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Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

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gr<strong>und</strong> der Schadstoffbelastung durch die offenen<br />

Feuer sterben pro Jahr über 1,5 Mio. Menschen.<br />

Energiepflanzen<br />

Energiepflanzen sind zum Zwecke der energetischen<br />

Nutzung ihrer →Biomasse angebaute Pflanzen. Bei<br />

den Energiepflanzen wird nur ein Teil für die energetische<br />

Nutzung verwertet (z. B. Maiskörner oder<br />

das aus Samen gewonnene →Pflanzenöl), oder die<br />

gesamte oberirdische Biomasse (z. B. bestimmte Grasarten<br />

oder holzige Arten wie Pappel oder Weide).<br />

Energiewende<br />

Mit Energiewende bezeichnet der WBGU die Transformation<br />

der Energiesysteme, die in den kommenden<br />

Jahrzehnten notwendig ist, um die Nachhaltigkeitsziele<br />

Klimaschutz <strong>und</strong> Überwindung der Energiearmut<br />

zu erreichen. Die Energiewende ist gekennzeichnet<br />

durch einen Übergang von fossilen zu<br />

erneuerbaren Energieträgern <strong>und</strong> durch die Bereitstellung<br />

moderner Energiedienstleistungen für die<br />

ganze Bevölkerung.<br />

Fischer-Tropsch-Diesel<br />

Dieselkraftstoff, der nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren<br />

aus fester →Biomasse gewonnen wurde. Aus<br />

Stroh, Holz <strong>und</strong> ähnlicher Biomasse wird zuerst ein<br />

Synthesegas gewonnen, das dann in flüssigen →Biokraftstoff<br />

gewandelt wird. Bei diesem Verfahren<br />

kann die ganze oberirdische Biomasse von →Energiepflanzen<br />

verwertet werden. Fischer-Tropsch-Diesel<br />

wird auch FT-Diesel oder BtL-Diesel genannt<br />

(Biomass-to-Liquid, Biomasse zu Flüssigkeit).<br />

Gas-<strong>und</strong>-Dampfkraftwerk<br />

Ein GuD-Kraftwerk (engl. Combined Cycle Power<br />

Plant) ist ein mit Erdgas oder Biomethan betriebenes<br />

Kraftwerk, in dem die Prinzipien eines Gasturbinenkraftwerks<br />

<strong>und</strong> eines Dampfkraftwerks kombiniert<br />

werden. GuD-Kraftwerke gehören mit Wirkungsgraden<br />

von bis zu ca. 60% zu den effizientesten<br />

konventionellen Kraftwerken. Sie sind im Kraftwerksmanagement<br />

dank kurzer Laständerungszeiten<br />

sehr flexibel einsetzbar.<br />

Gentechnisch veränderte Organismen (GVO)<br />

GVO sind Organismen, bei denen das genetische<br />

Material mit Hilfe molekularbiologischer Methoden<br />

in einer Weise verändert worden ist, wie es natürlicherweise<br />

durch Kreuzen oder natürliche Rekombination<br />

nicht möglich ist. Unter Grüner Gentechnik<br />

versteht man die Anwendung gentechnischer Verfahren<br />

in der Pflanzenzucht. Die veränderten Pflanzen<br />

werden auch transgene Pflanzen genannt.<br />

Glossar 14<br />

Global Bioenergy Partnership (GBEP)<br />

GBEP ist eine hochrangige zwischenstaatliche Diskussionsplattform<br />

im Rahmen des Forums der<br />

G8+5 zur Förderung erneuerbarer Energien <strong>und</strong><br />

der Entwicklung eines Markts für →<strong>Bioenergie</strong>. Sie<br />

wurde 2005 auf Vorschlag Großbritanniens auf dem<br />

G8-Weltwirtschaftsgipfel in Gleneagles ins Leben<br />

gerufen. Neben den G8 <strong>und</strong> den fünf Outreach-Staaten<br />

(China, Indien, Mexiko, Brasilien, Südafrika)<br />

sind mehrere UN-Organisationen wie FAO, UNEP<br />

<strong>und</strong> UNDP beteiligt. GBEP ist institutionell bei der<br />

FAO in Rom angesiedelt.<br />

Intergovernmental Panel on Climate Change<br />

(IPCC)<br />

Der IPCC (Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen,<br />

auch Weltklimarat genannt) wurde<br />

1988 von UNEP <strong>und</strong> WMO gegründet <strong>und</strong> ist die einflussreichste<br />

internationale Wissenschaftsinstitution<br />

für Klimapolitik. Der IPCC legt die wissenschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Verhandlungen für die →Klimarahmenkonvention<br />

<strong>und</strong> veröffentlicht in regelmäßigen<br />

Abständen Statusberichte zum globalen Klimawandel.<br />

Der 4. Sachstandsbericht erschien im Jahr 2007.<br />

Internationale Agentur für Erneuerbare Energien<br />

(IRENA)<br />

Die 2009 gegründete IRENA hat die Aufgabe, den<br />

weltweiten Einsatz von regenerativen Energien voranzutreiben.<br />

IRENA soll u. a. über die politischen<br />

Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien<br />

beraten, den Technologie- <strong>und</strong> Wissenstransfer ausbauen,<br />

beim Kompetenzaufbau (capacity building)<br />

unterstützen sowie die Mitgliedsstaaten zu Finanzierungsmöglichkeiten<br />

beraten. Hauptziel ist, den<br />

Anteil erneuerbarer Energien weltweit zu steigern.<br />

Kaskadennutzung<br />

Kaskadennutzung beschreibt die Strategie, Rohstoffe<br />

oder daraus hergestellte Produkte so lange<br />

wie möglich im Wirtschaftssystem zu nutzen. Dabei<br />

werden möglichst viele Nutzungsphasen durchlaufen,<br />

d. h. derselbe Rohstoff wird mehrfach in unterschiedlicher<br />

Funktion genutzt <strong>und</strong> auf diese Weise<br />

umfassend verwertet. Dadurch wird die Wertschöpfung<br />

insgesamt erhöht <strong>und</strong> die Umweltwirkung verbessert.<br />

Kaskadennutzung kann bei →Biomasse so<br />

erfolgen, dass sie erst stofflich <strong>und</strong> am Ende des Produktzyklus<br />

energetisch genutzt wird. Zum Beispiel<br />

können Möbel oder Bauholz am Ende der Lebensdauer<br />

als Restholz zur Energiegewinnung in einem<br />

Kraftwerk mitverbrannt werden.<br />

Klimarahmenkonvention (UNFCCC)<br />

Die UNFCCC wurde 1992 beschlossen, trat 1994<br />

in Kraft <strong>und</strong> wurde von 192 Staaten ratifiziert. Das<br />

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