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Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

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140 7 Anbau <strong>und</strong> energetische Nutzung von Biomasse<br />

Minderung<br />

infektiöser<br />

Krankheiten<br />

Regulierung des<br />

Regionalklimas<br />

<strong>und</strong> der Luftqualität<br />

Getreideproduktion<br />

Holzproduktion<br />

Bewahrung von<br />

Lebensräumen<br />

<strong>und</strong> Artenvielfalt<br />

Kohlenstoff-<br />

Regulierung des<br />

sequestrierung<br />

Wasserabflusses<br />

Regulierung der<br />

Wasserqualität<br />

Natürliches<br />

Ökosystem<br />

Minderung<br />

infektiöser<br />

Krankheiten<br />

Regulierung des<br />

Regionalklimas<br />

<strong>und</strong> der Luftqualität<br />

der permanente Anbau gegenüber dem Rotationsfeldbau<br />

mit Brachen als günstiger für die Qualität<br />

<strong>und</strong> den Kohlenstoffgehalt im Boden (Antle et al,<br />

2003; Manley et al., 2005). Je nach Region muss der<br />

Energiepflanzenanbau also wie der übliche Kulturpflanzenbau<br />

angepasst <strong>und</strong> optimiert werden.<br />

Bei einjährigen Ackerkulturen führt das jährliche<br />

Umpflügen zur Reduktion von Kohlenstoff (C)<br />

im Boden. Um den Verlust von organischer Substanz<br />

im Boden zu minimieren <strong>und</strong> die Bodenoberfläche<br />

vor Erosion <strong>und</strong> damit Degradation zu schützen,<br />

sind statt des konventionellen Pflügens alternative<br />

Anbautechniken wie reduziertes Pflügen (conservation<br />

tillage) oder Nichtpflügen (no tillage) <strong>und</strong><br />

Stehenlassen oder oberflächliches Unterpflügen der<br />

Ernterückstände populär geworden, u. a. weil dies<br />

eine Möglichkeit zur C-Sequestrierung in Ackerböden<br />

darstellt (Batjes, 1998; Paustian et al., 2000).<br />

Würde weltweit auf das konventionelle Pflügen verzichtet,<br />

könnten bis Mitte dieses Jahrh<strong>und</strong>erts schätzungsweise<br />

12–25 Gt C-Emissionen vermieden werden<br />

(Pacala <strong>und</strong> Socolow, 2004). Das gemessene<br />

Intensiv<br />

genutztes<br />

Ackerland<br />

Getreideproduktion<br />

Minderung<br />

infektiöser<br />

Krankheiten<br />

Regulierung des<br />

Regionalklimas<br />

<strong>und</strong> der Luftqualität<br />

Holzproduktion<br />

Getreideproduktion<br />

Holzproduktion<br />

Ackerland mit<br />

wiederhergestellten<br />

Ökosystemleistungen<br />

Bewahrung von<br />

Lebensräumen<br />

<strong>und</strong> Artenvielfalt<br />

Kohlenstoff-<br />

Regulierung des<br />

sequestrierung<br />

Wasserabflusses<br />

Regulierung der<br />

Wasserqualität<br />

Bewahrung von<br />

Lebensräumen<br />

<strong>und</strong> Artenvielfalt<br />

Kohlenstoff-<br />

Regulierung des<br />

sequestrierung<br />

Wasserabflusses<br />

Regulierung der<br />

Wasserqualität<br />

Abbildung 7.1-1<br />

Konzeptionelle Darstellung verschiedener <strong>Landnutzung</strong>sarten <strong>und</strong> ihre Auswirkungen auf Ökosystemleistungen. Die<br />

Bereitstellung verschiedenster Ökosystemleistungen bei unterschiedlichen <strong>Landnutzung</strong>en kann mittels einfacher „Blumen“-<br />

Diagramme dargestellt werden, wobei der Zustand jeder Ökosystemleistung entlang der entsprechenden Achse angezeigt<br />

wird. In dieser qualitativen Darstellung wurden die Achsen nicht mit Einheiten versehen. Zur Illustration werden drei<br />

hypothetische Landschaften miteinander verglichen: ein natürliches Ökosystem (links), eine intensiv genutztes Ackerland<br />

(Mitte) <strong>und</strong> ein nachhaltig genutztes Ackerland (rechts). Bei den natürlichen Ökosystemen sind viele Ökosystemleistungen<br />

außer der Nahrungsmittelproduktion auf sehr hohem Niveau vorhanden. Das intensiv genutzte Ackerland hingegen kann<br />

Nahrungsmittel (wenigstens kurzfristig) im Überfluss produzieren, allerdings auf Kosten anderer Ökosystemleistungen. Ein<br />

Mittelweg – d. h. eine Bewirtschaftungsweise, die andere Ökosystemleistungen unterstützt – fördert ein breiteres Portfolio an<br />

Ökosystemleistungen.<br />

Quelle: Foley et al., 2005<br />

Sequestrierungspotenzial der Ackerbewirtschaftung<br />

mit Nichtpflügen liegt bei durchschnittlich 160 kg<br />

C pro ha <strong>und</strong> Jahr (Freibauer et al., 2004). Smith et<br />

al. (2000) schätzen das jährliche Emissionsminderungsspotenzial<br />

Europas für das Nichtpflügen (inkl.<br />

Treibstoff einsparungen <strong>und</strong> Zuwachs an organischem<br />

Kohlenstoff im Boden) auf insgesamt über 40 Mio. t<br />

C. Diese Anbautechniken – besonders Nichtpflügen<br />

– eignen sich allerdings nicht für alle Ackerfrüchte<br />

<strong>und</strong> sind zur C-Sequestrierung regional unterschiedlich<br />

rentabel, da mit der Reduktion des Bodenumbruchs<br />

unter Umständen ein Rückgang der Produktion<br />

einhergeht (Manley et al., 2005) <strong>und</strong> durch größere<br />

N 2 O-Emissionen der Sequestrierungseffekt aufgehoben<br />

werden kann (Six et al., 2002).<br />

Beim Abbau von mineralischem Stickstoffdünger<br />

kann es zur Freisetzung von N 2 O kommen. Ein speziell<br />

auf den Nährstoffbedarf <strong>und</strong> das jeweilige Entwicklungsstadium<br />

der Pflanzen angepasstes Düngeregime<br />

hilft, Stickstoffverluste zu vermeiden (Crews<br />

<strong>und</strong> Peoples, 2005). Gerade die Stickstoffnutzungseffizienz<br />

kann global wie auch in Europa stark ver-

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