14.04.2013 Aufrufe

Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

72 5 Nutzungskonkurrenzen<br />

Starke Verlierer, Handelsbilanz verschlechtert sich mehr als 1% des BIP2005<br />

Moderate Verlierer, Handelsbilanz verschlechtert sich weniger als 1% des BIP2005<br />

Moderate Gewinner, Handelsbilanz verbessert sich weniger als 1% des BIP2005<br />

Starke Gewinner, Handelsbilanz verbessert sich mehr als 1% des BIP2005<br />

Keine Daten<br />

Abbildung 5.2-3<br />

Einfluss von prognostizierten Preisanstiegen bei Nahrungsmitteln (2007–2008) auf Handelsbilanzen.<br />

Quelle: Maxwell, 2008<br />

zwischen der gesamt- <strong>und</strong> der einzelwirtschaftlichen<br />

Ebene sowie zwischen kurz- <strong>und</strong> langfristigen Folgen<br />

unterschieden werden.<br />

Auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene werden<br />

zumindest kurzfristig Gewinne aus Preiserhöhungen<br />

eher in den Ländern anfallen, die über eine ausgebaute<br />

landwirtschaftliche Infrastruktur verfügen.<br />

Das sind vor allem kapitalintensive landwirtschaftliche<br />

Betriebe in Lateinamerika (Constantin, 2008).<br />

Netto-Importeure von Nahrungsmitteln <strong>und</strong> Energie<br />

werden dagegen besonders stark von Preissteigerungen<br />

betroffen sein. Die FAO nennt 22 Entwicklungsländer,<br />

die aufgr<strong>und</strong> einer Kombination eines<br />

hohen Niveaus von Unterernährung <strong>und</strong> einer starken<br />

Abhängigkeit von Ölimporten besonders verw<strong>und</strong>bar<br />

sind (Tab. 5.2-7). Die FAO schätzt, dass<br />

die Import rechnungen für Nahrungsmittel in Entwicklungsländern<br />

2007 um 33 % gestiegen sind<br />

(FAO, 2008a). Ähnlich sieht es für die Gruppe der<br />

am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) <strong>und</strong> die<br />

einkommensschwachen Entwicklungsländer aus, die<br />

Nettoimporteure von Lebensmitteln sind (LIFDCs).<br />

Der anhaltende Anstieg der Ausgaben für importierte<br />

Nahrungsmittel dieser beiden Lä ndergruppen<br />

nimmt bedrohliche Ausmaße an: Die importierten<br />

Nahrungsmittel kosten heute mehr als das Doppelte<br />

als im Jahr 2000. Mit erwarteten 56 % ist der Anstieg<br />

der Importrechnung der LIFDCs für Getreide zwischen<br />

den Geschäftsjahren 2006/2007 <strong>und</strong> 2007/2008<br />

besonders hoch (FAO, 2008a). Dadurch ergeben sich<br />

negative Auswirkungen auf die Handelsbilanzen dieser<br />

Länder (Abb. 5.2-3).<br />

Relativiert wird diese Bedrohung jedoch dadurch,<br />

dass vor allem in afrikanischen Ländern südlich<br />

der Sahara, die größtenteils zu den LIFDCs zählen,<br />

lokale <strong>und</strong> internationale Märkte aufgr<strong>und</strong> hoher<br />

Zölle auf Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel <strong>und</strong> hoher Transportkosten<br />

wenig miteinander verknüpft sind. Dadurch<br />

bleibt der Einfluss der hohen internationalen Weizen-,<br />

Mais- <strong>und</strong> Reispreise gering. Bis 2005 summierten<br />

sich die Getreideeinfuhren in Afrika südlich der<br />

Sahara auf 3,4 Mrd. US-$. Das entspricht einem halben<br />

Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Region<br />

(Ng <strong>und</strong> Aksoy, 2008).<br />

Langfristig führen die höheren Nahrungsmittelpreise<br />

auch in Ländern mit schwach ausgeprägter<br />

landwirtschaftlicher Infrastruktur zu einer Ausweitung<br />

des Angebots <strong>und</strong> damit zum Ausbau des landwirtschaftlichen<br />

Sektors, wodurch Wirtschaftskraft<br />

<strong>und</strong> Einkommen steigen können. Auch verbessern<br />

sich durch die gestiegenen Preise die Austauschbeziehungen<br />

zwischen Ländern (terms of trade) zugunsten<br />

agrarischer <strong>und</strong> agrarnaher (ländlicher) Sekto

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!