódiák bezeichnen werden, war zu Beginn des<br />

Jahres 1847 fertig zur Veröffentlichung, erschien jedoch nie. Im selben Jahre wurde der Pester Carneval<br />

gedruckt. (Nr. 20 erschien 1936, und die übrigen drei Stücke 1973 in der russischen Gesamtausgabe<br />

aller 22 Stücke.) Nr. 18 enthält viel vom Stoff der zwölften Ungarischen Rhapsodie, wenn auch mit<br />

mehr Variationen und vielleicht ein wenig strikterer Kontrolle über den Handlungsverlauf – in der<br />

letzteren fehlen auch die Glissandi auf den schwarzen Tasten. Auch Nr. 19 wurde in seiner späteren<br />

Transformation zur achten Rhapsodie stark gekürzt. Nr. 20, die sogenannte Rumänische Rhapsodie, die<br />

sehr irreführenderweise von einer Anzahl schlecht informierter Autoren als „Ungarische Rhapsodie<br />

Nr. 20“ bezeichnet wurde, ist ein Werk von überwältigender harmonischer Originalität, das viel zu<br />

selten für einen öffentlichen Vortrag aus der Vergessenheit hervorgeholt wurde. Das unschuldige kleine<br />

Begleitmotiv am Anfang gibt wenig Aufschluß über das, was kommen wird, und der langsame Hauptteil<br />

verlor viel von seiner augenblicklichen Herrlichkeit, als Liszt die Melodie in den langsamen Teil der<br />

sechsten Ungarischen Rhapsodie integrierte. Hier klingt er jedoch wunderbar stolz und üppig. Der<br />

Wechsel nach G-Dur mit der „Hermannstädter“ führt ein paar unangenehme, die Hände überdehnende<br />

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