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PIANO MUSIC - Abeille Musique

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heutzutage vorwiegend Schuberts Text gespielt—ohne<br />

dieses interessante Arrangement, welches auf seine eigene<br />

Art und Weise Gültigkeit hat und mehr als lediglich ein<br />

reines Zeugnis der Spätromantik ist, wäre das Werk<br />

vielleicht nie in das allgemeine Repertoire aufgenommen<br />

worden.<br />

Unter Liszts Schubert-Editionen zeichnen sich zwei<br />

weitere aus: Liszt editierte alle Impromptus und machte<br />

einige Vorschläge hinsichtlich der gelegentlichen<br />

Alternativteile oder Materialverteilung zwischen den<br />

Händen; allerdings wäre nichts, außer den beiden hier<br />

aufgezeichneten Werken, in den verbleibenden Schubert<br />

Editionen als Transkriptionseintrag im Liszt Katalog<br />

gerechtfertigt. Im Impromptu in Es-Dur 5 werden so<br />

viele kleine raffinierte Vorschläge zur Unterstützung einer<br />

volleren Struktur gemacht und wiederholte Sätze<br />

verändert, daß die über dem Haupttext angegebenen<br />

zusätzlichen Gefüge leicht ihrerseits ein gänzlich neues<br />

Werk ergeben. Das Impromptu in Ges-Dur 6 besitzt<br />

lediglich einen einzigen Alternativteil und wird auf<br />

überraschende Weise mit vollen linkshändigen Arpeggios<br />

und durch die eine Oktave höher gespielte Melodie<br />

mit den von der rechten Hand gespielten Akkorden<br />

rekapituliert; der Rest des Werkes wird nicht weiter<br />

verändert. (Dieses Werk ist in der Edition von Liszt wie<br />

auch in vielen anderen des 19. Jahrhunderts in G-Dur und<br />

mit vier Vierteln statt Achteln gesetzt. Liszt war sich<br />

anscheinend der ursprünglichen Tonart nicht bewußt,<br />

welche hier wiederhergestellt wird und somit der von Liszt<br />

geänderte Teil genauso gut gespielt werden kann.)<br />

Bei den gegenwärtigen Unterfangen besteht die Gefahr,<br />

daß trotz starkem Bemühen gelegentlich ein unerwarteter<br />

Text in einer Bibliothek auftaucht und sich oft von den<br />

bisherigen Veröffentlichungen eines Werkes bedeutend<br />

unterscheidet. (Wie zum Beispiel bei den seltenen Versionen<br />

der Sonnambula- und Hugenotten- Phantasien.)<br />

9<br />

Liszts erste Transkription des Werkes Die Rose ist,<br />

zusammen mit der endgültigen Fassung, auf neun CDs der<br />

bis jetzt veröffentlichten Werke 31 bis 33 dieser Reihe<br />

erschienen. Eine im Jahre 1837/8 herausgegebene<br />

Richaut Edition einer Auswahl an frühen Liszt Transkriptionen<br />

von Schubertliedern enthält eine Version 7,<br />

die am besten als Zwischenform beschrieben werden<br />

kann und hier als Anhängsel der CDs über Liedertranskriptionen<br />

einbezogen wird.<br />

Bei dem Stück Jubelouvertüre 8 handelt es sich<br />

natürlich um eine bona fide Transkription und nicht um<br />

eine Edition: Webers Originalwerk, sein Opus 59, entstand<br />

im Jahre 1818 und wurde für das goldene Jubiläum von<br />

König Friedrich August I von Sachsen geschrieben, daher<br />

die Erwähnung der Hymne Heil dir im Siegerkranz (mit<br />

der Melodie der britischen Nationalhymne God Save the<br />

Queen). Liszts Transkription, die mit seinem Ouvertürenarrangement<br />

zu Der Freischütz und Oberon (als Carl<br />

Maria von Webers Ouvertüren—Clavier-Partitur von<br />

F. Liszt) veröffentlicht wurde, hält sich wie auch seine<br />

berühmten Transkriptionen der Beethoven Symphonien<br />

getreu an das Original. (Diese sind schon seit langem<br />

vergriffen und waren nur kurz in einem seltenen<br />

russischen Transkriptionsband erhältlich—dieses Stück<br />

wurde erst kürzlich neben seinen Begleitouvertüren in<br />

Band II/23 der ausgezeichneten Neuen Liszt-Ausgabe<br />

wunderbar produziert.)<br />

Liszt bearbeitete die vier Sonaten und sechs weitere<br />

Weber-Werke in praktischen Editionen für Veröffentlichung<br />

im Jahre 1868 und 1870. Korrigierte Neuauflagen<br />

erschienen 1883. Die weiteren sechs Werke schließen<br />

Momento Capriccioso, Opus 12 (welches sich in Liszts<br />

Repertoire seit seinem 11. Geburtstag befand), Grande<br />

Polonaise, Opus 21, Rondeau Brillant, Opus 62,<br />

Invitation to Dance (die häufigen Anspielungen an eine<br />

im Jahre 1843 von Liszt gemachte Interpretation des

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