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Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

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150 7 Anbau <strong>und</strong> energetische Nutzung von Biomasse<br />

Tabelle 7.1-2<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Kurzumtriebsplantagen.<br />

Quelle: WBGU<br />

Vorteile<br />

Wirtschaftlichkeit Bodenqualität CO2-Bilanz Ökosystemleistungen<br />

Hohe Biomasseproduktion Erosionsschutz durch ganz- „Klimaneutraler“ Rohstoff Verbesserung des Lokalkli-<br />

auf kleiner Fläche<br />

jährige Vegetationsdecke (außer Düngungsverluste, mas (Windschutz, Dämpfung<br />

Emissionen bei Ernte) von Temperaturextremen)<br />

Relativ schnelle Amorti- Lockerung des Oberbodens Kohlenstoffspeicherung im Lebensraum für Tiere<br />

sierung des eingesetzten durch dichtes Wurzelwerk Boden. Aber: abhängig von (Nistplätze, Futter usw.),<br />

Kapitals<br />

Zeitdauer<br />

Mischkultur-KUP als „Brückenpfeiler“<br />

in Biotopverb<strong>und</strong>systemen<br />

Einfache Planung <strong>und</strong> Ungestörte Entwicklung der<br />

Hochwasserschutz durch ver-<br />

Kalkulation<br />

Bodenfauna<br />

besserte Speicherwirkung<br />

Sicherstellung der<br />

Keine Bodenverdichtung<br />

Grünfläche als ästhetisches<br />

Rohstoffversorgung<br />

durch geringes Befahren der<br />

Fläche<br />

Landschaftsbild<br />

Gleichmäßiger<br />

Je nach Baumart: Entgif-<br />

Luft- <strong>und</strong> Wasserfilterung,<br />

Rohstoffanfall<br />

Nachteile<br />

tung schwermetallbelasteter<br />

Böden<br />

O2-Produktion Wirtschaftlichkeit Bodenqualität CO2-Bilanz Ökosystemleistungen<br />

Düngung/Bewässerung Je kürzer die Umtriebszeit, THG-Emissionen abhängig <strong>Landnutzung</strong>skonkurrenz zu<br />

erforderlich, je nach Standort desto stärker fallen Boden- von der Gesamtökobilanz Nahrungsmittelanbau<br />

<strong>und</strong> Baumart<br />

belastung, Nährstoffbedarf, (Bewirtschaftungsart, Rotati-<br />

Pestizideinsatz usw. ökologisch<br />

negativ ins Gewicht<br />

onsdauer usw.)<br />

Entwicklung des Markt-<br />

Belastung des Gebietswaspreises<br />

für Holzbiomasse als<br />

serhaushaltes (bei großen<br />

Risiko<br />

Plantagen Beeinträchtigung<br />

der Trinkwasserversorgung<br />

<strong>und</strong> des Biotopschutzes)<br />

Zusätzlich forstwirtschaft-<br />

Bedrohung der Agrarökolicher<br />

Maschinenpark<br />

systeme durch großflächige<br />

Plantagen<br />

Pappel, Steineiche, Pinie, Nussbaum <strong>und</strong> Kirsche<br />

zusammen mit den üblichen Ackerkulturen kombiniert<br />

profitabel angebaut werden. Dies könnte auf<br />

ca. 40 % der europäischen Ackerfläche auch die Nitratauswaschung<br />

mindern, den Boden vor Erosion<br />

schützen <strong>und</strong> die Biodiversität der Landschaft fördern<br />

(Reisner et al., 2007).<br />

Agrarforstsysteme sind in Deutschland heute<br />

noch wenig verbreitet. Im Rahmen des Agroforst-<br />

Forschungsverb<strong>und</strong>es hat das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Bildung <strong>und</strong> Forschung das Forschungszentrum<br />

Jülich beauftragt, agrarforstliche Bewirtschaftungskonzepte<br />

unter ökonomischen, ökologischen <strong>und</strong><br />

sozialen Kriterien zu untersuchen, vor allem auch im<br />

Hinblick auf eine mögliche Alternative zu der konventionellen<br />

räumlichen Trennung von Land- <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft <strong>und</strong> zur Förderung einer <strong>nachhaltige</strong>n<br />

Entwicklung. Das Projekt läuft von 2005 bis<br />

2008, ein Forschungschwerpunkt ist die Erzeugung<br />

von Holzbiomasse.<br />

7.1.4<br />

Dauergrasland <strong>und</strong> Weiden<br />

Durch abnehmende Tierbestände (u. a. durch Strukturwandel<br />

in der Milchviehhaltung) entstehen in<br />

Deutschland zunehmend Graslandüberschüsse. In<br />

einer Studie des Forschungszentrums Karlsruhe<br />

wurde deshalb untersucht, wie Grasland in Baden-<br />

Württemberg als Alternative zur Milchviehhaltung<br />

oder zur reinen Grünlandpflege auch zur Gewinnung<br />

von <strong>Bioenergie</strong>trägern genutzt werden kann (Rösch<br />

et al., 2007). Gebräuchlich sind bisher die Herstellung<br />

von Biogas aus Grassilage (Fermentation) <strong>und</strong> die<br />

thermische Verwertung von Heu. Die Vergasung von

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