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PIANO MUSIC - Abeille Musique

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sponserten. Ihm sind zahlreiche, speziell ungarische<br />

Werke gewidmet, und er blieb Liszts lebenslanger Freund<br />

und Fan. Als Komponist bleibt er beinahe unbekannt und<br />

Liszts Transkription seines Lieds Spanisches Ständchen<br />

wurde bis jetzt noch nicht veröffentlicht. Das Manuskript<br />

befindet sich im Goethe-und-Schiller-Archiv in Weimar,<br />

welches großzügigerweise der Liszt Society eine Kopie zur<br />

Verfügung stellte. Aus dem Stand des oftmals veränderten<br />

Manuskripts geht hervor, daß Liszt ziemliche Probleme<br />

hatte, sich für die endgültige Struktur der Transkription zu<br />

entscheiden, die wie ein exzellentes Beispiel der außergewöhnlich<br />

großen Literatur spanischer Stücke von<br />

nichtspanischen Komponisten klingt.<br />

Graf Géza Zichy (1849–1924) war zu seiner Zeit ein<br />

ziemlich erfolgreicher Opernkomponist und war außerdem<br />

für die Produktion eines großen Korpus von Klaviermusik<br />

nur für die linke Hand (als Knabe hatte er auf der<br />

Jagd seinen rechten Arm verloren) berühmt, einschließlich<br />

einer gemein schweren Transkription von Schuberts<br />

Erlkönig. Sein Valse d’Adèle ist der dritte einer Reihe von<br />

Sechs Studien für die linke Hand aus dem Jahre 1876<br />

(Liszt gewidmet, der ihre Veröffentlichung veranlaßt<br />

hatte), die Liszt in voller Bedeutung in eine Version für<br />

zwei Hände ausweitete. (Liszts einziges Stück für die linke<br />

Hand, Ungarns Gott, wurde für Zichy geschrieben (siehe<br />

Band 12).<br />

Die glänzende Neue Liszt-Ausgabe bietet zahlreiche<br />

Information über das seltene Revive Szegedin!, das hier<br />

dankbar umschrieben wird: Ignác Szabadi Frank (1825–<br />

nach 1879) war der Amateurkomponist eines Marche<br />

turque-hongroise, der von Jules Massenet (1842–1912)<br />

als Grundlage für ein Orchesterwerk, das er Liszt widmete,<br />

verwandt wurde und im Juni 1879 in Paris als Benefizveranstaltung<br />

für die Flutopfer von Szeged (die Stadt war<br />

durch das über die Ufertreten des Flusses Tisza im März<br />

jenes Jahres zerstört worden) aufgeführt wurde, Liszt hatte<br />

10<br />

seine Klaviertranskription, welche erst 1892 gedruckt<br />

erschien, binnen eines Monats vorbereitet. Massenets Titel<br />

war Marche héroïque de Szabady, Liszts französischer<br />

Titel, Marche hongroise de Szabadi, orchestrée par<br />

Massenet verdeutlicht die Verbindung zur Katastrophe,<br />

das Stück selbst ist jedoch ziemlich streng und schrullig<br />

für etwas, das als geldbeschaffender, die Zuschauer<br />

erfreuender Anlaß gedacht gewesen war.<br />

Der Valse de concert, der auf der Suite en forme de<br />

valse für Klavierduett von János Végh (1845–1918; Vizepräsident<br />

von Liszt an der Musikakademie in Budapest<br />

von 1881) ist eines der rarsten der veröffentlichten<br />

Stücken von Liszt. Glücklicherweise hat es die Liszt Society<br />

kürzlich aus der sich im Besitz des Autors dieses Textes<br />

befindlichen Kopie der allereinzigen Ausgabe nachgedruckt,<br />

die 1889 für kurze Zeit in Ungarn erschien.<br />

Obwohl das thematische Material harmlos genug ist,<br />

wandelt Liszt es in ein höchst attraktives Ausdrucksmittel<br />

für die Schwermut seines hohen Alters um, und die<br />

Sprache hat vieles mit seinen späten Valses oubliées<br />

gemeinsam.<br />

Graf Imre Széchényi (1825–1898) selbst ist Liszts<br />

Transkription seiner Bevezetés és magyar induló<br />

(Einleitung und Ungarischer Marsch) gewidmet, beinahe<br />

als ob Liszt sich im voraus dafür absichern wollte, daß<br />

er sich mit dem Original so viele Freiheiten erlaubte.<br />

In der Tat wird das Stück alles andere als eine<br />

originale Ungarische Rhapsodie, und ist den vier späten<br />

Rhapsodien—Nummern 16–19—und besonders der<br />

letzten, die eigentlich auf der Musik von Kornél Ábrányi<br />

beruht, sehr ähnlich. Hier, genauso wie in allen späteren<br />

ungarischen Veröffentlichungen, bestand Liszt darauf, daß<br />

sein Vorname nur in seiner ungarischen Form angegeben<br />

wurde.<br />

LESLIE HOWARD © 1995<br />

Übersetzung HEDWIG ECKL

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