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Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

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52 4 <strong>Bioenergie</strong>, <strong>Landnutzung</strong> <strong>und</strong> Energiesysteme: Status Quo <strong>und</strong> Trends<br />

a<br />

Bevölkerungsdichte<br />

b<br />

<strong>Landnutzung</strong><br />

Landbedeckung<br />

Nettoprimärproduktion<br />

Kohlenstoffemissionen<br />

Reaktiver<br />

Stickstoff<br />

Biodiversität<br />

Ohne<br />

Bewuchs<br />

+<br />

-<br />

Wildnis Wald Weideland Acker Dorf<br />

Heimisch<br />

Bäume<br />

Eingeführt<br />

Wald Weide<br />

Abbildung 4.2-2<br />

Konzeptuelles Modell von Lebensräumen mit unterschiedlichem anthropogenem Einfluss. Von links nach rechts: Zunahme<br />

des anthropogenen Einflusses. (a) Lebensräume, die durch Bevölkerungsdichte (logarithmische Skala) <strong>und</strong> <strong>Landnutzung</strong><br />

(Prozentskala) strukturiert sind. Sie formieren innerhalb dieser Lebensräume Muster von (b) Ökosystemstrukturen<br />

(Landbedeckung), Prozessen (Nettoprimärproduktion, Kohlenstoffemissionen, Verfügbarkeit reaktiven Stickstoffs) sowie<br />

Biodiversität (heimische versus eingeführte <strong>und</strong> domestizierte Biodiversität; angegeben in Beziehung zur ursprünglichen<br />

Biodiversität; weiße Flächen stehen für die Nettoreduktion der Biodiversität).<br />

Quelle: Ellis <strong>und</strong> Ramankutty, 2008<br />

zu einem rapiden Anstieg der Landwirtschaftsfläche,<br />

oft verb<strong>und</strong>en mit großflächiger Rodung. Das Amazonasbecken<br />

ist nach wie vor ein Schwerpunkt tropischer<br />

Rodung. In Sibirien nahm die Walddegradation<br />

rasch zu, die mit nicht <strong>nachhaltige</strong>r Nutzung <strong>und</strong><br />

einer zunehmenden Häufigkeit von Waldbränden<br />

verb<strong>und</strong>en ist. Eine Abnahme der landwirtschaftlich<br />

genutzten Fläche verzeichneten dagegen der Südosten<br />

der USA <strong>und</strong> der Osten Chinas. Zudem waren<br />

viele der am dichtesten bevölkerten <strong>und</strong> am schnellsten<br />

wachsenden Städte in den Tropen zu finden.<br />

Um zeitabhängige Veränderungen in der Landbedeckung,<br />

vor allem in der Vegetationsverteilung, zu<br />

simulieren <strong>und</strong> somit Veränderungen in Ökosystemfunktionen<br />

<strong>und</strong> -leistungen abzuschätzen, werden<br />

dynamische Vegetationsmodelle (DGVMs) verwendet<br />

(Fischlin et al., 2007). Diese Option wird auch in<br />

der Modellierung von Beringer <strong>und</strong> Lucht (2008) in<br />

Kapitel 6 genutzt. Das Verschneiden von DGVMs mit<br />

Klimamodellen, hat in letzter Zeit große Fortschritte<br />

Krautige<br />

Pflanzen<br />

Regenfeldbau<br />

Bewässert<br />

Dichte<br />

Besiedlung<br />

Bebaut<br />

Dekorativ<br />

gemacht <strong>und</strong> ermöglicht es, Rückkopplungseffekte<br />

zwischen Biosphäre <strong>und</strong> Prozessen der Atmosphäre<br />

zu erforschen (Fischlin et al., 2007).<br />

Durch die Landbedeckungs- <strong>und</strong> <strong>Landnutzung</strong>sänderungen<br />

der temperaten Zone in den vergangenen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erten veränderte sich aber nicht<br />

nur die Vegetationsbedeckung, sondern auch die<br />

Albedo, deren Anstieg wohl einen Kühleffekt mit<br />

sich brachte (Govindasamy et al., 2001; Bounoua et<br />

al., 2002). Rückkopplungseffekte von <strong>Landnutzung</strong>sänderungen<br />

auf das Klima werden durch ein komplexes<br />

Zusammenspiel verschiedener lokaler Faktoren<br />

(Verdunstungsrate, Speicherkapazität des Bodenwassers,<br />

Albedo) beeinflusst, sind aber auch von großräumigen<br />

Luftzirkulationen abhängig <strong>und</strong> können sich<br />

deshalb regional unterschiedlich auswirken. Anthropogen<br />

verursachte, historische Landbedeckungsänderungen<br />

dürften die Temperaturen in landwirtschaftlich<br />

genutzten Gebieten der mittleren Breiten<br />

um 1–2°C gesenkt haben (Feddema et al., 2005).

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